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Petersen, Eugen; Niemann, George [Editor]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0123

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111

Lücke mehr als genügenden Inhalt, da nur zwei bis drei Paare höchstens auf
den Meter gehen. Die Vestalen werden in dem Gründungsacte zuletzt genannt.
Im Zuge sind sie aber nicht die letzten, also schritten sie vielleicht an der Spitze,
gleich hinter dem Pontifex maximus Augustus.

11. Vorderseite, Kopfstück des rechten Frieses.

(Tafel VII rechts und Fig. 35, 36.)

Wir bleiben beim rechten Fries und ergänzen ihn durch das vordere Schluss-
oder Kopfstück, rechts vom Eingang des Altarhofes. Da haben wir das Glück,
der einzigen hier erhaltenen Platte XIX ihren Platz unmittelbar neben dem
Eckpilaster anweisen zu können.1) Unschwer erkennt man auch im Lichtbild den
geraden Plattenabschluss oben, links und rechts. In Fig. 15, welche Rankenfeld,
Mäander und die erhaltene Friesplatte zusammengezeichnet darstellt, ist dies
sichtbar. Oben beginnt schon der Reliefgrund sich vorzuwölben; aber, wie
gewöhnlich, hat man weggeschlagen, was zu sehr aus der Fläche, der das Relief
eingefügt werden sollte, herausgieng, auch den Ergänzungen zuliebe, die hier mit
Architektur und Bäumen hoch hinaufreichen (Fig. 35). Oben links fehlt die ganze
Ecke, und in die Stuckergänzung hat man ein Stück Marmorrelief eingefügt, das
weder hierher noch überhaupt zur Ära Pacis gehört, auch nicht antik, doch
einigermaßen im Stil gehalten ist. Links ist wieder eine gerade Grenzlinie, die
Gewand, Horn, Arm, Knie und Handgelenk nicht zufällig so gerade durch-
schneiden kann.2) Unten ist im Inneren wiederum wahrscheinlich ein Theil der
Plattensohle erhalten, außen aber keine Gerade zu spüren. Der tiefste Punkt, wo
Altes kenntlich ist, liegt unter dem rechten luiß des rechts stehenden Mannes;
vielleicht ist sogar ein Stückchen des Plattenrandes unter dem Fuß erhalten.
Der linke Stierfuß (rechts in Fig. 36) und das rechte Knie des Knienden 3, auch
der linke Iniß f in Fig. 36 stehen alle nahezu auf gleicher Horizontale. Uber
dem F'uß des Pfeifers beträgt die Höhe des Antiken 1-48m, so dass nur 0-07'"
fehlen. Rechts endlich ließ sich die Grenze der Platte, welche durch die Com-
position selbst schon ungefähr angezeigt wurde, durch Abklopfen von ein wenig
über den Marmor gelegtem Stuck am modernen Altar feststellen, und zwar als
0*04111 breiter, senkrechter Streif zwischen Fuge (?) rechts und gerader Linie

*) Abgebildet gleichwie das Gegenstück, Platte II:
Monutn. ined. XI Taf. XXXVI, ohne den Marskopf,
und an den Grenzen, namentlich unten, undeutlich.

2) Das wird bestätigt werden durch die Ein-
fügung des behelmten Kopfes (Taf. VIII), neben
welchem die Fuge gewiss ist.
 
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