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Petersen, Eugen; Niemann, George [Hrsg.]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0009

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Fig. I Bronzemünze
der Sammlung Bachofen in Wien.

Aus dem Boden, auf welchem sich der heutige Palazzo Fiano am Corso erhebt,
waren im Laufe der letzten vier Jahrhunderte zu wiederholtenmalen Marmorblöcke
mit reichem figürlichen oder ornamentalen Schmuck zutage gekommen; aber sie wurden
zerstreut, und nicht einmal der Bestand eines und desselben Fundes blieb beisammen.
Es war das Verdienst von F. v. Duhn, eine große Zahl dieser versprengten Trümmer
als Theile eines einzigen Monumentes, und zwar der im Jahre 9 v. Chr. eingeweihten
Ära Pacis Augustae zu erkennen. In den Monumenti des Deidschen archäologischen
Institutes wurdexi sie im Jahre 1881 in Kupferstich mit seinem erläuternden Texte
herausgegeben.

Über diesen ersten allgemeinen Nachweis hinaus ließ sich namentlich durch
genauere Beobachtung des Technischen fortschreiten und die Gestalt des Heiligthums
ermitteln als eines unbedeckten Altarhofes von bescheidener Größe, der im Geviert
von einer beiderseits wundervoll verzierten Mauer eingefriedet war. Diese meine
Reconstruction hat in den sieben seit ihrer Veröffentlichung verflossenen Jahren durch
die ihr selbst innewohnende Kraft noch eine Anzahl anderer Reste an sich gezogen,
darunter namentlich zwei figürliche Reliefs und vier Architekturstücke in der Villa
Medici. Mit einiger Sicherheit darf man es aussprechen, dass von den bisher zutage
gekommenen Resten kein wesentliches Stück wohl sich noch irgendwo verborgen
hält; und ich glaube ferner behaupten zu können, dass jedem dieser Theile, mit
Ausnahme belangloser kleiner Stücke, sein Platz am einstigen Ganzen zugewiesen
werden kann.
 
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