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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 15.1893

DOI Heft:
Nr. 3-4
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Spiegelberg, Wilhelm: Die Lesung des Gewichtes [deben]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12260#0166

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146

DIE LESUNG DES GEWICHTES

i i

Viel schwerwiegender ist dagegen Brugschs 1 Lesung Tnw, welche auf der
Variante (£ \ eines Ptolemàertextes berulit. Allein wenn wir uns der zahlreichen
Transcriptionsfehler ' der Steinraetzen jener jungen Zeit erinnern, so mùssen wir
auch dieser scheinbaren Lesung misstrauisch gegenùber stehen, da sie sich nicht mit
dcn obigen Angaben vereinigen lâsst.

Die richtige Lesung giebt uns nun eine Stelle der Bauerngeschichte, in wclcher
der redselige Bauer 3 die Gereclitigkeit des von ihm zu Hùlfe gerufenen Mrwï- Tns'C
in einem auch sonst * von ihm gebrauchten Vergleich mit einer Wage (îwsw) feiert.
In diesem Zusammenhang finden sich die beiden parallelen Glieder :

O v--^3 ,WWv\ g

« Dein Herz ist das TA gewicht
Deine Zunge ist das Dbn gewicht. »

Dass hier Dbn ein Gewicht bezeichnet, ist durch den Parallelismus ausser Frage
gestellt, und ebenso wenig kann es zweifelhaft sein, dass wir hier die phonetische
Schreibung der Gruppe vor uns haben 5. Chabas hat in der oben angefùhrten
Stelle als « fil métallique plié » erkliirt, und damit unbewusst die Uebersetzung
der soeben ermittelten Lesung Dbn 6 gegeben, welche ja auch meiner obigen Bemer-
kung ùber ?=ï und e= entspricht. Bciliiufig erwàlme ich noch, dass môglicherweise
auch in der Pariser Lederhandschrift ' in den Worten :

nnmo

und^^^ljt|^ j ^ ono

unsere Gruppe stecken kônnte. Doch will ich damit bei dem fragmentarischen Zustand
des betreffenden Abschnittes jener Hs. nicht mehr als eine Vermutung gegeben haben.

W. Spiegelberg.

(1) À. Z., 1865/66.

(2) Ich erinnerc nur an fur Dass die hierat. Gruppe ^ in der obigen Weise verlesen

werden konnte, ist leicht einzusehen.

(3) Pap. Berlin, 3023. Zeile 165/6.

(4) Z. b. ib. 95 il.

(5) mm» ais Gewicht der «twtowage auch Pap. Anasi. I, 10/4-5, wo es in der karrikicrten Schildcrung
eines Hungerleiders (sic) unter anderm heisst (j 1^- ^ <2 ^f^, ^ \ ^ ^j"

I V\ hjw* ; « Wenn du ihn auf die Wage legst und seine

*----AA/NAAA I MMAA vii* ^ .— _> *S---. V___-O MH\S A^W^v I I

.Schwere untersuchst, so wiegt er 10 Dbn » (wôrtl. « Lege ihn aul die Wage. Wenn du sein Gewicht siehst,
so kommt er dir heraus als 10 Dbn »).

(6) Von Dbn « kreisen. »

(7) Mémoires de la Mission, I, 3" fascic. Tafel 1/Z. 3, 10.
 
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