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Petersen, Eugen; Niemann, George [Hrsg.]
Ara Pacis Augustae: [Textband] — Wien, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.9308#0050

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dem Architekten Rauscher vertreten. Durch sie wird die Symmetrie der beiden
Fronten am besten gewahrt, und sie ist jetzt noch sicherer zu erweisen als früher.
Eben darum muss aber, entgegen dem bisher eingehaltenen Gange, die Einzel-
betrachtung des Frieses mit der Innenseite beginnen.

Fig. 23 Innenfries, Platte XIV, XV, XVI.

5. Der Innenfries und die Stelle des Cultbildes.

(Tafel II und Fig. 23—25.)

Reicher geschmückt als die untere Wand mit ihrem Täbulinum und dem
glatten, höchstens bemalten Bande darüber war die obere. In regelmäßigen
Abständen sind Stierschädel gemeißelt, als wären sie an der Wand befestigt, mit
reichen Fruchtschnüren, die, an den Hörnern angebunden, in gefälligen Bogen-
linien herabhängen. Oben sind sie begleitet von lang wie vom Winde — freilich je
zwei in entgegengesetzter Richtung flatternden Bändern. Nicht bloß von
Menschen gepflegte Früchte an ihren belaubten Zweigen, wie Weintrauben,
Kornähren, Mohnköpfe, Apfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Feigen, Pinienzapfen,
Nüsse und 01iven; sondern auch Eicheln, Epheutrauben, dazwischen Lorbeer
sind zu Kränzen zusammengebunden und symmetrisch geordnet, so dass von den
Enden her die Fruchtzweige mit einer gewissen gleichen Abfolge einander ent-
gegen schwellen. Die größeren Früchte drängen sich im Kern des Gewindes und
treten in stärkerer Körperlichkeit heraus; die Blätterzweige mit leichteren Früchten,
auch Ähren und Büschel von Nadeln der Pinie legen sich zu beiden Seiten der dicken
Kranzmasse flacher auf den Grund, mit gewählter Gleichmäßigkeit und Symmetrie
 
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