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Pfälzer Bote für Stadt und Land (29) — 1894

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Nr. 211 - Nr. 220 (18. September - 28. September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44153#0863

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* Bruchfal, 19. Sept Einem hieſigen Land-
D ift eine ſeiner heiden vor einen Wagen geſpann.
Kühe bei der Arbeit umgeftürzt und nach kurzer
JEl verendet. Das prächtige Thier hatte naͤch An-
ſicht eines Metzgers einen Herzſchlag bekommen
—* Gerbolzheim, 20 Sebt. Uaſer Hr. Pfr., Dekan
And Srsbifchöflicher Schulinjpektor feierte das 25jähr.
übiläum ſeines Pierſeins! Gemeinde, Kirchenchor
Und Ddie Geiftlichteid des Kapitels Mosbach wettei-
ſerten in dır Ver chönerung dieſes Chrentags.
Zimmerhof, 18. Sept. Bürgermeilter Martin
SiraBner, feit 1876 im Amte, wurde mit 14 von 20
Abgegebenen Stimmen wieder gewählt.
Gengenhach, 20. Sept. Der mit Nußſchwingen
Leſchäftigi 34jährige W. Föhrenbacher, in der Bıere
erei Bühler hier angeſtellt, ſtürzte vom Baume
und war jofort toͤdt.
Baden, 18. Sept. Vor kurzem entſaudte das
Lutſch! Haupttrabergeſtüt Yiklienhof am Kaiſer-
fuhl ſeine Jaͤhrlinge nach Berlin Weſtend, wodei die
Wöl Stüc mit zufjammn 15,540 . Lo8gefchlagen
Wiirben. Dieje zweite Erpedition Hat ebenfalls, wie
M Dorigen SJıhıc die erſte, ein zufriedenſtellendes
onis gehabt. — Un den großen Heroͤſtrennen
M Boulogner Wäldchen bei Paris jollen fich ver-
Öiedenene der franzöſiſchen Pferde betheiligen, Die
Baden vergeblich um den erften Preis liefen. Die
eiitung diefer franzöfijchen Bjerde in hrer Heimath
einen intereſſanien Gradmeſſer für diejenigen un-
er Vollblutzucht ab.
„ Difenburg, 20. Sept. Der an Stelle der
_I„fm Srugthalle eritellte Neu ban nähert ſich
Aner Vollendung Die ın prächtigem Reuatffance-
OL ausgeführte Facade bildet eimen Schmu® des
ütfipflaße3, Der Bau iſt im Erdgefchoß zur Frucht
ülle beftimmt und enthält Darüker eınen Saal für
Siguͤngen des Bürgerausfchuffes.
‚* Dffenburg, 20. Sept. Wegen eines hohen
jta el rtiſchen Feſttages wird der auf den
ten Dienstag im Olktoder fallende Kreisfarrenmarkt
eits am 25. Sep.. abgehalter, desgl. der „Bieh:.
arft Offenburg.“ ,
—* Baden-Baden, 20. Sept. Der frühere alt-
tf)DIifcbe Pfarxex Obertimpfler wurde wegen Unter-
lagunz mit 3 Monaten Gefängniß beſtraft; ſechs
ochen Unterſuchungshaft kommen in Anrechnung.
Achern 20. Sept. Nachdem vor einigen
Ochen die Ausſichten auf einen vorzüglichen Herbſt
ſehr gute waren, ſieht es jetzt in den Reban«
GEn unjerer Gegeod ſehl fraurig aus. In Folge
Daltend naßkalter Wiiterung haben fich vielfach
(iner und Blattfalliranfheiten einzeitellt, fo Ddaß
che Rebſtöcke nur noͤch halb belaubt, 0dex mit
Yen balb verdorrten Blättern daſtehen.
Konſtauz 19. Sept. Um Sonntag haben Sol-
— Jägerbataillon und vom 114. Regiment
Dandoer derart einander gejchlagen, Ddaß ein
ar vom hieſigcn Regiment ın das Lnzareth ver-
werden mußte. Das Lazaͤreth fol ziemlich
T mit Kcauken von verfhiedenen Regimentern be.
* ſein Der Döftmarkt am 18. war nur ſpär-
2 Vefahcen. Bıraen 8 dis 8,50 Mark der Doppel-
Aillner, Mepfei 6,80 bis 7 Mark; für die ſpäteren
Nen ſteht ein Aaffchlag in Ausficht. ;
Konſtauz 20. Sept Schön ift wirklich, daß
on den Lrberaten zu Stabiverordneten ge-
Ölte Centrumsleute die ohne ihr Wiſſen u.
d Egen ihren Willen erfolgte Wahl abgelehHnt und
tadirath erſuch haben ſie von der Aunahme
Wahl zu dispenficen. Reſpelt vor dieſen Maͤn—
W, Ddie darauf verzichten, boͤn nationaͤlliberalen
en im Stadtperordnetenkollegium zu ſitzen und
Üüberalen Machthaͤbern zeigen, Ddap fie nicht von
M nach Belieben über ſich verfügen laſſen.
“ Biberach, 20. Sept. Der hochw. Herr Geiftl.
ch Pfarrer Bivell in Biberach feierte unter allge-
* innigſtex Betheiligung bei voller Rüftigkeit
- 50jähriges Briefterjubiläum. Derfelbe ift am
“ Februur 1820 zu Wolfach geboren, wurde am
Muguft 1844 zum WPriefter geweiht.und - war
A 17 SJahre Mofterpfarrer in Offenbutg, wo er
%I aud den heute noch in voller Bluthẽ ſtehenden
— gegründet hat. In Biverach jelbft {
i‚e_'t beinahe 25 Jahren Pfarter. Die Gemeinde
i ihm far ſeine Verdienſte um Biberach das Ehren-
Ercccht verliehen.



*

2

e



— einfach) „Sit e8 wahr, baben —
äf)matüet ?“ — „Sal” Wie {ind Sie denn Dazu. ge-
Men?“ — „Na, ducch meine Frau !“ ;



dte Lindermund.) „Waz willf Du denn einmal
u Werden, Karldhen ?“ — „Soldat!” — „Da Kannit
ei„{‚“„“b“‚ getödtet werden.“ — „Von wem? — „VBom
%. — „Dann werde ich Feind.“ *

Dergehorfame Batient) Gattin: „Eine








j diejen Gänjen wiegt zehn BPfund, die andere zwoͤlf;
%Iifbe_gol'l ich für nächiten Sonntag 'nehmen ?“ Batte!
144 ; lieber die zu zehn-‘ fund ; Du weiſt doch

° hat mir nur leichte Speijen verDrdnet. . l

/






Fäufer
und beitelt ſich Wal, natlirlih blau. Er wartet eine
biertel, eine Halbe, dreiviertel Stunden. Endlich reißt inı
bie Geduld und er ſchreſt den Wirth an: „Wie konnen Sie
mid) hier {0 lange auf den Nal warten laſſen? Bin
i denn Nhlwardt?! ..“ — Der WirthH Hat ih von
dem Kalauer heute noch nicht erholt. .
Der vdefirafte Ehemann.) FIrau: „Mir
Icheint, Du fommit jebt {chon bei hellichtem Tas betrünken
hach Haufe !“ Mannn : „Weißt Alte, i hab glaubt, bei
Tas iſt Drs licber als in der Nacht.“ . *
— Einprafitiides Mittel) „Bfeift mir der
Kexl 1e6t ſchon den Dritten Tag, jeden Abend zwei ge-
Olagene Stunden lana vor dem Feniter den Hurrah Ga-
10pp und die Jägerpolka da mag der Teufel arbeiten.“
(Das Fenſter Öjfnend.) „Hannes!“ — „Was i8?“ — „r
fkann gar ſchön pfrifen; wo Hat er das gelernt? — „Das
Yab’ ich von mir ſelbſt gelernt.“ — „So; da trink er einen
Schnaps und eß Er einen Kümmelwect Dazıu.“ — (So geht
Dies 8 Tage lang jeden Abend. Am ‚ neunten Tage aber
bleibt das Fenſter zu. Hannes Hopft) BKas wi
— „Ei iQ wollt mei Sach.“ — „Damit i{t’S „ jeßt aus,
Lieber. Heute Worgen hat mir der Bürgermeijter ſagen
laſſen, Er müſſe jeden Wbend vor meinem Fenſter pfeifen
unD zwWar umfonit.“ — „Was! den will ich ſehn, der mir
was zu befehle hHof. Heunt war’s zum leßtemol gebiffe;
hot Ers geheert !” —
. Geiltesgegenmwmart) Kommis:;
dieſen Stoff kann ich iQnen befonders empfehlen ; Ddie Farbe
oält gur und audh das Winlter ift jehr Hübfeh !“ Kunde:
„Uber Ste haben doch joeben ciner Dame entjchieden da-
von abgerathen !“ Kommis: „Onaädige Frau, ich wolte
dieſen Stoff für Sie rejerviven !“ - /

Gnädige Frau,



emelte Nachrithten

München, 21. Sept. Bei dem Maͤnöver der
zweiten Diviſton
aujammenlegbar in Scahlflaſchen, und Ddas zum
Ttanspott vuſr Flaſchen verwendete Wa zenmaterial
derart bewährt, va Die Verwendung von Ballons
jür HecognoSsirung in Bemegungstriegen gefichert
erſcheint. \ /

Zraukfurt, 21. Sept. Geſtern iſt hier der
Geheime Saͤnitätsrath Dr. Heinrich Hoffmann,
der chemalige langjähtige Leiter der Frankfurter
Irrenheitauſtait, weltbefannt als Verfaffer des/Struw-
welpeter“, in hohem Aller an einem Schlaganfall
plötzlich geſtochen Er war gerade aus jeiner Thuͤr!
inger Sommerfriſche zurückgekehrt.

Matuz. 20. Sept. Der Maſchinentechuiker
Feinrich Dambrowsti aus Mannheim, der fich in
Gemeinſchaft mit ſeiner Geliebien, welche Kellnerin
in einem Mannheimer Hotel iſt, bier ve giftete, ift
in der Nacht verfchieden. Das Madchen deſſert fich.

* Bibrich, 21. Sept. In dem Boftneudanu brach
das Gerüſt zuiammen. Ein Arbeitet iſt todt/ einer
ſchwer verwundet.

* Strapburg, 21. Sept. Die anläßlich der
Bezirxkstagenachwahl in Straßburg Sud ſeitens des
freifinnigen Waͤhleemites vertheilten Exemplare
der „Bürgerzeitung!, und Extrahläiter mwurden von
der Polizei beſchlagnahmt.

* Berlin, 21. Sept. Die hieſige japaniſche
Geſandtſchaft veröffentlicht folgendes aus Tokio einge-
gangene Zelegramm : „Die japaniſche Flotte ſtieß am
16 Sept. auf 11 ghinefiſche Kriegi{cOiffe u. 6 Torpedo-


ſchiffe in den Glund gebohıt. Eines wuͤrde von den
Chineſen ſelbſt in Beand geſteckt. Unfere Flolte erlitt
fernerlei Schaben.“

Kaſſel, 20. Sept. Der deutſche Verein gegen
den Vtißbrauch geiſtiger Hetränke beſchloß in ſeiner


des Trunkſuchtogeſetzes und ſchloß fich einer Nefo-
lution des Juſtizraths Henuecke aus Soeſt an, wel-
cher das Verbot oder Ddie erhebliche Einſchraͤnkung
des Branntweinverkaufs von Sonnabend Nachmittaz
bis Nontag früh für wünſchenswerth erkflärte. Dr.
Möller aus Braͤckwede fordest die Beſtimmung eines
Höchſtgehaltes an Alfohol und Fuſelöt im Brannt-
wein und die wiſſenſchofiliche Unterfuchung ber Biere
auf Alkohol und ſchädliche Beimengungen. Der
Sitzung ging eine ſtark beſuchte Volksverſammlung
voraus.

* Dresden, 20. Sept In der Ringojen-Ziegelei
im nahegelegenen Radeberg wurden durch Gewöide-
Buſammenhruch vier Arbeiter erſchlagen und mehrere
ſchwer verletzt. \

* Budapejt, 21. Sept. Der Wiener Cilzug
ftieß geſtern bei Kelenföld infolge falſcher Weichens
ſtellung mit einem Laſtzug zujammen. Die Lokomo-


licher Ochſen getödtet.
geblich Niemand ernſter verletzt worden ſein.

Brüſſel/ 21. Sept. Die Repraͤſentantenkammer
und der Senat wurden durch königliches Dekret auf-
gelöſt; die Neuwahlen ſind auf den 14. Oftober d.
SA | .

* Paris, 20: Sept. Die Zeitung „19. Jahr-
hundert warnt die franzöſiſche Regierung vor Ver-
ſuchen durch die ſie beſtimut werden foll, zujammen
mit Deutſchland in Griechenland zu Gunſten der
Gläubiger einzuſchreiten. Frankreich habe kein Inte-
ſich mit Griechenland pol



2













zweckmaͤßig haltẽ.
Paris, 21. Sept.
dem er an die Vertheidigung von Chateandun im
Jahre 1870 erinnert, theilt Seneral Gallifet mit, daß
er die gefeßliche Altersgrenze erreicht Ihabe und
don den Truͤppen Abſchied nehme. Gallifet iſt einer
der tüchtigſten franzbſiſchen Generäle.
Nautes, 21. Sepi.

Deutſchland möge dies allein thun, wenn es dies fü





ralſtrile mit 63 gegen 36 Stimmen ar.

* Yom, 20. Sept.



borbereiten. So melden liberale Blätter.

KRom, 21. Sept. Der heutige Jahrestag des
Einzugs der Truppen in Rom wurde
allen ttalieniſchen Städten feierlichff begangen. (Es
iſt der Tag,
Papſte widerrechtlich entriſſen wurde)

Aus Italien, 21. Sept. Die Haupturſache der
verminderten Ausführ
nach Deutſchland

verhindert wird und daher nicht die deuiſcherſeits er-
gangenen Vorſchriften, jonderm die italieniſchen Ver-
hältuiſſe den Aufſchwung der Tcaubenausfuhr hemmen.

Athen, 21. Sept. Eine Bande
ſich bei Lainie eines Wagens, worin der Generaͤl—

wreiber ſich befanden.
Geueral⸗Prokurator und nahmen die Infaͤſſen des
Wagens gefangen mit in die Berge. Drei Berittene,
welche den Wagen begleiteten, aNlarınirten eine in der .
Nähe - befindliche Zruppen-Notheilung, die innerhalb
einer Stunde die Baide umzingelte. Letztere toͤdtete
den General⸗Profurator und vermundete den Unter-


wurden jedoch alle getödtet.
New York, 20. Sept.
masfirie Rauper haben verfucht, einen Zug in
Miſſouri anzuhalten. Die Geſellſchaft war ihnen
zuvorgekommen und halte Mannſchaften aufgeſiellt,
welche auf die Räuber Feuer gaben Der Lokoͤmotiv-
führer und ein Raͤuber wurden verwundet,
us Batavia, 20. Sept. Die Safats ſchlugen
die Balineſen bei Padoetan und verbrannten Dderen
DHabe, Die hollaͤndiſchen Truppen bombardiren Tjakra-
Negara. Es iſt jetzt erwiefen, daß auch ein Theil
der Saſals beim geübten Vetrath betheiligt waren.
Die Saſaks brachten 4 abgefchnittene Köpfe, darunter
den eines einflußreichen Verräthers.
%* Der Krieg in Oft-Afien,
Es erſcheint jetzt als ſicher, daß die Japaner außer
dem großen Siege zu Laͤnde bei Ping Hang gleich


Chineſen dapongetragen haben In der Schlacht ſind 3
Hineſiſche Kriegsſchiffe untergegangen und eins ver-
brannt.

ſchiffe verloren, jedoch wären die Kreuzer Matſuſima
und Zyoſhino ſtark beſchädigt. Beiderſeits war der
Menſchenverluſt ein großer. Nach neweren Nachrichten
aus Shanghai ſind etwa fechs chineſiſche Kriegoſchiffe,
nachdem ſie, in der Schlaͤcht erheblich beſchädigt
wurden, nach Port Arthur zurückgekehrt; diefelben











wieder, daß dieſe
feien. Sechshundert Offiziere und
„Chi Duen“ und „King-
auch mehrece Transport«

die Mannſchaften eines

Yuen“ ſind umgelommen;

\chiffe ſollen geſunken ſein;
derſelben ſollen nicht gelaudet ſein.
Chineſen wird auf 1500, der der Japaner auf 1000
Wann geſchätzt. Die Chineſen hatlen ungefähr 3000
Mann gelandet, als ſie von der japaniſchen Flotte
angegriffen wurden. Der Kaifer von China iſt über
die Niedexlage bei Pjbngyang in großen Zorn ge-




„Oreiäugige Pfauenfeder“ aberkannt und ein ſtrenges
Einſchreiten gegen mehrere hohe Mandarinen des
Kriegsminiſterſums angéorduet hHaben. Das alles
fann natürlich nichts nüßen. Ber oberfte Feldherr
allein kann an der Untauglichkeit und Verlommenheit

des ganzen chineſiſchen Heeres nicht ſchuld jein.

/ Markte.
* Hodenheim, 19. Sept.



* Hagenau, 18. Sept.

* Manuheim, 20. Sept. An unjern guten Verkaufs-
plätzen war dẽr geſtrige Verlehr

krockener Waare feßr belebt und lein Breisrücgang zu ver-


7 Hopfenmarit ichwacher

3n Nürnberg wurden Heute bei gedrückter Tendenz und
1500 Ballen Landzufuhr

‚Omualitäten 5 INE. billiger. Holletauer 35—55, Württem- -


*







 
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