die einen beſondern Ausweis der zuſtändigen
Karlsruhe, 9. Jan. Geſtern Abend u. heute
Die
Garniſon Karlsruhe incl. der Artillerie von
ein Zeltlager { chtfeuern
da aus Vorpoſten und Patrouillendiendienſt gegen den
ſcheinen planmäßig überall jetzt geübt zu werden.)
* Karlsruhe, 10. Jan. Neuerdings ſind au
ſchäftsgebahren gelangt, die in der letzten
der Frage ihrer weiteren Behandlung Veranlaſſung
gaben. Man kam hierbei zu dem Beſchluſſe, daß die
um offenkundige ſchwindelhafte Reklamen und Täuſch-
unter Beibringung der erforderlichen Belege gemein-
ſam an die Handelskammer zu wenden hätten. Wenn
gebahren eines Konkurrenten ſich geſchädigt fühle, ſo
* Pforzheim, 10. Jan. Die Handelskammer in
Pforzheim hat an die Großh. Generaldirektion der
Staatseiſenbahnen eine ausführliche Eingabe gerich-
fingen erſucht wird.
* Karlsruhe, 10. Jan. Nach den „Statiſtiſchen
Mittheilungen über das Großherzogthum Baden waren
im Jahre 1893 im Großherzogthum
Prozent nur anhängig, und 283 oder 51,3 Proz. aus
dem Vorjahre übernommen worden. Beendigt wurden
332 Konkurſe oder 58,5 Proz. der Geſammtzahl, u.
anderer Weiſe, insbeſondere durch Einſtellunz des
Verfahrens. Gegen das Vorjahr iſt die Geſammt-
geweſen, und zwar hat insbeſondere die Zahl der neu
anhängig gewordenen, welche ſich 1892 auf 369 be-
lief, in erfreulicher Weiſe abgenommen.
* Baden ⸗Baden, 10. Jan. Der Inhaber eines
kleineren hieſigen Juweliergeſchäftes, Namens Schrö-
der, iſt unter Hinterlaſſung bedeutender Schulden und
* Pforzheim, 10. Jan. Vor ein paar Mona-
ten hat ein hieſiger Etuisfabrikant mit ein
Aerzten hier eine heftige Zeitungsfehde geführt, weil
nachfolgende ärztliche Behandlung ſein Kind erblindet
ſei. Vor einigen Tagen erſchien nunmehr eine be-
gehabten amtlichen Unterſuchung über obige Ange-
dafür ergeben
des durch die Impfung veranlaßt worden ſei““ Dem-
gegenüber befremdet allgemein die im hieſigen „An-
zeiger“ veröffentlichte Erklärung des Vaters, daß ihm
von einer Unterſuchung nichts bekannt geworden ſei,
i (Die ärztliche Erklärung beſagt freilich
auch nicht, wo und wie die Unterſuchung vorge-
Pee) wurde. Das iſt diplomatiſche Ausdrucks-
weiſe. ;
* Achern, 10. Jan. Die gegenwärtig circulirende
Petition des Badiſchen Bauernvereius an den Reichs-
tag in Sachen der geplanten Tabakfabrikatſteuer bittet
zunächſt um Ablehnung des ganzen Geſetzes. In
zweiter Linie wird zum „Schutze der Pflanzer“ um
Erhöhung des Zolles auf ausländiſchen Tabak erſucht,
ferner um Beſeitigung der läſtigen Kontrolvorſchrif-
ten. Allgemein findet die Bittſchrift unter den Tabak-
Intereſſenten lebhaften Widerhall und wird die Peti-
tion jeweils ohne Zögern von den Bauern unter-
ſchrieben. W
Freiburg, 9. Jan. Der Stadtrath erhielt von
Frau Hofzahnarzt Meyer Wittwe hier zur Verwen-
dung für das hieſige ſtädriſche Krankenhaus die Summe
von Dreitauſend Mark.
* Freiburg, 10. Jan. Das erzb. Ordinariat
Hat ſeit mehr als 2 ½ Jahren auf wiederholte Bitten
und Mahnungen um Zulaſſung von 3 Kapuziner-
klöſtern niemals eine Antwort erhalten.
(Das nennt man mit andern Worten einen ſtillen
Kulturkampf, der die Katholiken die Augen offen halten
* Möhringen, 9. Jan. Den 72jährigen ſeitheri-
daß er den Selbſtmord in einem Anfalle
Umnachtung begangen hat.
* Hüfingen, 10. Jan. In der letzten Woche
haben hier und in der Umgebung die fürſtlichen
Haſenjagd ſehr ergiebig. Die hieſigen Haſen ſollen
viel feſteres und ſaftigeres Fleiſch und noch dazu ein
größeres Gewicht haben als die in der Rheinebene.
Für 2.60 Pf. erhält man einen ſolchen.
Hug von Forbach, Gemeinde Bregenbach, wollte dieſer
Tage Abends gegen 5 Uhr den Heimweg antreten;
am andern Morgen fand man den alten Mann er-
* Vom Fränkiſchen, 10. Jan.
haben wir keinen ſo rieſigen Schneefall mehr gehabt
wie heuer. Im ganzen Frankenlaude und auch im
Fichtelgebirge liegt der Schnee über einen Meter
hoch, ſo daß der Verkehr mit einzelnes Orten gänzlich
unterbrochen iſt. Auch der Telephon⸗ und Telegra-
maſſen die Drähte abgedrückt haben.
* Frankfurt a. M., 9. Jan. Ein Hotel⸗Dieb,
der innerhalb mehrerer Jahre in verſchiedenen Gaſt-
häuſern Diebſtähle an Wäſche, Garderobe und ſonſti-
gen Werthgegenſtänden hier und in rheiniſchen Städten
verübte, iſt geſtern der hieſigen Crimminalpolzei in
die Hände gefallen. Es iſt dies ein in den Söoer
Jahren ſtehender Handelsmann aus dem Rheiniſchen.
In hieſigen Logichäuſern und Hotels hatte er im
ſtändige Federbetten in ſeinen leeren Koffer gepackt
und entwendet.
* Frankfurt a. M., 10. Dez. Die Einwohner-
polizeilich gemeldeten Zu⸗ und Abwanderungen, ſowie
des Ueberſchuſſes der Geburten über die Sterbefälle
am 1. Januar 1895 auf 205,000 Seelen geſchätzt
werden. f
Ver miſchte Nachrichten.
— Das Paradies der Läuſe. Von den kleinen
in der „Köln. Ztg.“: Marokko (Kaiſerthum in Nord-
weſt⸗Afrika) ſollte man als Eldorado der Laus be-
trachten, denn nehmen wir die Bevölkerung dieſes
den Menſchen
an, ſo giebt es dort wenigſtens, auf
Läuſe. Denn Jeder hat dort Läuſe,
als Seine
ſcherifianiſche Majeſtät. Der Marokkaner tödtet nie
eine Laus. Fängt er von irgendeinem Bekannten eine,
ſo legt er ſie auf ſeinen Handrücken und giebt ſie ſo
dem Eigentbümer zurück mit den Worten: „Kaschak
ja Sidi“. Die Verbreitung dieſer edlen Thiere iſt faſt
unbeſchränkt, wenigſtens in Afrika. Im Winter, im
Sommer findet man ſie, immer und überall. Anders
ſteht es mit dem Floh. Dieſe leichte Kavallerie will
wo die Wüſte anfängt, das Gebiet des Flohs auf-
hört. Wenn man zum Beiſp. vom Norden in die
Sahara eindringt, kann man ganz genau die Grenze
der Wüſte daran erkennen, daß die Flöhe verſchwun-
den ſind. ;
— — Schuldnerſtolz.) Gläubiger: „Wann kann,
ich denn endlich einmal af meine 75 Dollars rechnen?!“
— Schuldner: „Können Sie nicht warten, Sie ungeduldi-
sch 1910 Sie! Glauben Sie denn, ich bin Ihnen allein
uldig?!“ ; : .
— Gefährliche Tonart.) Muiiler A.: „Es iſt
doch ſchade, daß man nicht weiß, aus welcher Tonart
die Trompeter von Jericho geblaſen haben!! — Muſiker
B.: „Nun, jedenfalls aus Pemo !!, weil ſie alles D e
molirten!“
Neueſte Nachrichten
* Karlsruhe, 11. Jan. In der geſtrigen Sitz-
ung der Strafkammer wurde der Kaufmann Salomon
Fabian aus Frankfurt, der ſeit 5 Jahren mit einem
Wanderlager nach hier kommt und kürzlich von der
Handelskammer wegen unkauterem Wettbewerb ange-
griffen wurde, wegen verſuchten Betrugs zu einer
Woche Gefängniß und 100 M. Geloſtrafe verurtheilt.
Das Schöffengericht hatte ihn von dieſer Anklage vor
einigen Wochen freigeſprochen. .
* Worms, 11. Jan. Der Gütertrajekt (Ueber-
führung über den Rhein) iſt ſeit geſtern früh einge-
1 Der Verkehr geht über Ludwigshafen und
ainz.
Frankfurt, 11. Jan. Geſtern Mittag iſt eine
Ofen geſpielt. Die angeſtellten Wiederbelebungs-
verſuche waren erfolglos.
erer
Berlin, 11. Jan. Die Wahlpräfungskom-
miſſion des Reichstages erklärte die Wahlen von
77
Es dürften noch in dieſem
in den
werden. ; ;
‚* Wien, 11. Jan. Auf der Staatsbahn und
Südbahn iſt infolge von Schneeverwehungen
der Verkehr theilweiſe eingeſtellt. Auch auf den
andern Linien trafen die Züge mit Verſpätungen ein.
* Budapeſt, 11. Jan. Die Aufgabe Khuen-
Hedervarys zur Bildung eines neuen Miniſteriums
wird nach Anſicht der maßgebendſten Journale als
geſcheitert betrachtet. ;
* Budapeſt, 11. Jan. Der Banus Graf Khuen
Hedervary hat in der geſtern ſtattgehabten Privatau-
dienz die Kabinetsbildung endgiltig abgelehnt.
Koloman Szell wurde um 3 Uhr zum König berufen.
Er wird die Bildung eines Miniſteriums verſuchen.
Man glaubt aber, daß er nichts erreichen werde.
* Brüſſel, 11. Jan. Sämmtliche öffentliche
Spielhäuſer, deren Zahl ſich in letzter Zeit
erheblich vermehrt hat, wurden geſtern Abend polizei-
* Buenos⸗Ayres, 9. Jan. Durch einen Streik
der bei der Küſtenſchifffahrt beſchäftigten Verlader iſt
der Verkehr im hieſigen Hafen vollſtändig lahmgelegt.
Im Staate Mendoza ſind infolge von Ueberſchwem-
Der Schaden be-
* Laurenzo⸗Marquez (Süd ⸗Afr.), 10. Jan.
Die Feindſeligkeiten zwiſchen den Inſurgenten u. den
Portugieſen haben wieder begonnen. a
* Yokohama, 10. Jan. Die japaniſchen Blätter
veröffentlichen das Gerücht, daß der König von Korea
ermordet worden ſei. Nach einem anderen Gerüchte
liegt derſelbe in Folge eines epileptiſchen Aufalles
darnieder. — Einige tauſend Mann des erſten japa-
niſchen Armeekorps ſind durch Froſt leidend gewor-
den. — Die Bemühungen Koreas, eine innere An-
leihe aufzunehmen ſind geſcheitert.
Verlooſungen.
Mailänder 45 Fr.⸗Looſe vom Jahre 1861. Zieh-
ung am 2. Januar. Auszahlung am 1. Juli 1895. Gezogene
Serien; Nr. 9 14 71 212 220 274 332 374 445 595 692 717
802 959 972 1409 1419 1557 1610 1789 1792 1866 1970
2010 2156 2188 2264 2274 2351 2411 2661 2730 3066 3233
3295 3373 3403 3540 3651 3818 3944 3953 3980 4016 4038
4055 4150 4336 4452 4512 4549 4642 4825 4858 4890 4954
6779 6926 6934 7150 7224 7312 7497 7559 7730 7794 7878
7899 7969 7973. Hauptpreiſe: Serie 7969 Nr. 7 1118 80
45000. Serie 2411 Nr. 17, Serie 5017 Nr. 23, Serie 5W
Nr. 37 je 1000 Fr. Serie 374 Nr. 21, Serie 2156 Nr 37
S. 3651 Nr. 14, Serie 7150 Nr. 2 je 500 Fr. Ser. 2730
Nr. 18, S. 4549 Nr. 26, S. 5749 Nr. 28, S. 6682 Nr 17,
Serie 7497 Nr. 24 je 200 Fr. Serie 595 Nr. 50, S 2274
Nr. 17, S. 3980 Nr. 9, S. 4858 Nr. 15, S. 5827 Nr. 20,
S. 374 Nr. 34, S. 692 Nr. 31, S. 1789 Nr. 18, S. 1792
Nr. 3, S. 3944 Nr. 37, S. 4055 Nr. 11, S. 4825 Nr. 3,
S. 7559 Nr. 50, S, 7969 Nr. 32 je 100 Fr. S. 14 Nr. 18
19, 32, Ser. 71 Nr. 46, S. 212 Nr. 36, S. 332 Nr. 31, S.
445 Nr. 19, S. 595 Nr. 46, S. 692 Nr. 9, S. 717 Nr. 13,
S. 959 Nr. 20, S. 972 Nr. 19, S. 1409 Nr. 15, 22, S. 1419
Nr. 50. S. 1289 Nr. 14, S. 1866 Nr. 30, 41, S. 2156 Nr.
47, S. 2264 Nr. 3, S. 2411 Nr. 9, S. 3233 Nr. 42, S. 3295
Nr. 16, S. 3403 Nr. 48, S. 3540 Nr. 8, 12, 42, S. 3818
Nr. 29, S. 3953 Nr. 10, S. 4016 Nr. 1, S. 4038 Nr. 22,
S. 4055 Nr. 9, 44, S. 4512 Nr. 2, S. 4549 Nr. 41, S. 4642
Nr. 12, S. 4825 Nr. 30, 48, S. 4858, Nr. 3, S. 5003 Nr.
9, S. 5749 Nr. 4, 15, S. 5896 Nr. 21, 45, S. 6222 Ne. 49,
S. 6682 Nr, 35, S. 7150 Nr. 15, S. 7224 41, S. 7312
Nr. 7, S. 7559 Nr. 4, S. 7730 Nr. 16, S. 7878 Nr. 20,
49. S. 7899 Nr. 12 je 60 Fr. — Alle übrigen in den ge.
zogenen Serien enthaltenen Nummern je 48 Fr. (Ohne Gew.)
Handel.
* Maunheim, 9. Jan. (Tabak.)
Das Geſchäft
hier ca. 1000 Ctr. 1894er Hardt⸗, Neckar⸗ und Lampert ⸗
heimer Tabake von Anfangs 40 bis über 50 M. per Juli.
Alles unverſteuert.
* Mannheim,
9. Jan. Beigetkieben: 21 Kälber, 339
Schweine, 58 Schafe. d
Per 100 Klo. Schlachtgewicht.