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Petersen, Eugen; Niemann, George [Hrsg.]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0102

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vorzüglich erhalten, die zusammengebundenen Kranzzweige besonders gut sehen
lässt. Was darüber am Bruchrand sichtbar ist, können nicht wehende Locken sein,
sondern nur die flatternden Bänder des Kranzes, wie Taf. VI Fig. 36. Die letzte,
43, ist eine Frau.

10. Der Festzug der rechten Seitenwand.

(Tafel VI und Fig. 34.)

Auch von dem rechten Wandfries bekommt der gröi3te Theil, Platte XIV bis
XVI, seinen festen Platz am Baue zugewiesen durch die Platten mit Fruchtschnüren,
welche mit jenen eins waren, bis Cardinal Ricci beide auseinandersägen ließ.
Die beiden Fruchtschnüre gehören, wie oben gezeigt wurde, der linken Wand-
hälfte innen, die zugehörigen Figurenplatten also der rechten außen.1) Außer
diesen zusammenhängenden 4*12m haben wir vom rechten Fries noch das Stück
F XVIII, das in Villa Medici geblieben ist, nicht ganz 2111 lang, aber dieses
nicht nur beiderseits ohne Anschluss, sondern auch in der Mitte lückenhaft.
Diesen Stücken müssen Gründe, die aus der Darstellung selbst genommen werden,
den Platz anweisen. Schon darum hat die Einzelbetrachtung hier vom hinteren
Ende anzufangen. Auch die Maßberechnung folgt hier erst weiter unten.

Mit dem zuletzt betrachteten hinteren Ende des linken Frieses stimmt nun
dasjenige des rechten in zwei Hauptpunkten überein. Das erste ist die freiere
Ordnung des Festzuges, das zweite, was damit eng zusammenhängt, die ungleich-
artige Zusammensetzung, indem auch hier Frauen und Kinder mit den Männern
im Zuge gehen. Beides hört dann auch im rechten Zuge weiter vorn auf Platte
XVI auf. Unten stärker beschädigt, sind diese Platten dafür oben ungleich besser
erhalten: sämmtliche Köpfe sind erhalten und haben nur kleine Theile, nament-
lich die Nasen eingebüßt; nur 27 und 28, einem der Kinder fehlt der Kopf, den
gerade diese drüben von allen stärker herausgearbeiteten Figuren allein erhalten

*) Die Innenplatte XIV hat bis zum Plattenrand
an der Ecke I '645m und vom Halbpilaster noch
Q.jjm. <jie Außenplatte, mit I"85m Länge, geht über
den Innenfries also fast genau noch um das Maß
eines Halbpilasters (o'20 mJ hinaus. Man würde ge-
neigt sein, das nicht für Zufall zu halten, sondern
vielmehr anzunehmen, die letzte Platte der Hinterseite
wäre bis an die rechte Seite durchgegangen, wenn
nicht wegen der Fuge im Matertempel S. 66, I das
Umgekehrte richtiger erschienen wäre. Von XIV
außen (abgebildet in Brunn, Denkmäler 402) ist

der Plattenrand oben größtentheils alt, aber durch
Abglättung breiter geworden, neu der untere Rand
mit allen herausstehenden Fußspitzen, je weiter nach
links desto höher hinauf, hier auch mehr vom Ge-
wand von 28 und 30, so hoch etwa wie die sinn-
lose Riemenschnürung am 1. Fuß von 31. Falten-
theile sind auch höher vielfach modern, alle Nasen.
Über die eingravierten Iris- und Pupillenringe und
Brauenhaare bei den meisten dieser und der folgenden
Platte, und, seltsam genug, nur bei ihnen, siehe das
Schlusscapitel.
 
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