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* — * Yinierbaliungsbeilage, rete Bierteljährlih
BL 1.20 o6ne Xrägerinhn u. Boßenfiglag. DBefellungen
fir Stadt S_n m
Anzeiga-Blatt ffr bie AmtSbezirle HAdelberg,
— Philippsburg,
VWrug Brnchfal, Breiten, Nedargemänd Mosbad
+ Da Waldärn,2.-Bı * 0, 2
— Set ben Woßlanfieliem z bei der Gxpobittun Zwingerfirahe 7.
{ — — Rcdaͤtteur:
Druck, Verlag u. Erpedition von Gebr.|
_ Fulins Secker in Heidelberg. —
— |üuber in Geidelberg, Zwingerftnfe 7. 2 Nuu
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. Seltellungen
- '\ Poͤſtanftalten, bei unſeren Trägerinnen
— ie ir
. Wraße 7, entgegengenommen.
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Viliſte Soenüberfißt. ——
® Heidelberg, 3. Febr.
— Bhdlih Hutbet
und ein leichtes hübſches Wellengefräufel bleibt zu-
raͤck Eine ganz große
Schiffchen und Schiffen, vom ſtolzen onfervativen
ſie ruhen ſtill auf dem Waffer, und kojend, auch wohl
‚ ein bischen ironiſch plätſchern die kieinen Kräufel»
welldhen an den Planken empor. Ein echter See-
IOlagen und die diverſen Napitäne beim Seeamt ver-
ylottenformation fämmtliche -
Iber die armen Schiffe könn
er friſche Berföhnungszug
zegel ſlehen zu laſſen.
ja nichis dafür.
—
_ haben war und dann. ging’3 unter dem Druck des *
Feſtwindes, den 5 Bismarck durch ſeinen Gang
‚nach Berlin entfeffeite, lultig in See. Der hochher-
8 Kaijer8, die hedeutungsvolle Sen-
4* iner
ie gehören der Geſchichte an. Fürſt Bismarck iſt in
Berln geweſen und wieder am hellen Tag nach
Friedrichsruh zurückgekehrt. Die frifchẽ Briſe flaute
mit ihren Schiffen auf einem Alumpen und haben
_ Teinen Wind. Sie haͤtlen fich für eine Fahrt ge-
richtei, die ſie
— „Heuen Kurs“ eingerichtet, den ſie nur „wünfchten“,
_ und nun liegen fie im offenen Fahrwaſſer u. warten
— *
4
{
—
eine Glücksyolitih die ſonſt bei den Herren nicht am
@8 gibt verjhiedene Arten von Politit; eine
Wünſche geg
Die Liebe war freilich platoͤniſch;
aber was dem Verliebten eine Locke, das war Herrn
Miquel der Troſt ſeiner Freunde im Landtage.
ILV. Reichstag“, ſang verr Miquel,
„Sieh doch den Landte — B a
Wie er ſich gleich lie
- ür meinen Steuerpfan,
4 ©ag „ja!“ Da geht.eS Mmeiter . 7
Die Steu’r kommt Zug um Zug — —
„Zuoiel fann man wohl Iriegen,
Doch kriegt man nie genug!! 7
U Moniag begann
Wir Hatten wiederum das
Vergnügen, den tapfern Herrn Staatsſekretär Grafen
— —
Taͤbak· und Weinſteuer verfolgt und die ablehnende
Gräſtn Aagdalene.
7 SE dn Campirane 4
Mit Autoriſation ins Deutſche übertragen von
— ;
Endlich erhob ſich der MNotar, nahın
— ⏑ Hand, das das Teftament barg und ‚ itellte
Telt, baß die Siegel unverlebt waren. Dann erbradh er
; und würdevoll die Siegel, ordnete die in Ddemielben
* Bapieren und leätẽ ſie vor fich auf den Tiſch
. Ehe er das Gefchäft des Vortefens begann, pubte er
— Belhäftsmäßig feine Brille und. blicte ruhig um ſich! ob
‚die Anwejenden auch bereit waren, jeine Sröffnungen ent-
gegenzunehmen. Dem Notar waren das alltäglihe Dinge..
Er battte zu oft Ichon {oldje Familienjcenen mitgemacht,
um ſich darüber beſonders aufzuregen. —
‚ Dann begann er mit deufliher Stimme und recht
lang{am mit der Vorlefung des Tejtaments, Dasfelbe
lautete: ! — —
— d ireuer Unterthan Sr. Majel
„ 8U%en Ärmee und treuer Unterthan Sr. Majeftät
* Königs Wilhelm, febte Heute im völligen Be-
* meiner geiſtigen Fähigkeiten meinen Xeßten Willen
‚; . Sange Beit habe ich beabfichtigt, mein ganzes Ver-
Ogen meinent einzigen Großneffen zu vermachen. Da
erjelbe aber alle Neberlieferungen meiner SKamilie bei
Seite geworfen und mich dadurch aufs Tiefjte verlept hat,
0 enterbe ich ihn vollitändig. - Ich mwil nidht, das ein
_ Bfennig meines. Vermögens in
Deffen untwürdig erachte.“ 2 7
—. ©raf Herbert hatte fih bei dieſen Worten erhoben
XD wollte gegen diefe Beitimmungen des Todten, die ihn
* vollſtändigen
—7—— K } E x .
; Der Notar legte dem Ungeſtümen durch eine leichte
7 Pewegung Schweigen auf und fuhr dann fort zu
3
“ NMadhdru ‘ge;b.) ‚
das verfiegelte
udem ich — und — — meiner
mein Schloß mit alem Inventar. WazZ mein fonftiges
Vermögen betrifft, ſo vermache ich daſelbe — e& Dbeträgt
Vollzogen in meinem Schtoſſe, geichwächt an hoͤrb er,
aber mit vollitändig nejundem Geiſte mit der Abſicht, daß
Der Natar ſchloß feine Acten und ſetzte ſich 7
{
was ſein hoͤchſtſtehender „Freund“ nun verlange
Dieſe Verbeugungen und liebevollen Winke kamen um
ein „Volksſchulgeſetz⸗ und eine „Wahlreform“-Länge
zu ſpät. Das Centrum antwortete auf die Fraße
Miquels:„Liebſt du mich, wie ich dich? ganz ein»
fach: „Hopfaffa, Gedantenſtrich!“ Nun, Herr
Miquel mag ſich tröften, einen kleinen Vortheil hat
die Tabakſteuer ihm doch gebracht und zwar aus der
Uckermark, aus deſſen geſegneten Gefilden ein Tabak-
induſtrieller ihm ein ſortiertes Kiſtchen „Uckermärker?
ſandte und zwar mit einem „geiftreihen“ Gedichtchen
Anbei ein Gruß der Ucermark . .
Et iſt ſortiert von leicht bis ftark;
‚ Nur reiner Uckermärker iſt er
Bekomm's ihm gut dem Herrn
——
HGHoffentlich iſt der Tabak beſſer wie der Pegaſus
auf dem der Herr Dichter riit, ſonſt wird der
„Uckermärker? noch unier die „Qualitätstaba
_ BZufunftspolitit wurde auf dem jüngften
„Parteitag der xrheiniſchen Sozialdemokratie‘
zu Krefeld in den Tagen vom?8 Jan. ab getrieben.
ferei“, „Sügen“, „Fntereffenwirthfchaft,“ Egbismus?
„gemeine Buͤbenſtücke? das iſt ſo eine Heine, ganz
kleine Ausleſe von den Titulaturen und Quatitaͤten
die ſich die „Genoſſen vom Zukunftsſtaat? gegenſeii
an die Köpfe warfen. Ja, es geſchah fogar das
Fürchterliche, daß „Genofje“ Helbing ſeinen Col-
legen Grimpe höhniſch „Herrn“ Grimpt nannte. Die
meiſte Aufregung entſtand daruber, daß für „Agita-
tionen Genoſſe Weſch in 17 Berjammlungen 258 M
20 Pig. aus der Parteilaſſe gezahlt wurden, alſo pra
das ſind pro Tag 150 Arbeiter: ,
grofjfchen. Eine lange Epiſtel über die ,Dumm-
heit“ der rheiniſchen Bauern, die den braͤven Ge-
noſſen „zu helle? ſind, könnte man ganz gut zu
Tarneval verwerthen. — Es verlangt einen vrdeut-
lich darnach, einmal von dieſen zielbewußten Leuten
rregiert zu werden. —
In Oeſterreich Ung
Auszſchußwahl zum ungaͤriſchen National⸗Caſiuo viel
Aufſehen. Sämmtliche ungariſche Miniſter u. Größen
der liberalen (Weckerle) Partei haben einen ſolennen
Durchfall erlitten. Der berühmte Koloman Tisza
ganzen 2 Stimmen. Die übrigen Gewaͤhiten ſind
ſammt und ſonders Gegner der Wekerleſcheu Politilt
Welche Strafe für ſein Bergehen, ein junges Mädchen ge-
Standes zu ſein 5 5
Daz graue Elend erhob ſich vor ſeinen AWugen. Er
— 4 4 * *
Der Notar unterbrach Herbert durch die Frage an
die Gräfin-IM 2
utter :
— Mit einem hoͤhniſchen
Teſtamentsvollſtreckers, daß er eine
Die Gerechtigkeit ſolle ihren Lauf nehmen, denn man plün-
Tiſch ſchlagend erklärte er, daß das Teſtament für null
4 4 müſſe, denn jein Großonkel ſei
bei der Abfaflung desfelben nicht in Befigefeiner Geiftes- —
„fräft%gemfien‚ *
* ; *
2 und Enttäuſchung ſehr kalt; ſie waͤren ihm uihts
Er erwiderte ihm deshalb gar nichts und um ſeine
‚Qippen {bielte nur ein halb verachtungs · halb mitleida-
*
volles Lächeln.
Wuthausbruch ihres Hatten tief erniedrigt. Was balf e
denn iich gegen die Hinterlijt in Worten der Empdrung
au ergehen?! Ruhig und ſtolz muß man folche Schläge
des Schichals, die doch nicht mehr zu ändern find, zu fras
gen wilfen. - \ 2 2— —
en Wuthanfalle folgt in der Regel ein
ag. n H .
Einem *
— Magdalene ga
ſchneſler Rückſch
leiſe zu ibm: .
zrih zu verlängern. Wir werden unjere 44 *
einem Rechtzanwalt ühergeben und, wenn es Gott widl,
dieſes Haus, das von Rechtẽ wegen dir gehören folte
gntb‚“bafien Dich ein Herz ohne Barmherzigleit bevaubt,
Ihr Wagen erwartete ſie vox der Aufahrt
Bitte, ſteige ein.” fagte der Graf Herbert mit hHarter
Stmme und darauf ſetzie ſich der Landauer in fhneker
Bewegung nach ihrem Heim. ; . *
Es war ein herrlicher Tag.. V
_ u den Anlagen, die ſie durchfuhren, hatte der Som-
mer ſeinen ganzen Glans ausgebreitet. Helie Sonnenitrah-
len vergoldeten die dichten Blätter der Linden und Ulmen
und in den Zweigen derſelben jubilirten die gefiederten
Sänger. ‘ 7 E
Gortſetzung folat)