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Pfälzer Bote für Stadt und Land (30) — 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.44154#0159
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zun

Mosbach, 14 Febr. Dem von hier ſcheiden-
den Herrn Pfarrverwalter Kerber wurde ein feierli-
cher Abſchied bereitet, bei dem der Kronenſaal bis

auf den letzter Platz beſetzt war.


Der Yiefige Hauptlehrer Sch. iſt wegen Sittlichkeits-

bergehens flächtig. 6 ;
Philippsburg, 14. Febr. In der pfälziſchen
Nachbargemeinde Knittelsheim wurde dieſer Tage die


dabei 1600 Mk. per Jahr gegen ſeither 600 Mark,
alſo 1000 Mk. jährlich Mehreinnahme erzielt.

Karlsruhe, 14. Febr.
Küfermeiſter machte der Küferburſche Otto Brecht aus


Schlafzimmer befindet, und ließ die Thüre zwiſchen
Werkſtätte und Schlafraum offen, um letzteren zu er-
wärmen. Am Morgen des nächſten Tages faud man

den Unglücklichen mit aufgedunſenem Geſicht in be-
wußtloſem Zuſtande in ſeinem Bette.

infolge der Einathmung giftiger Kohlengaſe geſtorben.
Karlsruhe, 14. Febr. Der Großherzog hat
mit Rückſicht auf die nützliche Wirkſamkeit des Thier-
ſchutzvereins demſelben ein Geſchenk von 200 Mark
überweiſen laſſen. g i
Karlsruhe, 14. Febr. Es iſt jetzt feſtgeſtellt,
daß die Unterſchlagungen des durch Selbſtmord ge-
endeten Bürgermeiſters Oeß von Hagsfeld
44,600 Mark betragen. Dieſe nationalliberale Größe
hat es fertig gebracht, die Unterſchlagungen ſo fein zu


den Unterſchleifen bemerkte. Allerdings ſcheinen weder
Vorſtand noch Aufſichtsrath ſich um die Kontrole in
genügendem Maße gekümmert zu haben, ſonſt hätten
nicht Fälle paſſiren können,
deren Vermögen ſchon vor über 6 Jahren an die


‘ ”ä?nfitafiem
waren. Aber die Vertrauensduſelei ſpielte eben in
b Hagsfeld eine große Rolle. W
ſtand und Aufſichtsrath für die Verluſte wohl verant-
wortlich gemacht werden.

ſionspfarrer Bauer wird uns am 21. Februar ver-


ziehen. Die beſten Wünſche
begleiten den ſcheidenden Herrn, der hier ſo überaus
beliebt iſt.

. * Maftatt, 14. Febr. Am 7. März l. J. findet
ein Saatgutmarkt ſtatt für Getreide, Kleeſamen, Wi-
cken und Mais, Kartoffeln und anderen Sämereien.
Der Markt wird nur mit Proben beſchickt, die bei


2 Kilog., dei anderen Samen nicht unter 0,5 Kilogr.
dotragen dürfen. Solche ſind bis längſtens 20. ds.
zoſtenfrei an die Direktion des Landwirhſchaftlichen

ezirksvereins dahier einzuſenden.
10 Offenburg, 14. Febr. Die Liebenswürdig-
keiten, mit denen ſich die badiſch. S ozialdemokra-

en immer mehr und im eeichlichſten Maße gegen-
keitig beſchenken, müſſen auch bei den außerhalb der


18 Muſterleiſtung iſt nachfolgender neueſter Erguß
„ des ſoz. „Volksfreund“: „Der bad. Parteiſtreit wächſt
9 nachgerade zu einem Guerillakrieg aus; es handelt

ſic in dem ganzen Streit nicht mehr um die Aus-
derung prinzipieller Meinungsverſchiedenheiten, ſon-
555 um einen ganz nackten materiellen Intereſſen-
kampf. Der Genoſſe Adolf Geck ſoll parteipolitiſch
unmöglich gemacht und ſein „Volksfreund“ ruinirt
werden. Das iſt die Quinteſſenz der ganzen Streit-
händel. Es iſt gewiß mehr denn auffallend, daß man
in einer ſo wichtigen Angelegenheit wie der Frage der
Preſſe weder den Verleger noch den Redakteur des
„Volksfreund“ zu der vertraulichen Zuſammenkunft
eingeladen hat. Und daß gerade die Genoſſen Drees-
bach und Lutz ſich ſo ſehr für die Zeitungsfrage in-
tereſſiren, das läßt tief blicken. Wir kennen die


Adolf Geck nach ſeiner Rückkehr von Berlin
richtige Antwort geben.“

Freiburg, 12. Febr. Pfarrcurat David Schäfer

. 8 ldhof erhielt Deſignation auf die Pfarrei
irch. 10
5 Altbreiſach, 13. Febr. Geſtern verließ uns

, hochw. Herr Benefiziumsverweſer Rüger, um als
N Pfarrer die Pfarrei Eppingen anzutreten.
Säckingen, 13. Febr. Vom 1.— 10. März


n ſtatt. .
Wolfach, 13. Febr.






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Oeſterreichiſchen Südbahn zum Verkaufe an. Der
Vorſtand, welcher ſchon ſeit einiger Zeit davon in
Kenntniß geſetzt worden war, daß der Großh. Land-
gerichtsrath Freiherr v. Rüdt in Karlsruhe anfangs
Januar d. J. 17 ſolcher Coupons verloren hatte,
ſchöpfte ſofort Verdacht, daß die angebotenen Coupons
von den verlorenen ſein dürften und führte die Ver-
haftung des Mannes herbei. Bei der Durchſuchung


bei ihm vor. ;
poldsau gebürtig, ſeit einiger Zeit aber Pferdebahn-
kutſcher auf der Strecke von Karlsruhe nach Mühl-


ben will. }
* Worms, 14. Febr. Eine alte Frau, welche


wurde überrannt und ſo unglücklich von
dem Pferde
liegen blieb.

. Gerichtsſaal. )
* Heidelberg, 14. Febr. (Schöffengericht sſitz-


ſtrafe von 2) Mk., 2) Georg Friedrich Aichele von Both-



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Aug. Heitzler von
Gefängniß. s
* Mannheim, 12. Febr. 1) Der 40 Jahre alte Zieg-

ſtanden unter der Anklage
des fahrläſſigen Falſcheids. Am 27. Okt wurde von dem
Schöffengericht S
Weber VIII.
Gbit wobei Brand, als Zeuge vernommen, auf ſei
Eid hin gusſagte, er habe nie geſehen, daß Weber einen
Haſen erlegte und verſchwieg 1, daß ihm 4 bis 5 Wochen
nach Oſtern 1890 Weber u der heutige Mitangeklagte Mech-
ler erzählt hatten, ſie hätten zwiſchen Ilvesheim u. Relais-
haus einen Haſen geſchoſſen und ihn in die Reiſetaſche
geſteckt, wo ihn Mechler vollends erſchlug, 2. daß er An-
fangs Auguſt 1893 ſelbſt geſehen, wie Weber und Mechler
in der Nähe der Kohl'ſchen Ziegelhütte bei Ilvesheim auf
dem Feld einen Haſen mit Lattenſtöcken verfolgten und er-
ſchlugen. Der gleichfalls als Zeuge vernommene Mechler
verſchwieg ſeinerſeits, ſich an den beiden eben angeführten
Jägdeleien des Weber betheiligt zu haben. Weber wurde
damals zu 3 Monaten Gefängniß, Mechler in einer ſpäteren
Verhandlung ebenfalls wegen Jagdvergehens zu 6 Wochen


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Anklage wegen fahrläſſigen Meineids erhoben. Unter Be-
rückſichtigung der vorhandenen mildernden Umſtände ver-

Mechler einſchließlich der erwähnten früheren Strafe zu 8
Wochen Gefängniß. Der 25 Jahre alte Eiſengießer

niß verurtheilt worden. Er hatte dem Wirth Pius
Huber von Neckarau mit „Bauch auffſchlitzen“ gedroht.
Seine Berufung wurde als unbegründet verworfen. —
Der 40 Jahre alte Bierbrauer Hermann Störr von Em-

1 in 6. Mai v. Is. in Großſachſen eine
kleine Zechprellerei zum Nachtheil des dortigen Kronen-
wirths Friedrich Ernſt, dem er 60 Pfg. für Nachtlager und
ein Glas Bier nicht bezahlte. Der wegen Betrugs wieder-


Vermiſchte Nachrichten.

— Berlin, 14. Febr. Von der Poſt der „Elbe“
ſind im Ganzen bisher fünf Poſtſäcke an die
Küſte geſpült und der deutſchen Reichspoſt übergeben
worden. Es befindet ſich darunter ein
Theil der Werthſendungen, was von um ſo größerer
Wichtigkeit für die Abſender iſt, als die Poſt keine
Verantwortlichkeit für Seegefahr übernimmt. Die
geretteten Briefſchaften werden den Adreſſaten zuge-
ſtellt werden, nachdem ſie in den für ſolche Zwecke
vorhandenen Trockenapparaten wieder verſendungsfä-
hig gemacht worden ſind. ;

— London, 13. Febr. Der Kapitän des in
Margate eingetroffenen Dampfers „Commercial“ hat
eine Frauenleiche mit einem „Elbe“ gezeichneten Ret-
tungsgürtel aufgefunden, bei der ſich eine Gold und
Silber enthaltende Umhängetaſche befand. Die Leiche,
bei der auch noch eine auf den Namen ausgeſtellte
Fahrkarte erſter Klaſſe Bremen⸗Newyork vorgefunden
wurde, iſt vermuthlich die der Frau Hauptmann
Klipfel.

— London, 14. Febr. Der gerettete Lootſe der
„Elbe“, Greenham, begab ſich auf Einladung des
Prinzen Heinrich von Battenberg nach Osbornehouſe,


Untergang der „Elbe“ unterhielt.

— London, 14. Febr. Das Handelsamt hat an-
geordnet, daß eine Unterſuchung über den Zuſammen-
ſtoß der „Elbe“ mit der „Crathie“ in London abzu-
halten iſt. Dieſelbe wird binnen Kurzem ſtattfinden.


— Kopenhagen. 14. Febr. Hier herrſcht eine
entſetzliche Kälte, die größte, die wir ſeit 20 Jahren
erlebt haben. Die Rhede iſt gänzlich zugefroren, und
die Schifffahrt völlig eingeſtellt. Auf dem Lande
liegt der Schnee an vielen Stellen 15 Fuß hoch, und
mehrere Städte ſind völlig eingeſchneit, ſodaß ſie von


zweigen iſt eine vollſtändige Stockung eingetreten und




2


graphisch 10,000
gewieſen. ;

. — „Profeflor Kneipp“. Daß es ſich hier um
ein Mißverſtändniß oder einen Scherz handeln würde
hatten wir gleich vermuthet. Es liegt nämlich der
Nachricht der „N. Z. Ztg.“ von der Berufung des
Pfarrers Kneipp an die mediziniſche Fakultät in


heilanſtalt erweitert und mit der in Gründung be-


ſoll, wobei möglicherweiſe der Leiter der Anſtalt, Dr.
Bilger, einen noch zu errichtenden beſonderen


Das iſt alſo ganz was anderes.

Reueſte Nachrichten

„Mannheim, 15. Febr. Eine ſtürmiſch verlau-
laufene, von über 2000 Perſonen beſuchte ſozialiſtiſche


votum aus. „
Stuttgart, 16. Febr. In den 24 bekannten
Stichwahlen (von 26) ſiegten 13 Kandidaten der
Volkspartei,
Wilder, 1 Konſervativer, 1 Sozialiſt und 3 von der
früheren Landespartei.

* Fraukfurt, 15. Febr.
mende Schnellzug 54 iſt geſtern Morgen zwiſchen den
Stationen Münden an der Werra und Hedemünde


letzt ſein.


das Rheineis bereits zum Stehen gekommen. Bei


dem die Wege amtlich abgeſteckt worden ſind.


80. Geburtstages das Ehrenbürgerrecht aller ſächſiſchen
Städte mit über 10,000 Einwohnern zu verleihen.
Eine Beſprechung von Vertretern der in Frage kom-


Rom, 15. Febr. Geſtern wurde die Copie der
Vorladung vor den Unterſuchungsrichter mittels ein-
geſchriebenen Briefes an Giolitti nach Charlottenburg
geſandt. Sollte Giolitti innerhalb der geſetzlichen Friſt
der Vorladung nicht Folge leiſten, ſo würde ein
Haftbefehl gegen ihn ergehen.

* Liverpool, 14. Febr. Die heute von der
Goldküſte eingelaufenen Dampfer melden, daß in
Prari die deutſche Flagge gehißt worden ſei. 8

Tientſin, 14. Febr. Vicekönig Prinz Kung
und der Amerikaner Sir Robert Hart wurden zu
Bevollmächtigten der chineſiſchen Regierung ernannt.


verhandlungen wieder aufzunehmen.

Wei⸗hai⸗wei, 14. Febr.
der in Wei⸗hai⸗wei gefangen genommenen Chineſen
befinden ſich 7 Ausländer auf der Inſel Linkungtao,
darunter ein Deutſcher. Die Chineſen auf Linkungtas
haben Lebensmittel auf 5 Monate und Ueberfluß an
Kohlen, die Munition ſei jedoch unzureichend. Die
Garniſon ſei entſchloſſen, den Kampf bis aufs Aeußerſte
fortzuſetzen. ; . . 8 5



Handel.

* Mannheim, 14. Febr. Produktenbörſe.

; per 100 Kilo per 100 Kilo
Weiz, Pfälzer 13.75—14.— [ Haf. Nordd. 12.75 — 13.50
Y M „ Rumän. —00—00.—
„ rumän. 14.50 —15.— Maisam. mixed. 12.2500.

am. Wint. 14.75 15.—
„ Kernen 13.75—14.—
Rogg. Pfälzer 11.75 —00.—
Rumän. 00.0000.
„ kruſſiſcher 11.75 —12.—
Gerſte hieſ.Geg. 14.00 14.25
Pfälzer 14.50 15.25
Ungar. 1800 —19.—

„ Donau 12.25 —00.—
Kohlreps neu 23.50—00.—



Amerik. 96.00.—102.
„ Lucerne 75.00 90.00
„ Provence 96.—108.—

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Leinöl mit Faß 48/00—00,—

FJuttergerſte 10.00 00.00 Rüböl mit Faß 54.00 —00.—
Haf. bad. neu. 10 7511.75 Sprit, verſt. 105.0000.
„ Ul 13.00 —14.— 90er unverſt. 21.00 —00.—

Weizm. 00 0 1 2 3 4 Roggenm 0 1
26.50 24. — 22. — 21. — 19.75 16 50 21.— 18.25
Tend. Weizen, Roggen und unv. Mais feſt.

Centrums⸗Verein Kathol. Caſino Heidelberg:
Sonntag, den 17. Februar N
große caruevalliſtiſche Abendunterhaltung im
großen Saale zum „Zwinger“ mit reichhaltigem Pro-
gramm unter gefl. Mitwirkung der ganzen Militär-
kapelle ſowie mehrerer Künſtler und Künstlerinnen.
Nichtmitglieder haben keinen Zutritt!

@edenfet der hungernden Bit

el!
 
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