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Pfälzer Bote für Stadt und Land (29) — 1894

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Nr. 241 - Nr. 250 (23. Oktober - 3. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44153#0967

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ler erwähnt in ſeiner Schrift: „die Weine Baden3“
en zwei anderen Orten Unterbalbach als die beſte
uelle für gute Weißweine im Tauberthal. Die
eine Balbachs erfreuten ſich ſtets großer Beliebt-
it. Die Herbſtaugſichten ſind recht befriedigend,
dem die Reben geſund und die Trauben ſich zur
len Reife entwickelt haben. Das Moſtgewicht
ankt zwiſchen 60 - 75 Grad Oechsle. Das Er-
nis läßt ſich auf 1200 - 1500 Hektol. ſchätzen.
Weinleſe beginnt bei guter Witterung am 23.
ober. *
Aus dem Pfinzthal, 18. Oft. Mit großem
ißfallen haben die Laͤndleute, welche an den letzten
un in Karlsruhe waren, wahrgenommen,






































tlichkeit an dem Straßenbau zwiſchen Durlach und
gearbeitet wurde. Es erregt öffentliches
rgernis, daß vonſeiten der ſtaatlichen Aufſichtsor-
gane in einer Zeit, wo nicht bios vonſeiten chriſtli-

tmögliche Sonntagsruhe angeſtrebt wird, derartige
beiten nicht unterſagt werden, zumal wenn dies in

det wird.

Bon der Jagſt, 20. Okt.
leſe wäre quantitativ ein gutes,

alität beſſer wäre.

beſſeren Lagen 55 Grad.

Karlsruhe, 20. Olt. Vom 16. bis 31. Ott.

ten , Kilo Schſeufleiſch 76 Pf., Rindfleiſch 72

Kalbfleiſch 76 Pf., Hammelfleiſch 60 bis 70 Pf,
einefleiſch 76 Pf.

Baden Baden, 20 Oft. Der Erbgroßherzog

Ind die Erbgroßherzogin von Sachſen⸗Weimat ſind

vorgeſtern hier eigetroffen. ;

Appenweier, 20. Okt.

Ener verhaftet, welcher auf der Fahrt von Offenburg

Dierher einem 16jähr. Mädchen aus Mülhauſen das

Bartemonnaie mit etwas über 7 M. aus der Taſche

geſtohlen haben ſoll.

* Todinau, 20. Ott.

dem

din Folge des bedeutenden Schueefalls abgezog:n,

Das Ergebniß der
wenn nur die

feſem Sommer. Den Feldbergthurm beſtiegen in

Lire 1893. .

Gerichtsſaal.

Maunheim, 21. Ott Schwurgeriht) Im
Dehverrathaprozeß gegen die „VBolksjtimme“ wurden vom
Ötvurgericht die Angeklagten Teufel und Dreesbach wegen







*

— :
Aer den öifentlihen Frieden gefährdenden Weiſe zu Ge-
altthätigfeiten aufgereizt zu haben, Dbeziglich Dder Ange-










— — —













Ingten Zeng aber auch dieje zweite Schuldirage verneint.
4 jind den verurtheilten Ungeklagten Ddie Kojten Ddes
fahrens aufzuerlegen.. DBei der Strafzumeffung

der Gerichtshof einmal den guten Leumund der An-

Sellanten und andererjeit3Z erwogen, daß Ddas Vergehen

la Art und Umftänden kein befonders belajtendeS ge-

Len ſei. *




























Vermiſchte Nachrichten.

Emiiteln, mißt man das Thier mit einer Schnur

We des Rückens,
otirt ſich die Zahl der Zolle.

ünn, durch 13, wenn die Maſt nur halb oder un-
Alkommen ausgeführt wurde. Die gefundene Zahl
Fdeutet nun das Fleiſchgewicht; beträgt z. B.7 die
Ange 50 goll, der Umfang 49 Zoll, das iſt 50 mal

(emäfltet, daun iſt 2450 durch 11 zu theilen gleich
:23, welche Zahl das Fleiſchgewicht in Pfunden be-
kutet und woͤnach ſich die richtige Forderung an den
etzger ſehr leicht berechnen läßt.

—Scheidungsbanketts ſind das Neueſte in
merika. Am Tage der vollzogenen Scheidung laden
geſchiedenen Ehegatten ihre Freunde „zum letzten
abl“ ein, und es geht dabei ſo luſtig zu wie ſonſt

m Polterabend. Der erſte Gaſt, der ſich von der
en des Hauſes empfiehlt, iſt der geſchiedene Gatte,
der aber — je nach dem . Scheidungsvertrage — ift
3 die Frau, die als Erſte das Haus ihres Gaͤtten
3 wobei er ſie bis an die Schwelle des Hauſes
gleitet. —
— Ein „Prinzipienreiter“ hat am 12 Okt. ſein
Ojähriges Jubiläum gefeiert! Am 12. Olt. 1844
Aließ nämlih von feinem Schloſſe Ebersdorf aus
einrich LXXII, Fürſt Reuß zu Lobenſtein und
Fersdorf/ folgenden-mwunderlichen-Erlaß.: “ Ich be-
ehle Hiermit foͤlgendes in’3 Drdrebuch und in die















Spezialordrebücher zu bringen.

daß ein Jeglicher bei ſeinem Titel genannt wird. Daͤs


ſetzen für den, der in Meinem Dienſte iſt u. einen anderen,
der in Meinem Dienſte iſt, nicht bei ſeinem Titel
oder Charge nennt.“ — Die hier gebrauchte Redens-
art mar die Wiege des ſeitdem ſo beliebt geworde-
nen Ausdruckes „Prinzipienreiter.“

— Dienſtpflicht der Mädchen. In der neueſten
Nummer der „SGegenwart“ wird der Beſchluß der
angeſehenſten Frauenvereine Deutſchlands berichtet,
wonach als Seitenſtück zur Wehrpflicht der Männer
eine ein- bis zweijährige Dienſtzeit für Mädchen ohne
Unterſchied des Standes gefordert wird, um dieſelben
in Kinder⸗-, Haus- und Kranken ⸗ Kunde theoretiſch u.
praktiſch zu uͤben, die ſozialen Gegenſätze zu mildern
und die Geſundheit der Mädchen zu ſtählen.

Neueſte Nachrichten.

Karlsruhe, 21. Oft. Der engere Ausſchuß
der freiſinnig⸗demokratiſchen Partei beſchloß geftern,



in Offenburg anzuberaumen. Die weitere Berathung

* München, 21. Okt. Das Landgericht ver-
Vergehen zu 6 Monaten Gefängniß und zweijähriger
Amtsunwürdigkeit

München 21. Okt. Anläßlich des 400jährigen
Jubiläums der Frauenkirche verlieh der Prinzregent
dem Erzbiſchof von München den Michaelis⸗Orden
I. Klaſſe.

Berlin, 21. Olt. Der König von Serbien iſt
geftern 9 Uhr nach Wien abgereiſt. Er wurde vom
Kaiſer und dem Prinzen Heinrich zum Bahnhof ge-
leitet. — Die Tabakſteuer Vorlage iſt fertig aushe-
arbeitet und den Bundesregierungen zugegangen. Der
Ertrag der Steuer iſt nicht auf 30, ſoͤndern auf 35
Millionen Mark veranſchlagt.

* Berlin, 21. Olt. Dem Reichskanzler Grafen
Caprivi wurde geſtern der Ehrenbürgerbrief der Stadt
Danzig durch eine Deputat on überreicht, hauptſaͤchlich
als Ausdruck des Dankes und der Anerkennung für

bewußt, auf die Unterſtützung des deutſchen Bürger-
m, er würde ſich glücklich
ſchätzen, wenn die Verleihung des Danziger Ehren-
bürgerrechts ein Zeichen für die Geſinnung wenig-
ſtens eines Theiles des deutſchen Bürgerthums ihm
gegenüber wäre.
Berlin, 21. Okt. Eine oſtpreußiſche Deputa-
tion des „Bundes der Landwirthe“ überreichte dem
Der Kaiſer erwiderte überaus
gnädig und drückte ſeine Freude darüber aus, daß
die Deputation ſich au ihn gewandt habe. Seine
Sorge für die Landwirthſchaft werde nie nachlaſſen.
— Die Berathungen des Staatsminiſteriums über
die Bekämpfung des Umſturzes ſind noͤch nicht abge-
Es werden noch weitere Sitzungen ſtaͤtt-
Es handelt ſich um eine ganze Reihe von



finden.

Bonn, 21. Olt. Die Bonner Studentenſchaft
beſchloß auf Antrag der Burſchenſchaft „Allemania?,
die gelammte deutſche Studentenſchaft aͤufzufordern,
Ehreugabe darzubringen. Eine Vertreterverſanimlung
(Sonder-
bare Studien !) .

Brünn, 22. Olt In der letzten Nacht wurden

hier an Gebäuden und an Bäumen der öffentlichen
Anlagen Flugzettel mit der Aufſchrift: „Heraus mit
dem allgemeinen Wahlrecht!“ angeſchlagen. Die
Polizei befhlagnahmte 7000 Flugzettel und verhaf-
tete 23 Perſonen, die beim Ankleben von ſolchen be-
traffen wurden. Derartige Zettel wurden auch in
Oſtrau und Privoz angeſchlaͤgen.
— * Budapefjt, 21. Okt. Das Abgeordnetenhaus
beſchloß mit allen gegen zwei Stimmen den Geſetz
entwurf über die Rezeption der Juden unverändert
an das Magnatenhaus zurückzuweiſen — Geſtern er-
folgte im Anina Bergwerg eine furchtbare Ehploſion,
bisher ſind 15 Todte und 20 Schwerverletzie ans
Tageslicht befördert.

Brüſſel, 21. Okt. In einer geſtern Abend
ausgehenen Ertrauummer fordert das Sozialiſtenorgan
„Se Beuple“ alle Arbeiter auf, morgen für Jämmtliche
Kandidaten der liberalen Liſte zu ſtimmen, ob Forta
ſchrittler oder Gemäßigte.

Petersburg, 21. Olt. Die Prinzeſſin Alis
wird mit dem Groͤßfuͤrſten und der Großzfuͤrſtin Ser-
gei wird vorausſichtlich Montag Abend in Livadia
eintreffen Es wird hier nach wie vor an der Ueber-
Lugung feſtgehalten, daß die Reiſe eine baldige
Trauung der Prinzefſin mit dem Großfürften⸗Thron-







folger ermöglichen ſoll.







; Olt. Eine 40,000 Mann
ſtarke japanifche Armee unter dem Befehle des Feld-
marſchalls Ohama iſt von Hiroſhima in 35 Trans
4 abgegangen; Beſtimmung derſelben iſt un
elannt. * —
Batavia, 21. Okt. Der Vulkan Galdengoeng
(auf der Inſel Java im Bezirk Preang), den man
als erloſchen betrachtete, iſt plötzlich ausgebrochen.
Der Aſchenregen verurſacht weithin nächtlichẽ Finſter-
niß. Einige Dörfer bei Singaparna ſind, wie ver-
lautet, zerſtört worden. V
* @airo, 21. Olt. Dem Vernehmen nach geht
die engliſche Regierung mit dem Plane um, den
Khedive zur Anſtellung eines engliſchen Unter-
ſtaatsſekretärs im egypiiſchen Miniſterium des Innern
zu bewegen
Shanghai, 21. Olt. Hier geht neuerdings da
Gerücht von einer Landſchlacht im Norden Koreas.
Angaben über Ort und Zeit fehlen jedoch. —
Großer Sieg der Katholiken in Belgien.
Brüſſel, 22. Oft. Bis geſtern Abend 10 Uhr
ſind folgende Ergebniſſe der Stichwahlen belaunt ge-
worden! ein Sieg der Katholiken in Brüſſel gegen
die ſozialiſtiſch⸗ liberale Verbindung iſt wahrſcheinlich.
Hierdurch würden 18 liberale Mitglieder der Kammer
durch Katholiken erſetzt, was der Regierung eine ftarle
Mehrheit ſichern würde. Fn Charleroi haben nach den bi8s=























a


ralen unterſtützt wurden, die Mehrheit. In Lüttih
ſind die liberalen Senatoren mit ſozialiſtiſcher Hilfe
gewählt, für die Kammer die Sozialiſten u. Progej-
ſiſten mit Hitfe der Liberalen gewählt. In Huy ſind
die Liberalen gewählt und in Verviers werden bie
Sozialiſten mit liberaler Hilfe in die Kammer ges
In Waremme werden die Katholiken, in Thnin
die Liberalen und in Soignies die Sozialiſten mit
liberaler Hilfe gewählt. In Tournai werden vier
Liberale, darunter Miniſter Bara, durch Katholiken
erſetzt. —
Brüſſel, 22. Olt. Die Katholiken feiern den
Sieg. In der konſervativen Vereinigung ſprach
Nothomb. Er bemerkte, die katholiſche Partei rette
das Land, und Beernaert behauptete, das Wahlreful-


Der kranke Zar. S
* Berlin, 21. Olt. Der „Nat.-Ztg.” wird aus
Petersburg gemeldet, daß nach dort aus Livadia ein-
getroffenen Privatnachrichten der Zar geſtern mehrere
Stunden lang bewußtlos geweſen ſei und zwar ſei
dieſe Bewußtloſigkeit die Wirkung des Eintritts von
Harn ins Blut geweſen. Ob nach der Wiederkehr
des Bewußtſeins eine Erleichterung eingetreten ſei,
werde nicht berichtet. ;

Wien, 21. Olt Nach Anficht der aͤrztlichen
Autoritäten, welche mit Livadia Fühlung unterhalten,
fann die Kataſtrophe bezüglich des Zaren noch einige -
Tage Aufſchub erleiden. }

Paris, 20. Okt. Die Blätter bringen ſpalten-
lange Berichte über die Regierungszeit des Zaren,
deſſen Tod bereits geſtern Abend von den Zeitungs-
wägern der Boulevards ausgerufen wurde. Sinzelne .
Blaͤtter verbreiten ſogar das Gerücht, der Zar ſei
vergiftet worden. Der „Figaro“ wieldet: Der Zar
leide an einem krebsartigen Geſchwulſt an der linten


Gebete für die Heilung des Zaren wurden heute hier
Der Pariſer

Todesfall ſtehen große Trauerkundgebungen Seiten?
der Regierung und des Parlaments bevor. —
Petersburg 21. Olt. Offizielles Bulletin
über den Geſundheitszuſtand des Zaren: Im Laufe

der verfloſſenen 24 Stunden ſchlummerte der Kaiſer
etwas und verließ im Laufe des Tages das Bett.
Der Zuſtand der Kräfte und die Herzthätigkeit ſind
dieſelben. Das Oedem iſt nicht ſtärker geworden.
Leyden Sacharjin, Hirſch, Popow, Weljaminoff.

Petersburg, 22. Oet. Amtliches Buͤlletin:
In den letzten 24 Stunden ſchlief der Kaiſer etwas
mehr und ſtand wie gewöhnlich auf. Der Appetit
und das Selbſtgefühl ſind etwas beſſer, im Uebrigen
ohne Veränderung. Leyden, Sacharjin, Hirſch, Po-
pow, Weljaminow. — ;

Petersburg, 22. Olt. Wie hier in Kreijen,
die mit dem Hofe. in Fühlung ſtehen, behauptet wird,
ſoll demnächſt eine Operation an dem Zaren noth»
wendig werden. Die hierzu nöthigen Inſtrumente
ſollen bereits nach Livadia gefandt worden ſein.

Handel.

„ * Geidelberg, 20. Olt, Hen ver Centner M.. 2.20
bi$ 2.25, Strah yer Cir, M. 1.20 618 1.50, Butter in
Ballen IN. 1.10 bi8s 1.20, Butter in Pfund M. 1.25 bis
1.40, Eier ver Hundert M, 5.80 bis-6.70, per-Stück 6 _bis .
8 Pfig., Kartoffel ver Cir. 2.40. hi$ 3,—, dio.per Pjund 3
* * —444 8 52 5 * 50 %{%E’g.‚r —

er Vfun i Vfg Zwiebeln per Pfd 5 bi 4
Bohnen per fd 8 bis 10 Vig. ? ;

Centrums-Berein Katholiſches Cafıno,
Montag, 22, Oft., abends halb 9 Uhr: .
Sitzung des Ausſchuſſes für geſell. Unterhaltung;




 
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