%‘i‘?@ini täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ u. Feiertage
5 Ste vierteljährlich Mk. 1.20 ohne Trägerlohn u. Poſt-
uſſchlag. Beſtellungen bei den Poſtanſtalten u. bei der
ß Expedition Zwingerſtraße 7.
8
—
eee
für Flat
Eberbach, Sinsheim, Eppingen, Weinheim, Schwetzin
gen, Wiesloch, Bruchſal, Bretten, Mosbach, Buchen
Tauberbiſchofsheim, Walldürn ꝛe.
Verlag Gebr. Huber, Heidelb., Zwingerſtr.
eee
— Seidelberg, Dienstag, den h. pri lach.
Eine Palmſonntag⸗Vetrachtung über die
kirchlich⸗politiſche Lage in Saden.
‘ X Heidelberg, 7. April 1895.
di Heute ſind gerade 35 Jahre ſeit jenem denkwür-
Agen Tage verfloſſen, an welchem in einer feierlichen
Pen Geſammt⸗Miniſterium conſtitutionell gedeckten
den llamation des Großherzogs der kathol. Kir che
5 Ne Schutz der Verfaſſung verſprochen und ihrer
Rlechtsſtellung die Verbürgung einer ſicheren Grund-
be verheißen wurde. „Das öffentliche Recht des
andes ſollte eine neue Weihe empfaugenn
* Mit Schmerz erfüllt es jetzt aber, daß durch die
eit 35 Jahren Seitens der nationalliberalen Partei
keis geübte Herrſchaft der Grundsatz der Selbſtſtändig-
1 eit der kathol. Kirche in Ordnung ihrer Angelegen-
heiten, welcher nach der Proklamation zur vollen Gel-
ung gebracht werden ſollte, vollſtändig beſeitigt iſt,
% daß man wohl die Frage aufwerfen kann, auf
; ;Pel(f_)qm Gebiete die Kirche heute in Wahrheit berech-
gt iſt, ihre Angelegenheiten frei und ſelbſtſtändig zu
ledige e e ;
Es iſt in der Entwicklung des deutſchen Verfaſ-
ſungslebens auch kein Zufall, wenn in dem größten
8 be‚utfct)en Staate gerade jetzt die Frage der Sicherung
der verfaſſungsmäßigen Rechte der katholiſchen Kirche,
eee
wollen kirchenfeindlicher Parteien entzieht und auf
dieſe Weiſe auf der Grundlage verfaſſungsgemäß ge-
ſicherter Gewiſſensfreiheit den wahren
dem man ſo viel ſpricht, ſichert. /
Des Weiteren muß jeder Vaterlandsfreund erken-
nen, daß es bei 1 indirekten Wahlſyſtem und der
daran geknüpften, die geiſtigen Intereſſen knechtenden
Wahlkreis⸗ Geometrie ſehr erſchwert iſt, bei unſern
Landtagswahlen den Ausdruck des wahren Volkswil-
lens zu erlangen. Und doch kann nur auf dieſer
Grundlage eine gedeihliche Entwicklung unſeres Ver-
niederhalten des Volkswillens kann und muß vom
und wir begrüßen es deshalb als einen Akt hoher
ſtaatsmänniſcher Weisheit, wenn in dem benachbarten
Württemberg die Königl. Regierung den Puls der
Volksbewegung erfaßte und vor den Landtagswahlen
ihrer Beamtenwelt deutlich und klar den Befehl er-
theilte, ſich bei dieſen Wahlen vollſtändig paſſiv zu
verhalten. Nur, wenn Fürſt und Regierung ſich über
den Parteien halten, können dem Staatsleben
auf die Dauer Kataſtrophen der ſchlimmſten Art er-
werden und wir wollen deshalb hoffen und
3 warhe der Nationalliberalismus in der Hitze des Cul-
furkampfes aus der Verfaſſung beſeitigt hat, in den
Vordergrund tritt, da der Nationalliberalismus einen
kbeuen Vorſtoß verſucht, auf dem Boden des Cultur ⸗
mpfes und wohlberechneter Imparität die gefährbete
Der verlorene Herrſchaft wieder an ſich zu reißen.
AVn dieſer Richtung muß der von einem nationallibe-
dalen Führer in ſeinem Landtagsberichte an ſeine
Parteigenoſſen in Ausſicht geſtellte heftigere Kampf ge-
gen eine Partei „mit maßloſen Forderungen“
rechtzeitig ins Auge gefaßt werden. Je ernſter die
Zeiten ſich geſtalten und je mehr die Periode rück-
gängiger Erträgniſſe im geſammten wirthſchaftlichen
rwerbsleben ſich fühlbar macht, um ſo mehr wird
es auf dem Gebiete praktiſcher Politik zur Nothwen-
digkeit werden, alles zu beſeitigen, was trennend wirkt.
D erſcheinen uns zunächſt für unſer engeres Vater-
and zwei Dinge nothwendig, um für die gemein ſame
15 Arbeit Aller für das gefährdete öffentliche Wohl die
du erſtrebende Grundlage zu finden. A
Zunüchſt ein verfajjungsmäßiger Schutz
füt die Kirche und das religiöſe Leben in einer kla-
. 1 Verfaſſungsbeſtimmung, welche die Weltanſchau-
ie nach der katholiſchen Auffaſſung und die religib
} 3 7
e Edna.
1 Von Mary J. Holmes,
; frei bearbeitet von Freifrau von Berlepſch. }
5 Onkel Philipp freute ſich ſehr über den Brief und las
Dn oft, bis Wallh ihn beinahe auswendig wußte. Edna
allein bernahm die Kunde mit Schrecken. Jetzt wollte ſie
4 on Niemand erkannt werden, der mit der Familie Leigh
No befreundet war. Nachdem ſie die Zweckmäßigkeit ihrer
wl als Miß Overton“ eingeſehen, war ihr dieſe er-
ddenſcht. Unter dieſem Namen vermochte ſie mit Robert
Iden deen Mutter zuſammenzutreffen, ohne daß dieſe ihre
® entität erfuhren, und das würde — ihrer Meinung
a — den Reiz und das Intereſſe des erſten Sehens
ungemein erhöhen. „„ e
$ „Dieſes Projekt war ſofort vereitelt, wenn Mathilde
ſchekrfannte. Je mehr ſie aber nachſann, deſto unwahr-
cheinlicher geſtaltete ſich dieſes Erkennen und nach und
; 3109 freute auch ſie ſich herzlich auf den erwarteten Be-
Mathilde kam um einen Zug früher und überraſchte
u
Alle. } (
„ Als Edna von ihrer Schule heimkehrte, fand ſie in
uhrem Zimmer Mathilde in einem blauen Flanellüberwurf
lar offenen Haaren im Seſſel lehnend. Die Bürſte war
walt ihrer Hand entfallen, des jungen Mädchens Geiſt
1 5 5 Tennhſons Werke vertieft. Ednas Eintritt ſchreckte
Over Sie ſind gewi Miß Overton, meine Rivalin in Mr.
eertons und Wallys Herzen“, rief ſie fröhlich lachend.
98 ſehen, ich laſſe mich nicht verſcheuchen und bin in
ein altes Neſt zurückgekehrt, vertrauend, daß Sie groß-
schie es mit mir theilen. Darf ich Ihnen helfen? Sie
een müde“ Sie eilte zu Edna, die ſich umſonſt be.
. Mate die Knöpfe des Manfels zu öffnen. Der Aublick
$ athildens, die Carl ſo gut gekannt, die mit der ganzen
dafmilie vertraut war, verurſachte ihr momentanen Schwin-
Al. Sie erbleichte; bevor Mathilde ihr aber H
(Nachdruck verboten.) A
Ma 3 e ihr aber Hut und
Wantel abgenommen, kam das Blut wieder heiß in ihre
Wangen zurückgeſtrb mn.
großh. Regierung erkennen möge, daß es kein anderes
richtigen Boden zu finden, als dieſen Weg in hoch-
herziger Entſchließung ebenfalls zu betreten.
Nach 35 Jahren politiſchen Kampfes, der unſerm
Lande den Frieden nicht gebracht, ſoll heute, am Tage
der Oſter⸗Proklamation von 1860, dieſe Erwägung
ausgeſprochen werden, wenn ſie auch in eine Zeit
fällt, wo es ruhigen Blickes bedarf, um zu erkennen,
führen will. } ; 1 5
Wir wiſſen wohl, daß dieſe Forderungen von je-
ner Seite als „maßloſe“ behandelt werden; es
hält uns dies aber nicht ab, unbeirrt das uns geſteckte
Ziel zu erſtreben — einen wahren Frieden
auf der Grundlage waßhrer religiöſer
und bürgerlicher Freiheit! 15
Deutſches Reich.
. Berlin, 7. April.
— Die offizibſe „Nordd. Allgem. Ztg.“ tritt den
Warnungen mittelparteilicher Blätter, die Regierung
ſolle mit dem Centrum keine Politik machen, ent-
lachte Mathilde. „Und Sie viel größer, als ich mir vor-
ſtellte, entgegnete Edna und blickte freundlich in Mathil-
densehlaue Augen „W
„Ja, ja, ich erſcheine Ihnen wohl wie eine Amazone.
Es gab auch eine Zeit, wo ich ſehnlichſt wünſchte, nicht
Vorſchlag, zu dieſem Behufe einen Stein auf den Kopf zu
binden, in ernſte Erwägung zog.“ ; 15
Bei dieſem Namen pochte Ednas Herz laut und ſchmerz-
lich, dennoch fragte ſie anſcheinend gleichgültig: „Einer
Ihrer Freunde? 1 ee SS
ner meiner Freunde. Jetzt iſt er todt, ſtarb
Er war ei inde
am Tage ſeiner Trauung in gräßlicher Weiſe. Doch das
Mahle umkleiden. Wally ſagte mir, man habe Ihrer Schule
wegen die Stunde deſſelben verlegt, was natürlich beweiſt,
daß Sie beim Onkel ſehr in Gnade ſtehen. Haben Sie
fragte Mathilde muth willig. 8 .
„Ja, und erfror beinahe.“
vor Hitze. Dann gelangten Sie glü
mer, nicht wahr?“ ; 15
Edna wußte nichts von der Gradation, durch welche
ſie in ihr gegenwärtiges behagliches Neſtchen gelangt war
und erklärte vom grünen Zimmer nichs zu wiſſen, worgu
ſich Mathilde wegen der dadurch bewieſenen ie ein doch
ſehr beleidigt ſtellte. „Nun, s iſt wohl, weil ſi
niedliches Püppchen ſind,“ ſprach ſie nach ſcherzhaftem
Brummen, „und vielleicht auch wegen Ihrer tiefen Trauer.
Das ſpricht immer zum Herzen. Mr. Overton hat mir
„Was?“ fragte Edna heftig. Nun, daß Sie Ihre
Eltern verloren haben,“ antwortete Mathilde, ihre Haare
ich ins grüne Zim-
ich bin ebenfalls Waiſe. Ferner erwähnte er, Sie hätten
ſeither trübe Stunden erlebt, ſeien zu ihm, als Ihrer ein-
„Sie ſind ja ſo klein und zierlich wie ein Püppchen,
dieſem, mir ſeine Thüre zu verſchließen, ſo weiß ie nicht,
die Landwirthſchaft ſich zuſammenſchließen.
beralismus habe auch kein Recht, die Anlehnung der
eigenen Intereſſen diene, ſo könne dem Liberalismus
Erfolg für ſich anzuſtreben.
Sozialdemokratie iſt, wie der „Vorwärts“ berichtet,
jetzt die erſte Beſtrafung erfolgt. Der aus der Ar-
des Polizeilieutenants Throl am 18. Januar ds. Is.
gebracht haben und ſoll, weil nach Anſicht der Po-
lizei ein Hoch auf die internationale Sozialdemokratie
gerniß zu erregen, ſein Unterfangen nach einem Straf-
befehl mit drei Tagen Haft büßen. Wenn ſolches
ſturzvorlage nicht zu fürchten. Herr Näther hat üb-
rigeus gegen den Strafbefehl die richterliche Entſchei-
dung beantragt. (
— Zum Preiſe von 5 Millionen Mark
2100 Thaler gekoſtet hat.
Grundſtücke in Moabit in der Thurmſtraße,
welche Straßenzüge angelegt worden ſind.
— Bismarck als Kenner der Konſer-
vativen. Der freikonſervative Abg. Arendt theilt
in ſeinem Wochenblatt nachſtehende Aeußerung mit,
die Regierung ſchädigt die Konſervativen.“
viele Konſervative iſt das Parlament mehr Sport,
man lebt gern ein paar Monat in Berlin, geht zum
Frühſtücken ins Haus, wenns dann zur Abstimmung
in den Saal und fragt „Wie ſtimmen wir?“ — da-
reundinnen werden. Bitte, halten Sie dieſe Haarlocke.
ſte machen?“
vermengte.
Haar einfach. ;
„Das gefällt auch mir am beſten,“ entgegnete Ma-
thilde, der es endlich gelang, den ſeidenen Flechten die
wig wollen es nicht.“
Burtons Verwandte bin. D
weiten Unterſchied,
iſt und ich eine arme Lehrerin.“
Edna machte keinen Verſuch, die eigene Toilette zu
glänzende blaue Seide hüllte.
Garderobe immer auf ſolche Weiſe. Im Ganzen ſollte
gegen mich. Sehen Sie doch mein reizendens Cpriſtge-
nie zu erhalten hoffte.
„Sie nahm aus einem Etui eine goldene Uhr mit Kette
gegen das Fenſter wandte, ſcheinbar, um beſſer zu ſehen,
Wahrheit, um mit übermenſchlicher Anſtrengung ſich zu
In ihrer Hand lag die Uhr, die Carl ihr
kühre ſie des Gatten todte Hand, wie in jener gräßlichen
Aach, da er unter den Trümmern lag und der ſrömende
(ortſetzung folgt)
5 Ste vierteljährlich Mk. 1.20 ohne Trägerlohn u. Poſt-
uſſchlag. Beſtellungen bei den Poſtanſtalten u. bei der
ß Expedition Zwingerſtraße 7.
8
—
eee
für Flat
Eberbach, Sinsheim, Eppingen, Weinheim, Schwetzin
gen, Wiesloch, Bruchſal, Bretten, Mosbach, Buchen
Tauberbiſchofsheim, Walldürn ꝛe.
Verlag Gebr. Huber, Heidelb., Zwingerſtr.
eee
— Seidelberg, Dienstag, den h. pri lach.
Eine Palmſonntag⸗Vetrachtung über die
kirchlich⸗politiſche Lage in Saden.
‘ X Heidelberg, 7. April 1895.
di Heute ſind gerade 35 Jahre ſeit jenem denkwür-
Agen Tage verfloſſen, an welchem in einer feierlichen
Pen Geſammt⸗Miniſterium conſtitutionell gedeckten
den llamation des Großherzogs der kathol. Kir che
5 Ne Schutz der Verfaſſung verſprochen und ihrer
Rlechtsſtellung die Verbürgung einer ſicheren Grund-
be verheißen wurde. „Das öffentliche Recht des
andes ſollte eine neue Weihe empfaugenn
* Mit Schmerz erfüllt es jetzt aber, daß durch die
eit 35 Jahren Seitens der nationalliberalen Partei
keis geübte Herrſchaft der Grundsatz der Selbſtſtändig-
1 eit der kathol. Kirche in Ordnung ihrer Angelegen-
heiten, welcher nach der Proklamation zur vollen Gel-
ung gebracht werden ſollte, vollſtändig beſeitigt iſt,
% daß man wohl die Frage aufwerfen kann, auf
; ;Pel(f_)qm Gebiete die Kirche heute in Wahrheit berech-
gt iſt, ihre Angelegenheiten frei und ſelbſtſtändig zu
ledige e e ;
Es iſt in der Entwicklung des deutſchen Verfaſ-
ſungslebens auch kein Zufall, wenn in dem größten
8 be‚utfct)en Staate gerade jetzt die Frage der Sicherung
der verfaſſungsmäßigen Rechte der katholiſchen Kirche,
eee
wollen kirchenfeindlicher Parteien entzieht und auf
dieſe Weiſe auf der Grundlage verfaſſungsgemäß ge-
ſicherter Gewiſſensfreiheit den wahren
dem man ſo viel ſpricht, ſichert. /
Des Weiteren muß jeder Vaterlandsfreund erken-
nen, daß es bei 1 indirekten Wahlſyſtem und der
daran geknüpften, die geiſtigen Intereſſen knechtenden
Wahlkreis⸗ Geometrie ſehr erſchwert iſt, bei unſern
Landtagswahlen den Ausdruck des wahren Volkswil-
lens zu erlangen. Und doch kann nur auf dieſer
Grundlage eine gedeihliche Entwicklung unſeres Ver-
niederhalten des Volkswillens kann und muß vom
und wir begrüßen es deshalb als einen Akt hoher
ſtaatsmänniſcher Weisheit, wenn in dem benachbarten
Württemberg die Königl. Regierung den Puls der
Volksbewegung erfaßte und vor den Landtagswahlen
ihrer Beamtenwelt deutlich und klar den Befehl er-
theilte, ſich bei dieſen Wahlen vollſtändig paſſiv zu
verhalten. Nur, wenn Fürſt und Regierung ſich über
den Parteien halten, können dem Staatsleben
auf die Dauer Kataſtrophen der ſchlimmſten Art er-
werden und wir wollen deshalb hoffen und
3 warhe der Nationalliberalismus in der Hitze des Cul-
furkampfes aus der Verfaſſung beſeitigt hat, in den
Vordergrund tritt, da der Nationalliberalismus einen
kbeuen Vorſtoß verſucht, auf dem Boden des Cultur ⸗
mpfes und wohlberechneter Imparität die gefährbete
Der verlorene Herrſchaft wieder an ſich zu reißen.
AVn dieſer Richtung muß der von einem nationallibe-
dalen Führer in ſeinem Landtagsberichte an ſeine
Parteigenoſſen in Ausſicht geſtellte heftigere Kampf ge-
gen eine Partei „mit maßloſen Forderungen“
rechtzeitig ins Auge gefaßt werden. Je ernſter die
Zeiten ſich geſtalten und je mehr die Periode rück-
gängiger Erträgniſſe im geſammten wirthſchaftlichen
rwerbsleben ſich fühlbar macht, um ſo mehr wird
es auf dem Gebiete praktiſcher Politik zur Nothwen-
digkeit werden, alles zu beſeitigen, was trennend wirkt.
D erſcheinen uns zunächſt für unſer engeres Vater-
and zwei Dinge nothwendig, um für die gemein ſame
15 Arbeit Aller für das gefährdete öffentliche Wohl die
du erſtrebende Grundlage zu finden. A
Zunüchſt ein verfajjungsmäßiger Schutz
füt die Kirche und das religiöſe Leben in einer kla-
. 1 Verfaſſungsbeſtimmung, welche die Weltanſchau-
ie nach der katholiſchen Auffaſſung und die religib
} 3 7
e Edna.
1 Von Mary J. Holmes,
; frei bearbeitet von Freifrau von Berlepſch. }
5 Onkel Philipp freute ſich ſehr über den Brief und las
Dn oft, bis Wallh ihn beinahe auswendig wußte. Edna
allein bernahm die Kunde mit Schrecken. Jetzt wollte ſie
4 on Niemand erkannt werden, der mit der Familie Leigh
No befreundet war. Nachdem ſie die Zweckmäßigkeit ihrer
wl als Miß Overton“ eingeſehen, war ihr dieſe er-
ddenſcht. Unter dieſem Namen vermochte ſie mit Robert
Iden deen Mutter zuſammenzutreffen, ohne daß dieſe ihre
® entität erfuhren, und das würde — ihrer Meinung
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ungemein erhöhen. „„ e
$ „Dieſes Projekt war ſofort vereitelt, wenn Mathilde
ſchekrfannte. Je mehr ſie aber nachſann, deſto unwahr-
cheinlicher geſtaltete ſich dieſes Erkennen und nach und
; 3109 freute auch ſie ſich herzlich auf den erwarteten Be-
Mathilde kam um einen Zug früher und überraſchte
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„ Als Edna von ihrer Schule heimkehrte, fand ſie in
uhrem Zimmer Mathilde in einem blauen Flanellüberwurf
lar offenen Haaren im Seſſel lehnend. Die Bürſte war
walt ihrer Hand entfallen, des jungen Mädchens Geiſt
1 5 5 Tennhſons Werke vertieft. Ednas Eintritt ſchreckte
Over Sie ſind gewi Miß Overton, meine Rivalin in Mr.
eertons und Wallys Herzen“, rief ſie fröhlich lachend.
98 ſehen, ich laſſe mich nicht verſcheuchen und bin in
ein altes Neſt zurückgekehrt, vertrauend, daß Sie groß-
schie es mit mir theilen. Darf ich Ihnen helfen? Sie
een müde“ Sie eilte zu Edna, die ſich umſonſt be.
. Mate die Knöpfe des Manfels zu öffnen. Der Aublick
$ athildens, die Carl ſo gut gekannt, die mit der ganzen
dafmilie vertraut war, verurſachte ihr momentanen Schwin-
Al. Sie erbleichte; bevor Mathilde ihr aber H
(Nachdruck verboten.) A
Ma 3 e ihr aber Hut und
Wantel abgenommen, kam das Blut wieder heiß in ihre
Wangen zurückgeſtrb mn.
großh. Regierung erkennen möge, daß es kein anderes
richtigen Boden zu finden, als dieſen Weg in hoch-
herziger Entſchließung ebenfalls zu betreten.
Nach 35 Jahren politiſchen Kampfes, der unſerm
Lande den Frieden nicht gebracht, ſoll heute, am Tage
der Oſter⸗Proklamation von 1860, dieſe Erwägung
ausgeſprochen werden, wenn ſie auch in eine Zeit
fällt, wo es ruhigen Blickes bedarf, um zu erkennen,
führen will. } ; 1 5
Wir wiſſen wohl, daß dieſe Forderungen von je-
ner Seite als „maßloſe“ behandelt werden; es
hält uns dies aber nicht ab, unbeirrt das uns geſteckte
Ziel zu erſtreben — einen wahren Frieden
auf der Grundlage waßhrer religiöſer
und bürgerlicher Freiheit! 15
Deutſches Reich.
. Berlin, 7. April.
— Die offizibſe „Nordd. Allgem. Ztg.“ tritt den
Warnungen mittelparteilicher Blätter, die Regierung
ſolle mit dem Centrum keine Politik machen, ent-
lachte Mathilde. „Und Sie viel größer, als ich mir vor-
ſtellte, entgegnete Edna und blickte freundlich in Mathil-
densehlaue Augen „W
„Ja, ja, ich erſcheine Ihnen wohl wie eine Amazone.
Es gab auch eine Zeit, wo ich ſehnlichſt wünſchte, nicht
Vorſchlag, zu dieſem Behufe einen Stein auf den Kopf zu
binden, in ernſte Erwägung zog.“ ; 15
Bei dieſem Namen pochte Ednas Herz laut und ſchmerz-
lich, dennoch fragte ſie anſcheinend gleichgültig: „Einer
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ner meiner Freunde. Jetzt iſt er todt, ſtarb
Er war ei inde
am Tage ſeiner Trauung in gräßlicher Weiſe. Doch das
Mahle umkleiden. Wally ſagte mir, man habe Ihrer Schule
wegen die Stunde deſſelben verlegt, was natürlich beweiſt,
daß Sie beim Onkel ſehr in Gnade ſtehen. Haben Sie
fragte Mathilde muth willig. 8 .
„Ja, und erfror beinahe.“
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mer, nicht wahr?“ ; 15
Edna wußte nichts von der Gradation, durch welche
ſie in ihr gegenwärtiges behagliches Neſtchen gelangt war
und erklärte vom grünen Zimmer nichs zu wiſſen, worgu
ſich Mathilde wegen der dadurch bewieſenen ie ein doch
ſehr beleidigt ſtellte. „Nun, s iſt wohl, weil ſi
niedliches Püppchen ſind,“ ſprach ſie nach ſcherzhaftem
Brummen, „und vielleicht auch wegen Ihrer tiefen Trauer.
Das ſpricht immer zum Herzen. Mr. Overton hat mir
„Was?“ fragte Edna heftig. Nun, daß Sie Ihre
Eltern verloren haben,“ antwortete Mathilde, ihre Haare
ich ins grüne Zim-
ich bin ebenfalls Waiſe. Ferner erwähnte er, Sie hätten
ſeither trübe Stunden erlebt, ſeien zu ihm, als Ihrer ein-
„Sie ſind ja ſo klein und zierlich wie ein Püppchen,
dieſem, mir ſeine Thüre zu verſchließen, ſo weiß ie nicht,
die Landwirthſchaft ſich zuſammenſchließen.
beralismus habe auch kein Recht, die Anlehnung der
eigenen Intereſſen diene, ſo könne dem Liberalismus
Erfolg für ſich anzuſtreben.
Sozialdemokratie iſt, wie der „Vorwärts“ berichtet,
jetzt die erſte Beſtrafung erfolgt. Der aus der Ar-
des Polizeilieutenants Throl am 18. Januar ds. Is.
gebracht haben und ſoll, weil nach Anſicht der Po-
lizei ein Hoch auf die internationale Sozialdemokratie
gerniß zu erregen, ſein Unterfangen nach einem Straf-
befehl mit drei Tagen Haft büßen. Wenn ſolches
ſturzvorlage nicht zu fürchten. Herr Näther hat üb-
rigeus gegen den Strafbefehl die richterliche Entſchei-
dung beantragt. (
— Zum Preiſe von 5 Millionen Mark
2100 Thaler gekoſtet hat.
Grundſtücke in Moabit in der Thurmſtraße,
welche Straßenzüge angelegt worden ſind.
— Bismarck als Kenner der Konſer-
vativen. Der freikonſervative Abg. Arendt theilt
in ſeinem Wochenblatt nachſtehende Aeußerung mit,
die Regierung ſchädigt die Konſervativen.“
viele Konſervative iſt das Parlament mehr Sport,
man lebt gern ein paar Monat in Berlin, geht zum
Frühſtücken ins Haus, wenns dann zur Abstimmung
in den Saal und fragt „Wie ſtimmen wir?“ — da-
reundinnen werden. Bitte, halten Sie dieſe Haarlocke.
ſte machen?“
vermengte.
Haar einfach. ;
„Das gefällt auch mir am beſten,“ entgegnete Ma-
thilde, der es endlich gelang, den ſeidenen Flechten die
wig wollen es nicht.“
Burtons Verwandte bin. D
weiten Unterſchied,
iſt und ich eine arme Lehrerin.“
Edna machte keinen Verſuch, die eigene Toilette zu
glänzende blaue Seide hüllte.
Garderobe immer auf ſolche Weiſe. Im Ganzen ſollte
gegen mich. Sehen Sie doch mein reizendens Cpriſtge-
nie zu erhalten hoffte.
„Sie nahm aus einem Etui eine goldene Uhr mit Kette
gegen das Fenſter wandte, ſcheinbar, um beſſer zu ſehen,
Wahrheit, um mit übermenſchlicher Anſtrengung ſich zu
In ihrer Hand lag die Uhr, die Carl ihr
kühre ſie des Gatten todte Hand, wie in jener gräßlichen
Aach, da er unter den Trümmern lag und der ſrömende
(ortſetzung folgt)