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Pfälzer Bote für Stadt und Land (29) — 1894

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Nr. 291 - Nr. 296 (22. Dezember - 30. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44153#1193

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zheim in dieler trauten, hei
cht gen neu Bethlehem hin.
waber erſt überraſcht, als man in dieſes neu

von unzähligen Lichtern hell erleuchtete

tteshaus eiutrat. Doch wurde das Gemüth erſt
recht gehoben, al ber vom Pfarrhaus ziehende
ſtoriſche Zug, heſtehend aus größeren und KHeineren
I3geſtalten dem ZJeſus ind ihre Geſchenke dar-
ingend, ſowie Hirten und Hirteumädchen unter
Muſikbegleitung und bengaliſcher Beleuchtung in die
Rirche einzagen. Das Hirtenamt wurde unter Be
leitung von lieblichem Geſang der Kinder ſowie des
irchenchors verherrlicht, ſo daß es dem Herın Diri-
ſenten alle Ehre machi. Dieſes Alles üble beſonders


arum am nächſten © ‚ifitag, ſo Goit will, auf, auf
ach Spechbach, deun dort ijt Bethlehem.

Gaßmershelm, 27. Dez Deni Steueraufſeher
duard Weckeſſer Hier wurde die äußere Auszeichuung
ür 12jährige treue Dienſte verliehen.


cwohntes trauxiges Borfommnig. Eia feit
eit auf dem Kirrſtäiterhof bedienſteter Knecht brachte


Samım mit einem jungen Ylann einen Worte


ilaßte, denſelben an bie Luft zu ſeßen, und, dem
ernehmen nach, gehörig Durdzubrügeln.
hierüber ganz erzücnte

uffallende Weiſe, zwei am Streit gänzüch unbeihei!


m, den andern ebenfalls in den Arm. Die
Danernäwerthen wurden ſogleich von den hieſtgen
barmherzigen Schweſtern {orafältig verbuuben,
reud ber Mefferheld im DOrtsarvreft

de.
* Grüngßfeld, 27. Dez. In der Winterleide bei
vünsjelb fanden Diejer Tage Holzarbeiter friſch auf-
geblühte SO üjfleldlumen.
* Brehmen, 27. Dez ;
D 75 Abftimmenden murde einftimmig bezw. mit
: Stimmen Landwieth Rarl Friedrich Wüll zum
ürgermeiſter gewählt.
* Borberg, 27. Dez. .
Beitern im Walde ein Schmetterliug gefangen,
o Iuftig im Schneegeſtöber tummelte.
xgeltent, 27. Dez.

der

1a Hahezu fiebenjähriger Thotigkeit an der höheren
ürgerſchule Dahier nach Schopfheim verſetzt morden iſt.


edjen.) Der verheirathete Rorbmacher Beck hat


unbermit einem HKevolver und dann fich felbit

[ offen; ein vierte3 Rind iſt lebenshefahrlich

jerließ, Geirich eine Korbmadcherei, bie anf
lott ging.
jacten und bedurfte hierzu einer Aautionsiumme voͤn

etten, gebürtig — herbeiſchaffen folte. Sie Yam
edoch von ihren Eltern,
ebeten Hatte, letrer Hand zurück, was den fauberen
emahl derart in Haͤrniſch brachte, daß er ſich [0=

ich mit den wörderiſchen Gedauken befaßte. Beck


unD gerieth mit jeiner Ehehälfte alsbald in

Hohnung
ötreit. Die Frau flüchtete mit dem jüngſten Kinde



von der drohenden Haltung

gohnuug llles in Ruhe, worauf fie fortgingen. Erſt


{8 die Frau in ihrer Wohnung Nachſchau haͤlten
ollte. Drei der Kinder lagen in ihren Bettchen er-
choſſen während das vierle noch Lebenszeichen von


urde wo es hoffnungslos darniederliegt, da eine
gel den Hals durchbohrte. Der Mann war bis
uf die Unterhojen entfleidet und hatte ſich eine
devolnerkugel in den Kapf gejagt, die Mordwaffe lag
eben ihm auf dem Boden. Auffallend iſt, daß kein
feuſch im GHanje von den Rebolverſchüffen etwas
ehört haben foll und man erſt in der Frühe die
Hreckliche That entoeckte Eg verlautet auch, daß
die tödtlichen Schüſſe erſt am frühen Morgel
egeben habe. Dem Bernehmen nach war Beck
jer beim 14. Artilleriereghnent bedienet und dann
ge Zeit Schutzmann in Mannheim.
Varlaruhe, 28. Dez. Auf die Frage, wes-
alb die Bahuſirecke Oos-Baden im Fahre 1893
ine Reute, ſondern einen Fehlbetrag (von 80,385

















wänhn Bahnſtrecke

ne Ret n 5,95 Prozent abwarf, gibt der
Jahresbexicht der großh. Saatzbahnen folgende Aut-
wort: „Die zum Theil aus Betriebamitteln zu Dbes
Lreitenden Koſten des Bahnh ofum baues in
Baden hatten für die Strecke Soͤs-Baden erſtmals
einen Fehlbetrag zur Folge.“ *

Aus Baden, 27. Dez. Daß die Mülleru.
Bierbrauer das nöthige Getreide nicht mehr bei
den Bauern direlt kaufen. hat ſeinen Grund darin,
Daß ſich der Handelsmann und daz Kapital
zwiſchen den Erzeuger und Verbraucher geſchoben
wird. Die Herren Fabrikanten glauben dadurch nücht
aber noch viel bequemer. Ein
dieſexhals befragter Müller fagte offen heraus, das
Laufen bei den Laudwirthen ſei heutzutage
umſtändlich, mit einer Boftlarte für 5 Pfennige habe
€ in wenigen Tagen einige Eiſenbahnwagen mit
Weizen faſt vor der Thüre ſlehen und fönne zahlen
nach Vereinharung. So wie es her Müller maͤcht,
ſo macht es der Bierbrauer, ja ſelbſt der Mebger.
Diejem Uebel jollte abgeholfen werden, fei e8 durch
Abhalten von Fruchtmaͤrkten, wie in früheren Jahren,
4 1 1
durch landivirthſchaftliche Bereine ꝛc.
* Dfovaheint, 28. Dez. Fabrikant © Nau hat

dem erſten Reichskaſtzler einer finnigen Ble iſtift-
geftellt, der an dem einen Ende die wohlgelungene
Düjte Katler Wilhelm's 11., am andern Diejenige des
Jürſten Biemaick trägt. Wird nun der Halter zum

diejenige Hälfte mit der Büfie des Furflen Bismaret

Dem Ergengnig biefigen Kunſt⸗ und Gewerbefleitzes zu
@runde leat/ iſt der der gegenfeitigen Verſtaͤndigung





zwiſchea Kaiſer und Kanzler
Offenburg, 27 Dez. Die Miſſton im be-
R glücklich und ſegenevoll

verlauſen. Faſt alle haben die Hl. Satramente

Kapelwindeck, 27. Dez. Auch hier wie im
Obexland iſt der Geſchäftsgaug im Weinals ein flauer
Die Haͤlfte der Weine ſiegen noch un-
Wirklich werben
Affenthaler zu 63

Spotipreije für biejelben geboten

— Orien yerkanft. Die Eriftenz -
der Sandmirthe ift jeOr bebroht — *
Aus dem Schwarzwald 27. Dez Des oͤf⸗

auf die Bahn des Verbrechens gerathen find Auch
Hirzlich ſpielte ſich mieder ein berartiges Drama ab. ;
Einem jüngen Dienſtkuecht wurden nicht weniger als
neun Braudſtiftungen zur Laſt gelegt. Nach längerem
Leugnen 009 er endlidh die Crilärung ab, Ddaß er


vichter von Berlin“) gelefen habe und Dadurdh in
worden fet, :

gelteigert Habe. In dem Buche fel aucd von Brands
Eſtungen die Mede gewejen, und da Habe ſich denn

habe. Nachdem ihm die erſte Brandftiftung gelungen
ſei, habe er die zweite unternommen, bis er nicht
mebr ander3 gekaͤnut habe, ai8 Feuer anzulegen. —
Der Manı haͤt ſeine ſchwere Strafe . zu delbuͤßzen.
X06 für eine Strafe aber erhalten die Urheber Diejes
unfägliden Slendes und Leides, die Verfaffer und
Verleger? Es kaun eben nicht genug-v0r dem An
faufe der Kolportage oder Schauerromane, welche in
Lieferuagen erſcheinen, gemwarnt werden.
Kouſtauz/ 24. Dez. Im verfloſſenen Sommer
Mwurde ein hiefiger Privaͤtier und Haͤuferbeſizer vom

einem etzaerladen zu 8 Wochen Gefaͤnguͤiß verur-
theilt Geflern nun wurde abermals eine Perſon aus


vornehme Fabritantenfrau aus dem benachbarien
Kreuzlingen in einem Laden beim Diebßahl ertappt
und feltgenommen. Sie hatte beim Befichtigen Dder
Verkaufogegenſtände mehrere Artikel im Werthe von
Miin einem unbeobachtelen Augenblick in ihrer
Mantellaſche verſchwinden laſſen.
Frankfurt, 27. Dez. Geſtern iſt im Gefäng-
niß zu Preungesheim der bekannte Millionendieh Rud.
Säger an der Kehlkopfſchwindſucht geftorben, naͤch-
dem er noch nicht ganz den 4. Theil feiner Strafzeit
verbüßt hat.



Gerichtsſaal.

* eidelberg, 27. Dez. (Schöffengerichtsfigung vom
24. b.)‘b 1) Sulius Adolf Karl Ouber von Lahr erhielt
wegen Uebertretung des S 360 8 S eine

tff' 3 R teGeB.





Geloftrafe von 50 M., 2) Karl Dietrich Louis Litager von
Wlerbect wegen Beirugs 10 Tage Gefängniß, 3) riedrich
Brand hier wegen Körherberichuͤng Voͤcht Gefängniß,


Doffenheim, lten wegen

eine Geldjirafe von 20 M., Bfeifer 1 oche Sefängni
Seorg MNeuer und Georg Salob Schröder, beid
ppelheim, erhielten wegen Körperverleung und Haus

Fredrich Salzgeber hier
geklaat; Wagner erhielt
wurde freigelprochen.

Vermiſchte Nachrichten.
— Berlin, 27. Dez. Der Kaiſer hat für die
durch das kürzliche Erdoͤeben in Sicilien u. Calabrien
erunglückten und Beſchädigten die Summe von 10000
Mark bewilligt.
Amiſterdam, 27. Dez Der in Rotterdam an-

find wegen Koͤrberderlezung
3 Tagẽ Gefängniß, Salzgeber




den gejhäßt. Von den 135 Schiffen in Scheveningen
ſind 25 verloren und 50 ſchwer beſchädigt; der ent-
ſtandene Schaden beträgt 200,000 Gulden. Die
nach England gehenden Telegraphenkabel in Zandvoort
die gewoͤhnlich zwei Meter tief unter Ddem Sande
Hiegen, find gänzlich blosgelegt. In der Gegend von-
Brielle iſt eine große Menge Vich ertrunken. i
Inſel Marken in der Zuibelf

Idwemmt. In Folge eines Dammbruchs an der
Aſſel bei Haaſtrecht ſtürzte die Lokomotive der Damvf-
Bahn mit dem Maſchiniſten und dem Heizer in Dden
Fluß; beide wurden mit ſchweren Brandwunden nach
dem Krankenhauſe überführtt.

Sofort

wolle man die Zeſtell ungen auf den

Dfälser Boten




in der Zuſendung des

Blattes keine Unterbrechung
erfolgt.

Breis und Bezugs-Bedingungen wie bisher!



; Menelte Nuchrichten
* Durlach, 28. Dez. Nunmehr iſt auch das vierte


machers Peter Beck geſlorben. Ueber den eigentlichen
direkten Beweggrund der That iſt Sicheres noch nicht
feſtgeſtellt, da die Frau vor Aufregung kaum ver-

Müuchen. 28. Dez. Beim Infanterie⸗Leibregi-
ment ſind 49 Mann an Scharlach ertrantt. Davon
ſtad 33 (eichtere Fäde, *—

Naſſel, 28. Dez. Von dem Zuſammenſtoß im
¶ Neueſtes in der geſtrigen

furchthares TLrümmerchads herrſcht in denm eingleiſigen,
ein Rilometer langen Eijenbahniunnel. Die Leiche
des Packmeiſters iſt noch eingekeilt. Acht Lebensgefähr-


Häufer von Göltingen und Hoͤchſt transportirk. Die
Aufräumungsarbeilen ſind onßerordentlich ſchwieriß
und werden noch mehrere Tage dauern. *

Eſſen, 28 Dez. Naddem der Bergarbeiter-


wurde er Abends 8 Uhr gefchloffen. Das Ergebniß
mar eine Reihe von Kejolutionen, in denen einzelne
Vünſche und Beſchwerden niedergelegt wurden. Der


* ABten, 28. Dez Der Erlönig Frauz IL von
Neapel iſt in Arco ſchwer erkraͤnkt und wurde mit


Budapeſt, 28. Dez. Der Kaiſer empfing geftern


Vaszarn, Kardinal Schlauch Szlavh, Fıhr. v.


die Grafen Tisza und Karolyi. ! —
Auſterdaͤm, 28. Dez. Der General-Gouverneur
von Indien hat die Expedition uach Loubock fuͤr
aufgelöft erklärt Der Rayſchah von Silang und vo.1
Tamjang hat ſich der hollaudiſchen Regieruig ergeben
Axes. 28. Dez. Der Erlönig Frauz von
Neapel iſt geſtern Nachmittag an der Zuckerkrankhei
geſtorben.
Romi, 28. Dez Der „Diriito“ verzeichuet das
Gerücht daß auch Freunde Crijpi’8 e& heute für
wahrſcheinlich erklärlen, daß Eriſpi ſich zurn
zieh en werde. . ; 2
* Megglo (Calabrien), 28. Dez Geſtern Morge
um fieben NOr wurde hier ein ziemlich heftiger Erd
ſtoß ver ſpurt. —
* Warjchan, 28. Dez. General Gurto ift mit
ſeiner Familie ius Augland abgereiſt. Die Behoͤrden
und eine Abtheilung Militär gaben ihm das Geleite.

Handel. . —

* Mannheim, 27. Dezs. Kartoffel Ctr. M. 3—4, Pfd.
‚3—4 BPfg., Sier Hundert M, 6—6.60, Butter yer BPfund-
%. 1.05—1.20, Mepfel her Cix. M 7—10, Birnen _ yper
Ctir. . 6—8, ‚Zwiebeln per Bfo. 5—6 Pfg. Huhn Stiück
%. 1.20—1.50, Hahn Stüc Mk 1.20—1.60, Gänje Stüc
E, 6. Wiejenhen per Cir. M. 2.50—2.80, Keehen yer
M, 2.80—3, Hornſtroh per Cir. M. 1.80—2, Gerften«

ſtroh M. 1.50—1.80, . ; —




 
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