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Petersen, Eugen; Niemann, George [Hrsg.]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0018

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schon damals nach Florenz gebracht zu sein, zwei andere wurden ausgeschieden
und, wie zu vermuthen, dem Besitzer der Fundstelle belassen oder zurückgegeben;
die übrigen fünf wurden in der Villa Medici untergebracht. Wenige Jahre später,
im Jahre 1584, erwarben die Medici mit dem größten Theil der Valle-Capranica'schen
Sammlung auch die fünf Valle'schen Reliefs, die nun gleichfalls in die Villa auf
dem Pincio überführt und dort in der Rückseite eingemauert und in Stuck
phantastisch ergänzt wurden. Daselbst sind sie bis heute geblieben, während die
156g erworbenen, in Marmor ergänzt, erst im Jahre 1780 nach Florenz gelangten.

Die letzte Entdeckung von Resten der Ära Pacis ward erst im Jahre 185g
gemacht, als man die Fundamente der südlichen Hauptfront des Palazzo Fiano
am Corso verstärkte. Was damals gefunden wurde, verblieb in diesem Palast, bis
es im Jahre i8g8, von der italienischen Regierung angekauft, ins Thermenmuseum
gebracht ward. Auf dem weißen Marmorfußboden, von welchem die Reste damals
abgehoben wurden, hätte der Grundriss des Gebäudes, sei es in noch ortfesten
Theilen, sei es wenigstens in Spuren, kenntlich sein müssen; aber, ohne weiter
nachzuforschen, hat man nur das ausgehoben, was den neuen Fundamenten Platz
machen sollte. Genauere Nachrichten gibt es über diese Entdeckung nicht.

[Alles nun, was von tektonischen oder figürlichen Zierden des Heiligthums
bis jetzt bekannt ist, wird theils in den Abbildungen des folgenden Textes, theils
in den angehängten Tafeln zur Vergegenwärtigung gebracht. Auf den letzteren
sind die Friesstücke des Baues mit lateinischen Nummern I—XX, ihre Figuren
mit arabischen bezeichnet, und ist den lateinischen Nummern eine Angabe des
gegenwärtigen Aufbewahrungsortes beigesetzt. Die mit vegetabilischem Ornament
ausgestatteten Theile sind durch die Buchstabenbezeichnungen A—G unter-
schieden. Genaue Auskunft über die Geschichte, die Literatur und den Erhaltungs-
zustand der einzelnen Stücke ist am Schlüsse in der Übersicht der Abbildungen
gegeben.]

4. Wie die Forschung einsetzte und fortschritt.

Was in so verschiedenen Zeiten zum Vorschein gekommen war, hatte sich also
arg zerstreut. Ein Theil war erst im Palazzo Peretti-Ottoboni-Fiano geblieben, ist
aber dann von dort, ein Stück in den Vatican, eines in den Louvre gekommen,
das meiste (neuerdings gefunden) ins Thermenmuseum. Ein Theil ist noch in der
Villa Medici, ein anderer, noch größerer, nach Florenz überführt, in den Uffizi; ein
Stück endlich ist nach Wien, ein anderes nach England verschlagen. Ein erfolgreicher
Anfang, die zerstreuten Glieder zu sammeln und wissenschaftlich zu bestimmen,
 
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