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Petersen, Eugen; Niemann, George [Hrsg.]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0150

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soweit erhalten zu finden, dass Lage, Orientierung- und Umgebung- sich genau
feststellen lassen werden, dazu dann auch die Reste der den Zierbau einschließenden
Porticus, von deren Existenz wir nicht durch irgendwelchen sicheren Rest Kunde
erhielten, sondern allein aus seiner Darstellung am Friese des Altarhofes.

III. Die Ursprünge der Ära Pacis Augustae.
1. Die Herkunft von Cult und Bild.

Fig- 43 Münze mit Kopf und Symbol der Pax.

Nachdem das Friedensheiligthum zuerst in seinen Hauptzügen geschildert,
dann mit ausführlicher Begründung reconstruiert, beschrieben und erläutert ist,
muss jetzt versucht werden zu zeigen, was an dieser Augusteischen Schöpfung
das Neue, was durch frühere Werke vorbereitet war. Dabei wird manches noch
in neuem Lichte erscheinen.

Die Friedensgöttin selbst wird in Rom nicht vor Caesars Tod in Bild oder
Symbol vor Augen gestellt.1) Paxs ist in jenem Jahre zuerst (Fig. 43) einem weib-
lichen Kopfe beigeschrieben, der keinen charakteristischen Zug erkennen lässt.

Wohl aber sind auf dem Revers zwei ineinandergelegte rechte
Hände abgebildet, das gewöhnliche, als abgekürzte Darstellung
verständliche Symbol eines Vertragsschlusses. Ein vollstän-
diges Bild der Pax erscheint zuerst auf einer Silbermünze des
Augustus (Fig. 44) aus dem Jahre 28 v. Chr., also 15 Jahre vor
Gründung der Ära Pacis. Eine Frau von sehr schlichtem
Fig. 44 Münze des Äußeren, die statt des Gürtels ein Gewandstück um den Leib
geschlungen hat, steht ruhig nach links gewandt mit dem Boten-
stab in der Rechten. Eine Ciste mit der Schlange ruht rechts neben ihr auf
dem Boden. Das Ganze ist von einem Lorbeerkranz umrahmt.2) Wird hier die
Ciste mit der Schlange auf eine kleinasiatische Prägestätte bezogen, so lässt
der Botenstab, das alte Abzeichen von Hermes und Iris, an dem griechischen

*) Babelon, monn. republ. Aemüia 1 8, abgebildet 2) Babelon, monn. republ. Iulia 147, danacb

Iulia 39, liier Fig. 43. hier Fig. 44.
 
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