des Tages Streit, der den ſtillen Himmel wölbt über
der raſtarmen Erde. .
Aber ein mächtiges, ja geradezu das einzige
Mittel, hier auf Erden den höchſtmöglichen Grad von
Frieden und Glück zu erringen, beſteht darin, daß
wir Gott und die Religion ſtets im Herzen tragen.
Das können wir aber nur, wenn wir uns beſtreben, die
Lehren des Chriſtemhums immer mehr zu erfaſſen,
in uns aufzunehmen und ſie gewiſſenhaft zu befolgen.
Deutſches Reich. {
* Berlin, 28. Jan.
— Der Reichskanzler hat Unterſuchungen veran-
laßt, inwieweit die in der Preſſe geäußerten Beſorg
niſſe über die bevorſtehende Hochwaſſergefahr, insbe-
ſondere an der Weichſel und am Rhein, nach der Lage |
der Verhältniſſe an den Hauptſtrömen Preußens ge-
rechtfertigt erſcheinen.
— Der Bundesrath ertheilte dem Ta bakſteuer-
geſetzentwurf nach dem Antrag der zuſtändigen
Ausſchüſſe die Zuſtimmung; ebenſo den Ausſchußun-
ſrägen betr. die Ausnahmen von dem Verbot der
Sonntags ruhe in den gewerblichen Anlagen,
und dem Ausſchußbericht über den Verordnungsent-
wurf betreffend das vbllige Inkrafttreten
der auf die Sonntags ruhe bezüglichen Beſtim-
mungen.
— Zbwiſchen den einzelnen Fraktionen ſchweben
Verhandlungen, die die von der Reichstagsbaukom-
miſſion in Ausſicht genommene Inſchrift an dem
Reichstagsgebäude „Dem deutfchen Reiche“
nochmals einer Aenderung unterwerfen wolle. Die
Juſchrift: „Dem deutſchen Vaterlande“ iſt in Ausſicht
genommen.
— Eine Verſammlung Berliner und auswärtiger
Intereſſenten der Leder induſtrie fand am Don-
nerſtag in Berlin ſtatt, um gegen den beim Reichs-
tag eingebrachten Antrag Stumm wegen Einführung
eines Zolles auf Quebracho, ſowie andere aus-
ländiſche Gerbſtoffe Stellung zu nehmen. Es wurde
einſtimmig beſchloſſen, eine allgemeine deutſche Ver-
ſammlung nach Berlin einzuberufen, um gegen dieſe
die ganze Lederinduſtrie bis auf den Grund ſchädig-
enden Schritte zu proteſtiren. ;
— Der Vorwärts veröffentlicht einen Erlaß an-
ſcheinend aus dem Miniſterium des Junern; darin
werden die Bezirksbehörden aufgefordert, dem in Bo-
chum begründeten Verein der Polen Deutſchlands und
einem zweiten Verein, der einen Fonds zur Unter-
ſtützung der polniſchen Jugend und zur Anſtellung
polniſcher Pfarrer in deutſchen Bezirken beſitzt, beſon-
dere Aufmerkſamkeit zuzuwenden und darüber zu be-
richten.
— Freiherr von Schorlemer war am Montag zu
einer Audienz beim Kaiſer befohlen, die längere Zeit
währte.
— In der Freitaz abgehaltenen Sitzung der Ge-
ſchäftsordnungskommiſſion erklärte der Präſident von
Levetzow, ihm liege nichts ferner als die Befugniſſe
des Reichstags zu beſchränke n. — Die Budget-
kommiſſion des Reichstags lehnte mit 13 gegen 11
Stimmen den Poſten eines Unterſtaatsſekretärs beim
Reichspoſtamte ab und nahm eine Reſolution zu
Gunſten billiger Telephongebühren und
und der Sonntagsruhe im Gepäckverkehr an.
* Halle, 26. Jan. Der achte allgemeine Deut-
ſche Handwerkertag wird in Halle in den
Tagen vom 21. bis 23. April d. J. abgehalten werden.
* Köln, 26. Jan. In den verſchiedenen Kohlen-
orten des Rahrgebietes ſtehen außer den bisher er-
folgten Arbeiterentlaſſungen noch zum 1. Febrar auf
einer Anzahl von Zechen (Hibernia, Conſolidation,
Holland, Nordſtern uſw.) Entlaſſungen bevor. Dazu
mehrt ſich überall die Zahl der Feierſchichten.
* Frankfurt, 26. Jan. Das Gerücht, König
Alexander von Serbien werde ſich auf der Rückreiſe
aus Frankreich nach Frankfurt a. M. begeben, um
ſich mit der Prinzeſſin Sybille, Tochter der Land-
gräfin von Heſſen, zu verloben, wird vom
Hofmarſchallamt als vollſtändig unbegründet
erklärt.
* Amberg, 27. Jan. In Fuchs mühl iſt die
Anklageſchrift des Staatsanwalts eingetroffen. 146
Perſonen ſind wegen Landfriedensbruchs vor das
Landgericht in Weiden verwieſen. Ferner werden 13
Perſonen wegen Mißbrauchs der elterlichen und
Dienſtgewalt unter Anklage geſtellt.
* München, 26. Jan. In den Führungszeug-
niſſen der Militärmannſchaften fallen auf geäußerte
Wünſche die näheren Erörterungen der Perſönlich-
keiten, Charakteriſtik und Dienſtverhältniß künftig
weg. Es werden nur mehr einfache Noteuprädikate
ertheilt. .
z - E
berg einwenden könne. Der Geliebte hatte ja nicht mehr
nöthig, um Geld zu werben, ſein Leben war jetzt vollkom-
men tatellos; zudem wußte er gar nicht, daß noch Hoffnung
auf ihren Beſitz vorhanden ſei. (Fortſ. folgt.)
.
Landtage beantragten die Liberalen mit Rückſicht auf
die überhandnehmenden antiſemitiſchen Skandalſzenen
noch in dieſem Jahre.
* Budapeſt, 25. Jan. Die neuen Verhandlungen
über die rückſtändigen zwei kirchenpolitiſchen Vorlagen
im Magnatenhauſe finden in der zweiten Hälfte des
Februar ſtatt. De Regierung will die Hinderniſſe
beſeitigen und die Beſtimmungen über die aus einer
Confeſſion Austretenden aus dem Geſetze entfernen.
Zürich, 26. Jan. Der Kongreß der Anar-
da unter den hieſigen Anarchiſten Zwiſtigkeiten aus-
gebrochen ſind.
* Bern, 26. Jan Die ſchweizeriſchen Zoll-
einn ahm en pro 1894 beliefen ſich aufFfr. 41 200 000
das iſt eine Mehreinnahme von Fr. 4,200,000 ge-
genüber dem Vokanſchlag u. von Fr. 2.822,000 gegen
das Vorjahr.
* Brüſſel, 26. Jan. In der geſtrigen Sitzung
der Deputirtenkammer entſpann ſich elne lebhafte Dis-
kuſſion über die ſoziale Frage. Der katholiſche
Deputirte Eemann, welcher den ſozialiſtiſchen Depu-
titten Anſee e unterbrach, wurde von dem Präſideuten
de Lantſherre zur Ordnung gerufen. Als Cemann
darauf Anſeele einen Tollhäusler nannte, wurde er
zum zweiten Male zur Ordnnng gernfen. Hierauf
wurde an die Kammer appellirt, ob Cemann ecmäch-
tigt werden ſollte, ſich über die Angelegenheit auszu-
ſprechen. Der Präſident bekämpfte dieſe Ermächtig-
ung. Als ſich jedoch die geſammte Rechte erhob, um
dafür zu ſtimmen, daß Cemann ſich ausſprechen ſolle,
verließ der Präſident ſeinen Sitz und legte ſein
Amt als P.äſident nieder, trotzdem ihn viele De ⸗
putirte dringend baten zu bleiben Unter lebhafter
Bewegung wurde die Sitzung aufgehoben.
* Brüſſel, 26 Jan. In patlamentariſchen Krei-
ſen verlautet, die Regierung beabſichtige, die Congo-
vor lage angeſichts des vielfachen Widerſtandes
nicht einzubringen, ſondern werde beſondere Geld-
bewilligungen für den Congoſtaat unter der Controle
Belgiens verlangen.
* Paris, 26. Jan. Andre de Tremontels, der
frühere Präfekt von Korſika und Vorſtand des zahl-
ungsunſähig g wordenen Sparvereins, iſt geſtern wegen
Betrugs verhaftet worden.
* Paris, 26. Jan. Das „Journal offiziell“ ver-
öffentlicht heute das Dekret, durch welches der als
ſehr ſchneidig vielgerühmte General Galliffet, der
die Altersgrenze erreicht hat (er iſt am 20. Januar
1830 geboren), in den Ruheſtand verſetzt wer-
den ſoll.
* London, 25. Jan. Nach einer Meldung des
„Times“ aus Shanghai vom 24. d. M., haben die
japaniſchen Truppen jetzt Weihaiwei eingeſchloſſen.
Seitens der Chineſen wird behauptet, Weihaiwei habe
eine genügend ſtarke Garniſon und genug Lebens-
mittel, um einer längeren Belagerung zu widerſtehen.
* Sofia, 25. Jan. Geſtern Abend wurde der
frühere Beamte Muskurow, ein Bruder des verſtor-
benen Generals Muskurow und ein Schwager Stam:
bulow's, auf der Straße angefallen. Als er zwei
Schüſſe auf ſeine Angreifer abgab, wurde er von
der Pol zei verhaftet. Im Gefängniß ſoll derſelbe als-
dann mißhandelt worden ſein.
Athen, 24. Jan. Die neuen Miniſter leiſteten
den Eid. Die Neuwahlen zum Parlament ſind auf
den 17. März feſtgeſetzt.
* Shanghai, 26. Jau. Die Friedensgeſandten
werden in Japan nur empfangen werden, wenn die-
ſelben mit Vollmachten zur Unterbreitung endgiltiger
Friedensbedingungen ausgeſtattet ſind.
* Teheran, 25. Jan. Die erſte Erſchütterung
bei den Erdbeben dom 17. ds. Mts. Mittags zer
ſtörte die Stadt Puchan innerhalb drei Minnten, be
grub 600 Perſonen in einer Moſchee und etwa ebenſo
viele in verſchiedenen Anſtalten und Bädern. Drei
Tage hindurch fehlte es an Waſſer und Lebensmitteln.
Die Leiden der Ueberlebenden ſind ſchrecklich und
ſteigern ſich infolge der Entbehrung und der ſich
täglich wiederholenden Erdbeben. Seit dem 17 ds.
hecrſcht ſtarke Kälte. Aus Askabad kommen ru ſiſche
Aerzte zu Hilfe.
Aus Stadt und Land.
m Heidelberg, 27. Jan. Zur angegebenen Stunde
fand geſtern Abend im Zwingerſaale herſ. die von der
lung ſtatt, um den Vortrag des Herrn Redakteurs Dr.
Eberhard aus Nürnberg gegen die Umſturzvorlage ent-
gegenzunehmen. Der an ſich zwar geräumige Saal wies
viele klaffende Lücken auf; außerdem beſtand das anwe-
ſende Publikum nur zum Theil aus Anhängern des Freiſinn,
nach guter Schätzung höchſtens zu zwei Dritteln, die an,
dern waren Neugierige, unter dieſen auch eine Parthie
Antiſemiten. Hr. Profeſſor Oſthoff begrüßte als Einbe-
rufer der Verſammlung die Erſchienenen, rechtfertigte die
Wahl des 26. Jan., des Vorabends zu Kaisers Geburts-
tages, damit, daß er die Unmöglichkeit feſtſtellte, den heu-
tigen Redner an einem andern Tage zu erhalten. Dann
begann Or. Dr. Eberhard ſeinen Vortran, der faſt 2
Stunden währte und in dem er an der ganzen Umſturz-
vorlage kein gutes Haar ließ ein Urtzeil, das ja im all-
gemeinen die Mehrheit des Reichstages, und auch unſer
Centrum theilt. Näher auf Einzelheiten einzugeben, würde
zu weit führen, zumal wir dadur ie Nothwendiakeit
verſetzt würden, eine Anzahl höchſt
und Schlußfolgerungen, die den Re
demokratiſch angehauchten,
ſcheinen laſſen, näher zu beleuchten bezw. dagegen zu Felde
Wir haben den Eindruck gewonnen, als ob der
Herr, dem ſelbſtredend kein Funken Kirchlichkeit anhaftet,
ſich n einen übergroßen Eifer hineingeredet hatte, und daß
er vielleicht in Folge deſſen ſich zu
man durch Druckerſchwärze lieber nicht verewigt, um ihm keine
böſen Nachwehen zu bereiten. Mehr Ruhe u. Sachlichkeit
i } 5 Als nach Schluß der Vor-
ſitzende, Hr. Prof. Oſthoff, zur Diskuſſion einlud, meldete
ſich Hr. Red. Stein, Antitemit in höchſter Verklärung, ſeit
Kurzem am Neckarſtrande ſeßhaft. Er bewies aber, daß er
zum Debatter abſolut nicht das Zeug beſitzt. Sachlichkeit
iſt dem Manne erſt recht nicht eigen, trotzdem es gar nich:
ſo ſchwer geweſen wäre, manche Uebertreibungen ſeines
Vorredners in aller Glätte und Ruhe zurückzuweiſen.
Statt deſſen kam er ſofort mit derartig perſönlichen un-
gerechtfertigten Spitzen, hämiſchen Bemerkungen und
allgemeinerungen, daß die ganze G ſchichte einfach unan-
genehm zu werden drohte. Den Gipfel des Unzuläſſigen
beging er durch die zweckloſe Mittheilung, kurz vorher in
einer hieſ Reſtauration ein 9 a e zwiſchen Hrn.
Prof. Oſthoff und Dr. Eberhard über freiſ. Parteiverhält-
niſſe mitangehört und in Anweſenheit der Beiden nieder-
geſchrieben zu haben. Er leiſtete ſich dadurch einen äußerſt
ſchlechten Dienſt. Am beſten hätte er ganz geſchwiegen Diefe
wenigen Züge über den Verlauf des Abends mögen ge-
nügen, Das Ergebniß war die Annahme einer Reſolution,
in welcher der Reichstag um Schutz der ohnehin knappen
Volkerechte und um unbedingte Zurückweiſung der ganzen
Umſturzvorlage gebeten wird.
r Heidelberg, 28. Jan. Die Feier von Kaiſers Ge-
burtstag verlief hier im ganzen ſehr würdig und pro-
grammmäßig. Die Straßen der Stadt pransten im ſchön-
ſten Flaggenſchmuck. Am Vorabende brachten Böllerſchüſſe,
ſowie die von der Freiwillgen Feuerwehr und dem hieſigen
Jufanterie⸗Bataillon veranſtalteten Zapfenſtreiche die rich ·
tige Feierſtimmung in die Bevölkerung. Der F ſtgottes-
dienſt in der Jeſuitenkirche (feierliches Lev tenamk mit Pre-
digt und Tedeum), welcher durch den Vortrag einer Meſſe
ſeitens unſerer Cäcilia verherrlicht wurde, war ſtärker beſucht
als ſonſt. Die Mittagsparade des Bataillons war des
Schneefalls wegen ausgefallen.
* heidelberg, 26. Jan. (Hagelſchäden.) Im
Jahre 1894 ſind 176 Gemeinden von Hagelſchäden
deimgeſucht worden, und zwar 28 Gemeinden im Kreiſe
Konſtanz, 22 im Kreiſe Waldshut, 49 im Kreiſe Freibura,
8 im Kreiſe Lörrach, 9 im Kreiſe Offenburg, 5 im Kreiſe
Baden, 4 im Kreiſe Kar sruhe, 1 im Kreiſe Mannheim 6
im Kr iſe Heidelberg und 44 im Kreiſe Mosbach. Der
Kreis Villingen war von Hanelſchäden verschont geblieben.
Die geſchädiate landwirtyſchaftliche Fläche umfaßt insge-
ſammt 26,562 Hektar mit einem Geſammtſchaden von
1,317,095 Mark Davon entfallen u. a. auf den Kreis
Heidelberg 327 Hektar bezw. d725 Mark Entſchädigung.
Kreis Mannheim 40 Hektar bezw. 450 M.; Kreis Mosbach
9285 Hektar bezw. 309717 M.
* Heidelberg, 26. Jan. (Schulweſen.) Verſetz-
ungen und Ernennungen: Die Lehramtspraktikanten: Vo-
lontär Auguſt Burger am Gymnaſtum in Tauberbiſchofs-
heim zur Stellvertretung an die Realſchule in Pforzheim.
Volontär Karl Litſchgi am Realgymnaſium in Maanheim
zur Stellvertretung an das Progymnaſium in Durlach.
Schulverwalter Max Hüter von Eberbach nach Strümpfel-
brunn, A. Eberbach. Realſchulkandidzt Johann Neidhart
als Hilfslehrer nach Mingolsheim, A. Bruchſal. Schul-
kandidat Otto Ris als Unterlehrer nach Obrigheim A.
Mosbach.
Heidelberg, 27 Jan, (Stadt Neuigkeiten.)
— Das neue Heilmittel gegen Diphth N
nannt Heil Serum, wofür die anfängliche Begeiſterung
ſchon bedeutend herabgeſtimmt iſt, kam, trotzdem ihm von
manchem Arzte bereits jeglicher Heilwerth abgeſprochen
wurde, in der hieſigen Luiſenheilanſtalt bisher mit augen-
ſcheinlich gut em Erfolge zur Anwendung. Als ein Damm.
vor dem jegliche Diphtherie⸗Eckrankung Halt macht, hat
ſich das Mittel zwar nicht bewährt. Seit November, dem Be-
ginne der Serum⸗Behandlung,
ter Anſtalt vierzehn Prozent (pon 49 Kranken 7) da-
gegen vor jener Zeit vierzig pC. oder 4) vom Hun-
dert. Die Direkt on der Anſtalt erklärt die behauptete
Schädigung der Nieren durch Serum für eine Fabel,
dagegen die nach Obigem feſtgeſtellte Heilwirkung für eine
„außerordentliche“. -
— Der hieſige „Naturheilverein“, vor welchem
mußte (ndem nämlich der erſtere Verein dem letzteren ſein
gewöhnliches Verſammlungskokal vor
ſchnappte) zählt itzt 128 Mitglieder.
guter Geld Verfaſſung,
in Verbendung treten und deshalb den Vereinsbeitrag von
2 Malk auf 3 Mark erhöhen. Der Verein beſchloß am
genannten Abend die „Einrichtung eines praktiſchen Lehr-
gauges in den Anwendungsformen des Natur heilverfah-
rens“, welcher in 8 bis 10 Abenden erledigt ſein wird.
Rechnet man dazu die auf Heilung der leidenden Menſch-
heit hinzielenden Bestrebungen der hieſigen Hochſchule und
ihrer dann kann es gewiß nicht
der Naſe weg-
d Er befindet ſich in
will aber mit einem „Naturarzt“
\ ärstlich n Jaſtitute ꝛc de
fehlen, daß Heidelberg bald die „geſundeſte Stadt; im
gauzen deutſchen Reiche werden und „Freund Hain“ ſich
von ihren Mauern ſchließlich gaaz fern halten muß.
— Das Haus Bahnhofſtraße L, bisheriger Beſitzer
Tünchermeiſter Hauck, wurde für 67,000 Mark an Buch ⸗
bigdermeiſter Fans hier verkauft.
Ein Münchener Kaufmann bezeigte hier einen
eigent ümlichen Geſchmack fürs ſchöne Geſchlecht, indem er
eine Anzehörige deſſelben auf offener Straße am Arme
verwundete. Ein Schutzmann fand es gerathen, ihn von
der Oeffentlichkeit abzuſondern. Zwei Arbeit r, welche eine
öffentliche Prügelſcene lieferten, wobei der eine bedeutende
Mengen ſeiner ſchön en Bart zaare laſſen mußte, werden
demnächſt ein trockenes Nachſpiel dabei liefern müſſen.
* Schwetzingen, 27. Jan. Die Hofapothoke
ging auf 1. Februar käuflich an Apotheker Karl.
Bräuninger von hier, über.
der raſtarmen Erde. .
Aber ein mächtiges, ja geradezu das einzige
Mittel, hier auf Erden den höchſtmöglichen Grad von
Frieden und Glück zu erringen, beſteht darin, daß
wir Gott und die Religion ſtets im Herzen tragen.
Das können wir aber nur, wenn wir uns beſtreben, die
Lehren des Chriſtemhums immer mehr zu erfaſſen,
in uns aufzunehmen und ſie gewiſſenhaft zu befolgen.
Deutſches Reich. {
* Berlin, 28. Jan.
— Der Reichskanzler hat Unterſuchungen veran-
laßt, inwieweit die in der Preſſe geäußerten Beſorg
niſſe über die bevorſtehende Hochwaſſergefahr, insbe-
ſondere an der Weichſel und am Rhein, nach der Lage |
der Verhältniſſe an den Hauptſtrömen Preußens ge-
rechtfertigt erſcheinen.
— Der Bundesrath ertheilte dem Ta bakſteuer-
geſetzentwurf nach dem Antrag der zuſtändigen
Ausſchüſſe die Zuſtimmung; ebenſo den Ausſchußun-
ſrägen betr. die Ausnahmen von dem Verbot der
Sonntags ruhe in den gewerblichen Anlagen,
und dem Ausſchußbericht über den Verordnungsent-
wurf betreffend das vbllige Inkrafttreten
der auf die Sonntags ruhe bezüglichen Beſtim-
mungen.
— Zbwiſchen den einzelnen Fraktionen ſchweben
Verhandlungen, die die von der Reichstagsbaukom-
miſſion in Ausſicht genommene Inſchrift an dem
Reichstagsgebäude „Dem deutfchen Reiche“
nochmals einer Aenderung unterwerfen wolle. Die
Juſchrift: „Dem deutſchen Vaterlande“ iſt in Ausſicht
genommen.
— Eine Verſammlung Berliner und auswärtiger
Intereſſenten der Leder induſtrie fand am Don-
nerſtag in Berlin ſtatt, um gegen den beim Reichs-
tag eingebrachten Antrag Stumm wegen Einführung
eines Zolles auf Quebracho, ſowie andere aus-
ländiſche Gerbſtoffe Stellung zu nehmen. Es wurde
einſtimmig beſchloſſen, eine allgemeine deutſche Ver-
ſammlung nach Berlin einzuberufen, um gegen dieſe
die ganze Lederinduſtrie bis auf den Grund ſchädig-
enden Schritte zu proteſtiren. ;
— Der Vorwärts veröffentlicht einen Erlaß an-
ſcheinend aus dem Miniſterium des Junern; darin
werden die Bezirksbehörden aufgefordert, dem in Bo-
chum begründeten Verein der Polen Deutſchlands und
einem zweiten Verein, der einen Fonds zur Unter-
ſtützung der polniſchen Jugend und zur Anſtellung
polniſcher Pfarrer in deutſchen Bezirken beſitzt, beſon-
dere Aufmerkſamkeit zuzuwenden und darüber zu be-
richten.
— Freiherr von Schorlemer war am Montag zu
einer Audienz beim Kaiſer befohlen, die längere Zeit
währte.
— In der Freitaz abgehaltenen Sitzung der Ge-
ſchäftsordnungskommiſſion erklärte der Präſident von
Levetzow, ihm liege nichts ferner als die Befugniſſe
des Reichstags zu beſchränke n. — Die Budget-
kommiſſion des Reichstags lehnte mit 13 gegen 11
Stimmen den Poſten eines Unterſtaatsſekretärs beim
Reichspoſtamte ab und nahm eine Reſolution zu
Gunſten billiger Telephongebühren und
und der Sonntagsruhe im Gepäckverkehr an.
* Halle, 26. Jan. Der achte allgemeine Deut-
ſche Handwerkertag wird in Halle in den
Tagen vom 21. bis 23. April d. J. abgehalten werden.
* Köln, 26. Jan. In den verſchiedenen Kohlen-
orten des Rahrgebietes ſtehen außer den bisher er-
folgten Arbeiterentlaſſungen noch zum 1. Febrar auf
einer Anzahl von Zechen (Hibernia, Conſolidation,
Holland, Nordſtern uſw.) Entlaſſungen bevor. Dazu
mehrt ſich überall die Zahl der Feierſchichten.
* Frankfurt, 26. Jan. Das Gerücht, König
Alexander von Serbien werde ſich auf der Rückreiſe
aus Frankreich nach Frankfurt a. M. begeben, um
ſich mit der Prinzeſſin Sybille, Tochter der Land-
gräfin von Heſſen, zu verloben, wird vom
Hofmarſchallamt als vollſtändig unbegründet
erklärt.
* Amberg, 27. Jan. In Fuchs mühl iſt die
Anklageſchrift des Staatsanwalts eingetroffen. 146
Perſonen ſind wegen Landfriedensbruchs vor das
Landgericht in Weiden verwieſen. Ferner werden 13
Perſonen wegen Mißbrauchs der elterlichen und
Dienſtgewalt unter Anklage geſtellt.
* München, 26. Jan. In den Führungszeug-
niſſen der Militärmannſchaften fallen auf geäußerte
Wünſche die näheren Erörterungen der Perſönlich-
keiten, Charakteriſtik und Dienſtverhältniß künftig
weg. Es werden nur mehr einfache Noteuprädikate
ertheilt. .
z - E
berg einwenden könne. Der Geliebte hatte ja nicht mehr
nöthig, um Geld zu werben, ſein Leben war jetzt vollkom-
men tatellos; zudem wußte er gar nicht, daß noch Hoffnung
auf ihren Beſitz vorhanden ſei. (Fortſ. folgt.)
.
Landtage beantragten die Liberalen mit Rückſicht auf
die überhandnehmenden antiſemitiſchen Skandalſzenen
noch in dieſem Jahre.
* Budapeſt, 25. Jan. Die neuen Verhandlungen
über die rückſtändigen zwei kirchenpolitiſchen Vorlagen
im Magnatenhauſe finden in der zweiten Hälfte des
Februar ſtatt. De Regierung will die Hinderniſſe
beſeitigen und die Beſtimmungen über die aus einer
Confeſſion Austretenden aus dem Geſetze entfernen.
Zürich, 26. Jan. Der Kongreß der Anar-
da unter den hieſigen Anarchiſten Zwiſtigkeiten aus-
gebrochen ſind.
* Bern, 26. Jan Die ſchweizeriſchen Zoll-
einn ahm en pro 1894 beliefen ſich aufFfr. 41 200 000
das iſt eine Mehreinnahme von Fr. 4,200,000 ge-
genüber dem Vokanſchlag u. von Fr. 2.822,000 gegen
das Vorjahr.
* Brüſſel, 26. Jan. In der geſtrigen Sitzung
der Deputirtenkammer entſpann ſich elne lebhafte Dis-
kuſſion über die ſoziale Frage. Der katholiſche
Deputirte Eemann, welcher den ſozialiſtiſchen Depu-
titten Anſee e unterbrach, wurde von dem Präſideuten
de Lantſherre zur Ordnung gerufen. Als Cemann
darauf Anſeele einen Tollhäusler nannte, wurde er
zum zweiten Male zur Ordnnng gernfen. Hierauf
wurde an die Kammer appellirt, ob Cemann ecmäch-
tigt werden ſollte, ſich über die Angelegenheit auszu-
ſprechen. Der Präſident bekämpfte dieſe Ermächtig-
ung. Als ſich jedoch die geſammte Rechte erhob, um
dafür zu ſtimmen, daß Cemann ſich ausſprechen ſolle,
verließ der Präſident ſeinen Sitz und legte ſein
Amt als P.äſident nieder, trotzdem ihn viele De ⸗
putirte dringend baten zu bleiben Unter lebhafter
Bewegung wurde die Sitzung aufgehoben.
* Brüſſel, 26 Jan. In patlamentariſchen Krei-
ſen verlautet, die Regierung beabſichtige, die Congo-
vor lage angeſichts des vielfachen Widerſtandes
nicht einzubringen, ſondern werde beſondere Geld-
bewilligungen für den Congoſtaat unter der Controle
Belgiens verlangen.
* Paris, 26. Jan. Andre de Tremontels, der
frühere Präfekt von Korſika und Vorſtand des zahl-
ungsunſähig g wordenen Sparvereins, iſt geſtern wegen
Betrugs verhaftet worden.
* Paris, 26. Jan. Das „Journal offiziell“ ver-
öffentlicht heute das Dekret, durch welches der als
ſehr ſchneidig vielgerühmte General Galliffet, der
die Altersgrenze erreicht hat (er iſt am 20. Januar
1830 geboren), in den Ruheſtand verſetzt wer-
den ſoll.
* London, 25. Jan. Nach einer Meldung des
„Times“ aus Shanghai vom 24. d. M., haben die
japaniſchen Truppen jetzt Weihaiwei eingeſchloſſen.
Seitens der Chineſen wird behauptet, Weihaiwei habe
eine genügend ſtarke Garniſon und genug Lebens-
mittel, um einer längeren Belagerung zu widerſtehen.
* Sofia, 25. Jan. Geſtern Abend wurde der
frühere Beamte Muskurow, ein Bruder des verſtor-
benen Generals Muskurow und ein Schwager Stam:
bulow's, auf der Straße angefallen. Als er zwei
Schüſſe auf ſeine Angreifer abgab, wurde er von
der Pol zei verhaftet. Im Gefängniß ſoll derſelbe als-
dann mißhandelt worden ſein.
Athen, 24. Jan. Die neuen Miniſter leiſteten
den Eid. Die Neuwahlen zum Parlament ſind auf
den 17. März feſtgeſetzt.
* Shanghai, 26. Jau. Die Friedensgeſandten
werden in Japan nur empfangen werden, wenn die-
ſelben mit Vollmachten zur Unterbreitung endgiltiger
Friedensbedingungen ausgeſtattet ſind.
* Teheran, 25. Jan. Die erſte Erſchütterung
bei den Erdbeben dom 17. ds. Mts. Mittags zer
ſtörte die Stadt Puchan innerhalb drei Minnten, be
grub 600 Perſonen in einer Moſchee und etwa ebenſo
viele in verſchiedenen Anſtalten und Bädern. Drei
Tage hindurch fehlte es an Waſſer und Lebensmitteln.
Die Leiden der Ueberlebenden ſind ſchrecklich und
ſteigern ſich infolge der Entbehrung und der ſich
täglich wiederholenden Erdbeben. Seit dem 17 ds.
hecrſcht ſtarke Kälte. Aus Askabad kommen ru ſiſche
Aerzte zu Hilfe.
Aus Stadt und Land.
m Heidelberg, 27. Jan. Zur angegebenen Stunde
fand geſtern Abend im Zwingerſaale herſ. die von der
lung ſtatt, um den Vortrag des Herrn Redakteurs Dr.
Eberhard aus Nürnberg gegen die Umſturzvorlage ent-
gegenzunehmen. Der an ſich zwar geräumige Saal wies
viele klaffende Lücken auf; außerdem beſtand das anwe-
ſende Publikum nur zum Theil aus Anhängern des Freiſinn,
nach guter Schätzung höchſtens zu zwei Dritteln, die an,
dern waren Neugierige, unter dieſen auch eine Parthie
Antiſemiten. Hr. Profeſſor Oſthoff begrüßte als Einbe-
rufer der Verſammlung die Erſchienenen, rechtfertigte die
Wahl des 26. Jan., des Vorabends zu Kaisers Geburts-
tages, damit, daß er die Unmöglichkeit feſtſtellte, den heu-
tigen Redner an einem andern Tage zu erhalten. Dann
begann Or. Dr. Eberhard ſeinen Vortran, der faſt 2
Stunden währte und in dem er an der ganzen Umſturz-
vorlage kein gutes Haar ließ ein Urtzeil, das ja im all-
gemeinen die Mehrheit des Reichstages, und auch unſer
Centrum theilt. Näher auf Einzelheiten einzugeben, würde
zu weit führen, zumal wir dadur ie Nothwendiakeit
verſetzt würden, eine Anzahl höchſt
und Schlußfolgerungen, die den Re
demokratiſch angehauchten,
ſcheinen laſſen, näher zu beleuchten bezw. dagegen zu Felde
Wir haben den Eindruck gewonnen, als ob der
Herr, dem ſelbſtredend kein Funken Kirchlichkeit anhaftet,
ſich n einen übergroßen Eifer hineingeredet hatte, und daß
er vielleicht in Folge deſſen ſich zu
man durch Druckerſchwärze lieber nicht verewigt, um ihm keine
böſen Nachwehen zu bereiten. Mehr Ruhe u. Sachlichkeit
i } 5 Als nach Schluß der Vor-
ſitzende, Hr. Prof. Oſthoff, zur Diskuſſion einlud, meldete
ſich Hr. Red. Stein, Antitemit in höchſter Verklärung, ſeit
Kurzem am Neckarſtrande ſeßhaft. Er bewies aber, daß er
zum Debatter abſolut nicht das Zeug beſitzt. Sachlichkeit
iſt dem Manne erſt recht nicht eigen, trotzdem es gar nich:
ſo ſchwer geweſen wäre, manche Uebertreibungen ſeines
Vorredners in aller Glätte und Ruhe zurückzuweiſen.
Statt deſſen kam er ſofort mit derartig perſönlichen un-
gerechtfertigten Spitzen, hämiſchen Bemerkungen und
allgemeinerungen, daß die ganze G ſchichte einfach unan-
genehm zu werden drohte. Den Gipfel des Unzuläſſigen
beging er durch die zweckloſe Mittheilung, kurz vorher in
einer hieſ Reſtauration ein 9 a e zwiſchen Hrn.
Prof. Oſthoff und Dr. Eberhard über freiſ. Parteiverhält-
niſſe mitangehört und in Anweſenheit der Beiden nieder-
geſchrieben zu haben. Er leiſtete ſich dadurch einen äußerſt
ſchlechten Dienſt. Am beſten hätte er ganz geſchwiegen Diefe
wenigen Züge über den Verlauf des Abends mögen ge-
nügen, Das Ergebniß war die Annahme einer Reſolution,
in welcher der Reichstag um Schutz der ohnehin knappen
Volkerechte und um unbedingte Zurückweiſung der ganzen
Umſturzvorlage gebeten wird.
r Heidelberg, 28. Jan. Die Feier von Kaiſers Ge-
burtstag verlief hier im ganzen ſehr würdig und pro-
grammmäßig. Die Straßen der Stadt pransten im ſchön-
ſten Flaggenſchmuck. Am Vorabende brachten Böllerſchüſſe,
ſowie die von der Freiwillgen Feuerwehr und dem hieſigen
Jufanterie⸗Bataillon veranſtalteten Zapfenſtreiche die rich ·
tige Feierſtimmung in die Bevölkerung. Der F ſtgottes-
dienſt in der Jeſuitenkirche (feierliches Lev tenamk mit Pre-
digt und Tedeum), welcher durch den Vortrag einer Meſſe
ſeitens unſerer Cäcilia verherrlicht wurde, war ſtärker beſucht
als ſonſt. Die Mittagsparade des Bataillons war des
Schneefalls wegen ausgefallen.
* heidelberg, 26. Jan. (Hagelſchäden.) Im
Jahre 1894 ſind 176 Gemeinden von Hagelſchäden
deimgeſucht worden, und zwar 28 Gemeinden im Kreiſe
Konſtanz, 22 im Kreiſe Waldshut, 49 im Kreiſe Freibura,
8 im Kreiſe Lörrach, 9 im Kreiſe Offenburg, 5 im Kreiſe
Baden, 4 im Kreiſe Kar sruhe, 1 im Kreiſe Mannheim 6
im Kr iſe Heidelberg und 44 im Kreiſe Mosbach. Der
Kreis Villingen war von Hanelſchäden verschont geblieben.
Die geſchädiate landwirtyſchaftliche Fläche umfaßt insge-
ſammt 26,562 Hektar mit einem Geſammtſchaden von
1,317,095 Mark Davon entfallen u. a. auf den Kreis
Heidelberg 327 Hektar bezw. d725 Mark Entſchädigung.
Kreis Mannheim 40 Hektar bezw. 450 M.; Kreis Mosbach
9285 Hektar bezw. 309717 M.
* Heidelberg, 26. Jan. (Schulweſen.) Verſetz-
ungen und Ernennungen: Die Lehramtspraktikanten: Vo-
lontär Auguſt Burger am Gymnaſtum in Tauberbiſchofs-
heim zur Stellvertretung an die Realſchule in Pforzheim.
Volontär Karl Litſchgi am Realgymnaſium in Maanheim
zur Stellvertretung an das Progymnaſium in Durlach.
Schulverwalter Max Hüter von Eberbach nach Strümpfel-
brunn, A. Eberbach. Realſchulkandidzt Johann Neidhart
als Hilfslehrer nach Mingolsheim, A. Bruchſal. Schul-
kandidat Otto Ris als Unterlehrer nach Obrigheim A.
Mosbach.
Heidelberg, 27 Jan, (Stadt Neuigkeiten.)
— Das neue Heilmittel gegen Diphth N
nannt Heil Serum, wofür die anfängliche Begeiſterung
ſchon bedeutend herabgeſtimmt iſt, kam, trotzdem ihm von
manchem Arzte bereits jeglicher Heilwerth abgeſprochen
wurde, in der hieſigen Luiſenheilanſtalt bisher mit augen-
ſcheinlich gut em Erfolge zur Anwendung. Als ein Damm.
vor dem jegliche Diphtherie⸗Eckrankung Halt macht, hat
ſich das Mittel zwar nicht bewährt. Seit November, dem Be-
ginne der Serum⸗Behandlung,
ter Anſtalt vierzehn Prozent (pon 49 Kranken 7) da-
gegen vor jener Zeit vierzig pC. oder 4) vom Hun-
dert. Die Direkt on der Anſtalt erklärt die behauptete
Schädigung der Nieren durch Serum für eine Fabel,
dagegen die nach Obigem feſtgeſtellte Heilwirkung für eine
„außerordentliche“. -
— Der hieſige „Naturheilverein“, vor welchem
mußte (ndem nämlich der erſtere Verein dem letzteren ſein
gewöhnliches Verſammlungskokal vor
ſchnappte) zählt itzt 128 Mitglieder.
guter Geld Verfaſſung,
in Verbendung treten und deshalb den Vereinsbeitrag von
2 Malk auf 3 Mark erhöhen. Der Verein beſchloß am
genannten Abend die „Einrichtung eines praktiſchen Lehr-
gauges in den Anwendungsformen des Natur heilverfah-
rens“, welcher in 8 bis 10 Abenden erledigt ſein wird.
Rechnet man dazu die auf Heilung der leidenden Menſch-
heit hinzielenden Bestrebungen der hieſigen Hochſchule und
ihrer dann kann es gewiß nicht
der Naſe weg-
d Er befindet ſich in
will aber mit einem „Naturarzt“
\ ärstlich n Jaſtitute ꝛc de
fehlen, daß Heidelberg bald die „geſundeſte Stadt; im
gauzen deutſchen Reiche werden und „Freund Hain“ ſich
von ihren Mauern ſchließlich gaaz fern halten muß.
— Das Haus Bahnhofſtraße L, bisheriger Beſitzer
Tünchermeiſter Hauck, wurde für 67,000 Mark an Buch ⸗
bigdermeiſter Fans hier verkauft.
Ein Münchener Kaufmann bezeigte hier einen
eigent ümlichen Geſchmack fürs ſchöne Geſchlecht, indem er
eine Anzehörige deſſelben auf offener Straße am Arme
verwundete. Ein Schutzmann fand es gerathen, ihn von
der Oeffentlichkeit abzuſondern. Zwei Arbeit r, welche eine
öffentliche Prügelſcene lieferten, wobei der eine bedeutende
Mengen ſeiner ſchön en Bart zaare laſſen mußte, werden
demnächſt ein trockenes Nachſpiel dabei liefern müſſen.
* Schwetzingen, 27. Jan. Die Hofapothoke
ging auf 1. Februar käuflich an Apotheker Karl.
Bräuninger von hier, über.