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Petersen, Eugen; Niemann, George [Hrsg.]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0017

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Jahre 38 -und 39 (?) n. Chr.) sind endlich auch die einzig-en in den Acten der
Arvalenbruderschaft erwähnten Opfer am Friedensaltar dargebracht worden.1)

Dies sind die sämmtlichen Erwähnungen des Friedensaltars und seines Cultus.
Auf Münzen des Augustus sind wohl andere Altäre dargestellt; aber nicht der-
jenige der Pax: vielleicht deshalb, weil dieser, wie wir sehen werden, von doppelter
Einschließung umgeben, dazu minder geeignet erschien. Auf Münzen des Nero und
Domitian ist dann aber doch der innere Bau mit der Beischrift Ava Pacis abgebildet.

3. Was von der Ära Pacis bis jetzt wiedergefunden ist.

Mindestens dreimal ist man, vermuthlich beim Grundlegen für neuere Bauten,
auf Theile der Ära Pacis gestoßen und hat solche aus dem Boden gehoben, ohne
sie als das zu erkennen, was sie waren. Zuerst, unbestimmt wann, vor dem Jahre
1530; das zweitemal vor dem Ende des Jahres 1568; zuletzt im Sommer des
Jahres 1859. Erst diese letzte Entdeckung wird uns örtlich einigermaßen genau
bestimmt, und wenigstens bei dem zweiten Funde werden wir indirect auf dieselbe
Stelle hingewiesen. Eine kurze Nachricht von diesem allmählichen Wiederanslicht-
treten des Heiligthums, zunächst als namenlosen oder falsch gedeuteten Denkmals,
ist unerlässlich. Ausführlichere Nachricht wird davon anhangsweise gegeben
werden.

Es war die im ersten Viertel des Cinquecento entstandene reiche Sammlung
des Cardinais Andrea della Valle, in welcher zuerst Reste der Ära Pacis auf-
tauchen, nämlich fünf Figurenreliefs, die jetzt der Villa Medici angehören. Von
diesen sind drei schon früher als Theile des Augusteischen Denkmals erkannt
worden, zwei werden ihm erst jetzt zugetheilt. Wo diese Valle'schen Reliefs
gefunden wurden, sagt uns niemand; es wird nur durch die späteren Entdeckungen
offenbar. Auch für eine genauere Zeitbestimmung des Fundes bleiben wir auf
Vermuthungen angewiesen.

Uber den zweiten Fund berichtet eine Correspondenz des Cardinais Ricci
von Montepulciano, welcher in Rom, in der von ihm erbauten Villa Medici auf
dem Pincio residierend, dem antiquarischen Sammeleifer der Medici als römischer
Agent diente. Im Anfang des Jahres 1569 schrieb er dem Secretär des Groß-
herzogs von Toscana, dass er neun große zweiseitig verzierte Blöcke erworben
habe, die er für den Transport zersägen lasse. Aber nur zwei von ihnen scheinen

*) S. Acta fratrum Arvalium, rest. et ill. G. d. sc. 1898 S. 120 = CIL VI 32347«, nach Hülsens
Henzen S. XLII und, woran Hula erinnerte, Kotizic freundlicher Miltheilung.
 
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