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Pfälzer Bote für Stadt und Land (30) — 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.44154#0574
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eine Anſprache. Der Kaiſer
Prinzen Heinrich und dem kommandirenden Ad-
miral auf die Gartenbrüſtung und ließ den Zug vor-
beidefiliren.

Deutſches Reich.
* Berlin, 23 Juni.
Dt Bei der Neuordnung der preußischen Eiſen-
bahnverwaltungen ſoll ſich ſchon jtzt herausgeſtellt


Bureauperſonal viel zuknapp bemeſſen iſt, und
ſich die dieſen Behörden zugetheilte Arbeitslaſt ohne


wuültigen läßt.
tionen bereits vor einiger Zeit eine Vermehrung des
Bureauperſonals eingetreten iſt, ſind noch verſchiedene
jüngeren Beamten zur

weiteren Dienſtleiſtung beordert worden. (Gerade die


artige Summen für den Staat gewonnen würden,
war der Hauptgrund für die Neuorganuiſation der
preuß. Eiſenbahnverwaltung. Die ganze Sache ſcheint
einem kleinen Reinfalle ähnlich zu kommen.)

* Aus Heſſen, 23. Juni. Zu dem am 30. Juli
auf dem Rochusberge bei Bingen ſtattfindenden dritten
heſſiſchen Katholikentag iſt jetzt die Rednerliſte

feſtgeſtellt. Der Landtagsabgeordnete Waſſerburg wird
den Vorſitz führen, und über die allgemeine Lage
ſprechen.
ferirt über die Preſſe und Pfarrer Waſſermann⸗Mainz
{ Landtagsabgeordne-
ter Freiherr Dael von Köth ſpricht über die land-
wirthſchaftlichen Kreditvereine, Rechtsanwalt Frenay-
Mainz über die Ordensfrage und Pfarrcurat Forſch-
ner⸗Mainz über die ſoziale Frage.

* München, 24. Juni. Die katholiſchen
Arbeitervereine Süddeutſchlands erreichen zur
Zeit eine Mitgliederzahl von rund 20,000, haben
alſo ſeit dem Jahre 1891 eine Vermehrung um das
Doppelte erfahren. Der Verband katholiſcher Arbeiter-
vereine Süddeutſchlands, deſſen Vorort München iſt
VVorſitzender P äſes Huber), umfaßt 56 Vereine mit

11,609 ordentllchen und 2362 außerordentlichen Mit-
1 Gegen 1893 iſt dies ein Zuwachs von 17
ereinen und 2850 Mitgliedern.
ſich im Februar d. J. ein eigener Verband katholiſcher
Arbeiter vereine gebildet.
Arbeiter“ zählt unter den Vereins mitgliedern 5341
Abonnenten (die Geſammtauflage iſt faſt doppelt ſo
hoch) und hat ſich um den Zuſammenhang der Vereine
und die Einführung gemeinnütziger Einrichtungen ſehr
verdient gemacht. Die Zahl der katholiſchen Arbeiter-
vereine könnte noch viel größer ſein. (Auch in
Heidelberg wäre ein ſolcher Verein ſehr am Platze;
es iſt ſchon oft die Rede von der Gründung eines




eee


Nürnberg, 22 Jun. Das Schwurgericht
verurtheilte den Redakteur der ſozialiſtiſchen „Tages
poſt“, Gaertner, wegen groben Unfugs, verübt durch
einen Artikel über die Fuchsmühler Affäre und den
damit zuſammenhängenden Münchner Preßprozeß, zu
50 M. Geldſtrafe. Die „Münchener Poſt“ und die
v Oberfränkiſche Volkszeitung“ hatten den gleichen
Artikel unbeanſtandet gebracht. .

Ausland,

* Rom, 24. Juni. Die neuen im Druck ſoeben
erſchienenen Enthüllungen Cavallotti's über den Mini-
ſterpräſident Criſpi erörtern u. A. die Geſchichte von
Criſpis Ehen von 1854 u. 1877, erzählt mit Belegſtücken
aus der damaligen „Opinione“ und „Raſſegna“. Dann
folgt die Geſchichte des Tanlonge ⸗Prozeſſes. Die

Zeugenausſagen von Bernardo Tanlongo werden an-
. geführt, um Criſpis Unwahrhaftigkeit zu beweiſen. Als
Belege werden auch die Briefe Criſpis abgedruckt, in
denen Criſpi Leute an Tanlongo empfiehlt, was er in
der Kammer ableugnete. Es folgt die Geſchichte vom
Februar 1894, wo Criſpi in der Kamme. erklärte,
vernichtende Dokumente gegen die Sozialiſten zu be-
ſitzen, die ſpäter als unecht befunden wurden. Ca-
vallotis Schrift beſchäftigt ſich dann mit den älteren
Enthüllungen Giolittis. Der Haupttheil behandelt die


wie „Lügner“, „Fälſcher“ ſpickt. Briefe werden ab-
gedruckt, die mit den Ausſagen Criſpis im Wider-
ſpruch ſtehen. Dann wird aus Reinachs hinterlaſſe-

nen Papieren die Liſte der Gelder abgedruckt, die für

Es

nur in kurzer Strecke der Station enkgegenführte-


wenige Menſchen auf der Straße, da ſich zu dieſer Tages-


daß er das Geſicht zum größten Theil verhüllte — nur


ſie wohl kaum, bis ſie, etwa chez Schritte vor ihm, plötz-
lich umdrehte und ihm voranſchritt. 171 5
; (Fortſetzung folgt.)

x




Francs. Weiter erklärt Ca-
vallotti, Criſpi habe den ungünſtigen Bericht des Bot-
ſchafters Menabrea über Herz verſtümmelt, um den
König zur Ordensverleihung zu beſtimmen und fordert
Criſpi auf, den jetzt verſchwundenen Bericht vorzule-
gen.


nige vorredete, Freyeinet wünſche die Dekorirung des
Herz, was der franz. Botſchafter Reßmann ableugnete.
Es folgt daun eine läugere Erzählung, geſtützt auf
Ausſagen Rudini's und des früheren Hausminiſters
Ralazzi, worin dargelegt wird, wie C iſpi auch nach


}




zugeben, worauf Rudini das Originaldekret zerriß,
obwohl im letzten Au zenblick Criſpt 60,000 Fres. als
Schenkung für die Ordensverwaltung anbot Der


ungen begleitet und wimmelt von den ſtärkſten Aus-
drücken.

* Rem, 24. Juni. In der Audienz, welche die
Miniſter geſtern behufs der Unterzeichnung von Dekreten


König den Miniſte präſidenten Criſpi. (Der König
ſcheint in Criſpi ganz vernarrt zu ſein.
täuſchung wird auch für den König kommen.)

* Petersburg, 24. Juni.
Petersbourg“ ſchreibt: Die Rede des deutſchen Kaiſers


unbedingt friedlicher Art. Die „Petersburgskija Wjedo-
moſti“ ſchreiben: Die Worte des deutſchen Kaiſers:
„Wir wünſchen den Frieden und wir werden iht auf-
recht erhalten“ ſind eine



von allen Nationen mündlich geſtellt wurde.
Sofia, 24. Juni. Ein Extrablatt des „Promo“
meldet aus Küſtendil, zwei Bauden Aufſtändiſcher in
Macedogien hätten an verſchiedenen O ten mit den
Truppen Zuſammenſtöße gehabt.
2tägigen Kampf beſtanden und 17 Soldaten getödtet,
7 verwundet. ;

Aus Stadt und Land.

‚ > Heivelberg, 24 Juni. (Verſchie dene Neuigkeiten.)

S Am geſtrigen Tage erhielt die hieſ. Cäcilia den
ſchon früher beabſichtigten, aber in Folge von Hinderniſſen
des Kirchenchors von
Neckarsulm. Es waren im ganzen 70 Theilnehmer,
darunter 38 Sänger und Sängerinnen, denen ſich als
1 J Herr Kaplan Zimmermann, ſowie der Vereins-

irigent Herr Lehrer Haage angeſchloſſen hatte.

fremden Gäſte nahmen zuerſt am Hauptgottesdienſt um 9

Uhr Theil, traten ſpäter, nach Einnahme





Molkenkur zuſammen und beſichtigten dann das Schloß
nebſt Umgebung. Die Hauptgemüthlichkeit entwickelte ſich



Stunden verbrachte.


ulmer Kirchenchore bereiteten angenehmen Aufenthalt und
ſeinen Dank dem Vorſtande der hieſ Cäcilia ſowie allen
Mitgliedern derſelben für die freundliche Aufnahme und
die beſonderen Mühewaltungen Ausdruck zu geben. Für


gemäß der bei dieſer Gelegenheit abgegebenen Zuſage ſich
betheiligen wird.


hierf., welcher zum Erſten Staatsanwalt in Karlsruhe
befördert wurde, findet am Samstag, 29. Juni im Muſeum


Das Großh. Miniſterium hat zu dem vom bieſ.
Bürgerausſchuſſe beſchloſſenen Ortsſtatute, wonach in dem
durch die Bergheimerſtraße, die Mühlſtraße, die Weſtend-
d den Neckar begrenzten Theil des Bergheimer
Baubezirks die Errichtung von gewerblichen Anlagen
der im S 16 der Deutſchen Gewerbeordnung bezeichneten
Art unterſagt iſt, ſeine Genehmigung ertheilt.
In füngſter Zeit ſind in vielen badiſchen Orten
wiederholt Fälle der Schweinepeſt vorgekommen, wobei die
davon betroffenen Borſtenthiere zu Grunde gingen Die
Landwirthe werden deshalb gut daran thun, beim Ankauf
von Schweinen ſich namentlich von auswärtigen Händlern


zwar auch dann, wenn der Händler durch Vorweis von
Geſundheitsſcheinen dies für eine ungerechtfertigte Vorſicht
erklären ſollte⸗ 2

J Geſtern war für unſere Stadt wieder ein Tag, an
dem die Vereinsfeſte in hoher Blüthe ſtanden. Man kann


die Hauptſache iſt, daß alle gut und

; lle gut. 55 Zufriedenheit der
Theilnehmer verlaufen ſind. Dieſer

unſch gilt auch für


kleinern und größern Umfangs. 1910 .
} Von Samstag auf Sonntag wurden vier Frauens-
perſonen wegen Umherziehens verhaftet. Ferner wurde am
Samstag ein Hausburſche verhaftet, der in einer hieſigen



hatte. — Ein Knabe, der am Samstag von einem Aus-


wie Griffel, Halter u. ſ. w. entwendet hatte, kam zur
Anzeige. A ; }


beten, das Abonnement auf den Pfälzer Boten




JJ.




rechtzeitig erneuern zu wollen. Es iſt zwar das Sommer?
Quartal, in welchem weniger als ſonſt geleſen wird, aber
in dieſe Zeit fallen die für Badens Katholiken ſo über
aus wichtigen Landtagswahlen, ber denen ſo manche“
lei Neues und Wichtiges in die Erſcheinung tritt, daß kein
Katholik ohne die latholiſche Zeitung fertig werden kann
Aber auch auf allen anderen Gebieten des öffentlichen {

auch in den kommenden Monaten an wichtigen Begeben
heiten vorausſichtlich kein Mangel eintreten wird. Wer
heutzutage Freude am öffentlichen Leben haben und nicht $

laſſen will ob ſeiner Unerfahrenheit, kann eine täglich &*
ſcheinende Zeitung gar nicht mehr entbehren. Der Pfäl?

| Y ) ı und für den Leſer an, 4.
ſchaulich darſtellen, daß dieſe Zeitung täglich als ange
nehmer Freund überall willkommen geheißen wird. Unſer?
5 Uns auch ſtets neue Leſer und
Freunde zu gewinnen und uns dadurch in den Stand z
ſetzen, daß wir immer mehr bieten und den Inhalt ünſer' s ñ⁶⁵³
Beattes immer weiter ausgeſtalten können. 9
— Aufhebüng der Beſchränkung der B
und Entladefriſten. Die Genecaldirektion hat die
im April l. J. angeordnete Beſchränkung der Be N
und Entladefriſten wieder aufgehoben; dieſe Friſten ſind
92 5 Güterwagen wieder auf 24 Stunden feſt“
geſetzt. 3
18 Schönau b. H., 24. Juni. Geſtern fand hien
eine ſozialdemokratiſche Verſaamlung ſtatt, auf welcher
a Dreesbach aus Maanheim als Hauptredner
auftrat 1 i A
Eppelheim, 24. Juni. Ja der Krone in Eppel
heim iſt am Freitag Nicht im Metzgerladen dadurch

heim jetzt 2086 Einwohner. 1

* Dilsberg, 24. Juni. Hier wurde am 22. Jum
eine Reichstelegraphenaaſtalt für den allgemeinen
Verkehr eröffnst. ; R

R Schwetzingen, 24. Juni. Die geſtrige Dele?
girtenverſammlung der Centrumsvereine des Reichs
tagswahlbezirks Mannheim ⸗Schwetzingen⸗ Weinheim
war von ungefähr 200 Männern beſucht. Sie nahm |
um 4 Uhr ihren Anfang. Der Vorſtand des Mann:
Herr König, führte den

Herr Oberamtsrichter Gießler begrün-
dete in längerer, ſchöner Rede eine Reſolution, wo-
nach im Landtagswahlbezirke Schwetzingen⸗Ladenburg
mit aller Kraft dahin gewirkt werden ſolle, daß Herr
Eder wieder gewählt werde. Nach einer Diskuſſion,

angenommen. Dann ſprach Herr Pfarrer Freund
von Neckarau warme Worte zu Gunſten der Cen⸗-
trumspreſſe und ſchloß mit dem Rufe: „In jede
katholiſche Familie eine katholiſche Zeitung!“ Reich?
licher Beifall begleitete die trefflichen Ausführungen

wurde von der ganzen Verſammlung in lebhafter
Weiſe einſtimmig genehmigt. Unterdeſſen war es
Abend geworden und ſehr zufrieden mit dem Verlauff
der Verſammlung fuhren die Theilneymer nach Hauſe.

* Weinheim, 23. Juni. Nach dem Ergebniſſe

9344 Einwohner gegen 8243 bei der Volkszählung ; 8

Seelen.

* Mosbach, 24. Juni.
in vollem Gange und liefert eine Menge,
dieſelbe ſeit Jahren nicht mehr gehabt.

* Tauberbiſchofsheim, 24. Juni. In der hie.
Stadtkirche wurden 2 für die Wallfahrtszeit ausge?
ſtellte Opferſtöcke erbrochen. Der Thäter iſt noch
nicht ermittelt. Das Geld war jedoch noch vor-

Die Heuernte iſt bei un-
wie wir

Unſere Stadt hatte am
Vor 5 Jahren (Dez.

j

Erlangung von Kirchenämtern für zugelaſſen erklürt.
 
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