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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0030
i8
3. Unterer Wandtheil und das Mäanderband darüber, außen und innen.
Die mit reichen Rankenwindungen verzierten Blöcke/) deren volle Höhe an
mehreren Stücken zu 1-82 ra zu messen ist, standen ohne Zweifel unmittelbar auf der
Basis, ebenso wie die Pilaster. Diese, Eck- wie Mittelpilaster, sehen wir zur Seite
der verschiedenen Theile, in welche die Wand sich gliedert, aufsteigen. Im Stücke F
(Fig. 7 perspectivisch in kleinerem, Fig. 8 geometrisch in größerem Maßstabe)
steht der Pilaster neben einem Rankenfeld, beides
unten unvollständig. Oben aber, wo das Ranken-
feld regelrecht mit dem Plattenrande abschließt,
ist der Pilaster glatt durchschnitten. In dem
Stücke M 1 aus der folgenden Lage Fig. ig
zeigt sich der Pilaster neben dem Mäanderband
oben und unten glatt durchschnitten; endlich
neben den Friesblöcken III, VIII in Fig. 24 f.,
X, XI auf Tafel III sehen wir die Pilaster
sammt Capitäl oben mit dem Fries selbst ab-
schließen. Folglich können die Pilaster unten
nur entweder in gleicher Höhe mit den Ranken-
platten anheben oder mit einem andern, noch
tieferen Wandtheil.
Von einem solchen ist nichts gefunden; der
Gedanke, dass ein solcher Wandtheil zwischen
Basis und Rankenplatten gelegen habe, verbietet
sich aber auch noch durch zwei positive Gründe.
Erstens nämlich bekommen die Pilaster, deren
Höhe nicht direct gemessen, sondern nur aus der Breite berechnet werden kann,
ihr richtiges Verhältnis schon, wenn sie gerade mit den Rankenplatten an-
heben; zweitens wird dies auch durch die Folgerichtigkeit, oder besser vielleicht
durch die lebendige Idee des Ornamentes selbst gefordert. Wie die Ranken sich
aus mächtigen Akanthospflanzen entwickeln, so entsprossen gewiss — erhalten
ist kein unteres Pilasterende — auch die Pilastergewächse aus ähnlichen, nur
kleineren Pflanzenkelchen. So verschieden nun auch, hier im schmalen Streifen,
dort im breiten Felde, das Wachsthum dieser Phantasiegewächse sich entfaltet, so
:) [Aus typographischen Rücksichten ist die Reihenfolge der Figuren 10, Ii, 9 verschoben.]
Fig. 7 Rankenstück F mit angearbeitetem
Eckpilaster, in Schrägsicht.
3. Unterer Wandtheil und das Mäanderband darüber, außen und innen.
Die mit reichen Rankenwindungen verzierten Blöcke/) deren volle Höhe an
mehreren Stücken zu 1-82 ra zu messen ist, standen ohne Zweifel unmittelbar auf der
Basis, ebenso wie die Pilaster. Diese, Eck- wie Mittelpilaster, sehen wir zur Seite
der verschiedenen Theile, in welche die Wand sich gliedert, aufsteigen. Im Stücke F
(Fig. 7 perspectivisch in kleinerem, Fig. 8 geometrisch in größerem Maßstabe)
steht der Pilaster neben einem Rankenfeld, beides
unten unvollständig. Oben aber, wo das Ranken-
feld regelrecht mit dem Plattenrande abschließt,
ist der Pilaster glatt durchschnitten. In dem
Stücke M 1 aus der folgenden Lage Fig. ig
zeigt sich der Pilaster neben dem Mäanderband
oben und unten glatt durchschnitten; endlich
neben den Friesblöcken III, VIII in Fig. 24 f.,
X, XI auf Tafel III sehen wir die Pilaster
sammt Capitäl oben mit dem Fries selbst ab-
schließen. Folglich können die Pilaster unten
nur entweder in gleicher Höhe mit den Ranken-
platten anheben oder mit einem andern, noch
tieferen Wandtheil.
Von einem solchen ist nichts gefunden; der
Gedanke, dass ein solcher Wandtheil zwischen
Basis und Rankenplatten gelegen habe, verbietet
sich aber auch noch durch zwei positive Gründe.
Erstens nämlich bekommen die Pilaster, deren
Höhe nicht direct gemessen, sondern nur aus der Breite berechnet werden kann,
ihr richtiges Verhältnis schon, wenn sie gerade mit den Rankenplatten an-
heben; zweitens wird dies auch durch die Folgerichtigkeit, oder besser vielleicht
durch die lebendige Idee des Ornamentes selbst gefordert. Wie die Ranken sich
aus mächtigen Akanthospflanzen entwickeln, so entsprossen gewiss — erhalten
ist kein unteres Pilasterende — auch die Pilastergewächse aus ähnlichen, nur
kleineren Pflanzenkelchen. So verschieden nun auch, hier im schmalen Streifen,
dort im breiten Felde, das Wachsthum dieser Phantasiegewächse sich entfaltet, so
:) [Aus typographischen Rücksichten ist die Reihenfolge der Figuren 10, Ii, 9 verschoben.]
Fig. 7 Rankenstück F mit angearbeitetem
Eckpilaster, in Schrägsicht.