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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — N.S. 1=17.1895

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Nr. 3-4
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Spiegelberg, Wilhelm: Das Geschäftsjournal eines aegyptischen Beamten in der Ramsesstadt aus der Regierung Ramses' II
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12253#0189

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158

DAS GESCfEEFTSJOURNAL EINES ^EGYPTISCHEN BEAMTEN

unser Wort meist ein Gespann von irgend welchen Zugtieren — sei es Rincler, Pferden
u. a. — bezeichnët. Es wird also fur ein Weissbrot Viehfutter besorg-t.

XIX. Zuf Erklarung von j^ra"|l^/ ^ {j ^ i^f i ^0^8'en(^e S telle von entschei-
dender Bedeutung1 : ^ ^ (^f^j^/ l ' ' " ^"""^ |^) ra^^

« Ich habe gehort, dass du dièse 8 H;i/\eute genommen hast, welche an clem Thottempel
Ramses' II (Namens) Heri-rnet (zufrieden ist Met) in Memphis arbeiten. Môgest du sie
hergeben, um fur don Sphinx in Memphis Steine zu ziehen. »

Es unterliegt wohl kaum einem Zweifel, dass wir hier unter hw m Mn-nfr den
grossen Sphinx von Gizeh zu verstehen haben, clen 9 v\ v\ ~ der Sphinxstele2.

Leider ist die Stelle recht unklar gehalten. Demi das Steine ziehen « fur » oder
« naeh » clem Sphinx, lasst uns im Zweifel, ob es sich hier um Arbeiten hanclelt, clie an
dem Sphinx selbst ocler an einem in der Nahe gelegenen Bau vorgenommen werden
sollten. Ich enthalte mich daller jecler Combination. Fur uns aber ergiebt sich als ein
wichtiges Résultat clieser Stelle, class ein rmt h'y eine Art Arbeiter war, vielleicht
solche, welche mit dem Transport von Steinen zu thun hatten. v\ m

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wùrde etwa clie betreffencle « Arbeiterschaft » bezeichnen. In diesem Sinn scheint es

AAAAAA

auch Pap. Turin, 16/23, zu stehen, wo ich -
^^m'^J ( ^ ^ « der Genclarm Nht-Set befand sich unter clen Arbeitern »
ûbersetzen môchte. Unser Wort lieo-t mm weiter in clem Titel : %\(() 1 1 1 1}^

9Ci m |2 Ç) i"D J^S- I 1 —ZI AAAAAA Xl

™n « Versteher der Arbeiterschaft der Met Ih-hrfh. » Das Wort scheint

rzr> ^ —_ _

nun auch im Demotischen erhalten zu sein und zwar in der folgenden bislang nicht

erklarten Stelle der Setnanovelle, wo von Nanefer-ke-ptah berichtet wird (3/28) :

\t^iypA\o\\ \$> H- I V /îrX7yyn yn 3/ y f

ev'jp otô, rms's eqjutH<> m Teq ist ^ mxx Teq hyt

a Er machte ein Schifî, welches mit seiner Mannschaft uncl seinen Arbeitern (?) ange-
fullt war. »

Wie der Unterschied des Geschlechts in der âlteren uncl jùngeren Epoche zu
erklàren ist, wird sich erst entscheiden lassen, wenn der Ursprung unsres Wortes naher
ermittelt ist.

1. Pap. Turin, 19/2, àhnlich ib. 9.

2. Mariette, Monuments divers, T. 53.

3. Danach ist meine in den « Studien, p. 17 », nur unter Vorbehalt gegebene Deutung zu berichtigen.

4. Schiaparelli, Catalogue. 1580 = Lieblein, 1960 = Behrend, Musée égyptien de Florence, 2499.

5. S. Spiegelberg. Correspondances, p. 230.

6. Zu meiner Gleichsetzung der demotischen und hieroglyphischen Grappe vgl. einstweilen Brugsch,
À. Z., 1S92, p. 1 ff.
 
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