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ZUR ÙBERLIEFERUNG UBER DIE ERSTEN DREI DYNASTIEN
sonanten husapt vokalisiert werden oder gar das Adjektiv davon husapati oder
husapaiti? Und wo wâre das t der Ableitung ^ je mit 8 wiedergegeben? Nun ist doch
Manetho's Lesung auBerordentlich einfach. Er batte , wovon er gar nicbts verstand,
so daB or in seiner Not rein mechanisch umschrieb : Ken-ken, als ob
dastùnde! Wir wissen jetzt aus Amélineau, Fouilles, 42, daB der Name lautete,
d. h. hlsty « der gern im Ausland (oder in der Wùste) weilt » (d. b. als Eroberer oder
Jâger). Aber noch Sethe, AZ., 35,1897, 3, findet « zu hsptj stimmt Oo<ra<pat<; ».
Bei den nâchsten zwei Namen sind wir ûbel daran. oûev(v)écp7]ç liât Maspero (65)
noch als Wn-nfr erklârt. Wir wissen jedoch aus Umschreibungen wie Onnophris,
daB der ursprûnglicb "^^I^ (so0 lautende Name, dank der Endung -w, -u, sein r
/www \J -IX
stets erbalten bat. Auch die Vokale stimmen gar nicht. In den hieroglyphischen Listen
suchen wir vergebens; die Auszùge haben hier offenbar einen Namen weggelassen.
Vielleicht wâre es am besten, nicht zu raten, wenn wir aber einmal emendieren dùrfen,
so mùssen wir uns an das weiter unten durch Emendation gefundene (e)v0-4p erinnern.
Dann erhielten wir \ ! oùe-v-sve^p. Das erinnert uns an 1 ; die Umstellung des
Wir
wâre so zu erklâren, daB es ursprûnglicb klein unter das ntr gestellt war :
wùBten dann, wo der Konig der Statue 1 von Gizeh1 (de Morgan, II, 253; Borchardt
und Spiegelberg, AZ., 35, 1897, 11) und des Steines von Palermo, I, 3, hingehôrte.
Einstweilen ist das aber blos eine kùhne Vermutung, denn die Form veô-^p, die wir
zunâchst durch Emendation erhielten, mûBte noch zu (e)v07)p verbessert werden.
Ebenso wenig finden wir ein Gegenstùck zu oôcracpohr)? (oder s. o.?). DaB das mit
dem angeblichen hspty nichts zu thun baben kann, erwàhnte ich oben. Nun steht aber
ein recht gut passender Name am Ende der II Dynastie in Turin J? °t^|^"""Sr* > m
Sakkarah (Nro. 10) '^'^^Ijjj- Die letztere Tradition hat das w'z (oder | ws?) auf-
gefaBt, als ob es nur phonetische Schreibung von wz in wzfi wâre. Dann mûBte man
das (in der Folge nur defektiv bezeichnete?) w als ersten Konsonanten von wzfî « lâssig,
sàumig sein », aufïassen. Natùrlicb wâre das ein seltsamer Sinn, obwohl man schlieBiich
es als « jemand der es gemùtlich hat, bequem leben kann » verstehen kônnte. Ich vermute,
Manetho batte kein î, das er wohl modem mit ot (oust, out?) wiedergegeben' hàtte,
sondern las ^^^^j^ (oder , . was fur ihn ja dasselbe war). Die Voka-
lisation ist mir nicht ganz klar, aber die Gleichheit cler Namen ist doch mindestens
hôchst wahrscheinlich. Wie dieser Konig bei Manetho eine Dynastie hinunter kam,
bleibt noch zu erklâren. Vielleicht hat die Verderbnis des 9 Namens von Abydos, der
dadurch dem in Turin folgenden Namen âhnlich wurde, etwas damit zu thun.
Bei dem nâchsten Namen haben wir eine doppelte Form bei Manetho : Mieêdbj-ç und
*Mi£g(ç (nacb dem Genetiv MieStèo? bei Afr.). Stand ursprùnglich *{jné6ia7)ç? Nur so kônnen
wir den euphonischen Vorschlag e- verstehen; einfaches e6i< enthielte ja keine Doppel-
1. Dass die Persônlichlceit der Statue unter den drei dort erwàhnten Kônigen lebte, hat man mit Unrecht
geschlossen. Er scheint nur ein Amt an ihren Grâbern bekleidet zu haben, lebte also etwas spàter.
2. Nicht h, das man gewôhnlich las, vgl. die Punkte oben und links. Schon Maspero (122) scheint an
dem h gezweifelt zu haben.
ZUR ÙBERLIEFERUNG UBER DIE ERSTEN DREI DYNASTIEN
sonanten husapt vokalisiert werden oder gar das Adjektiv davon husapati oder
husapaiti? Und wo wâre das t der Ableitung ^ je mit 8 wiedergegeben? Nun ist doch
Manetho's Lesung auBerordentlich einfach. Er batte , wovon er gar nicbts verstand,
so daB or in seiner Not rein mechanisch umschrieb : Ken-ken, als ob
dastùnde! Wir wissen jetzt aus Amélineau, Fouilles, 42, daB der Name lautete,
d. h. hlsty « der gern im Ausland (oder in der Wùste) weilt » (d. b. als Eroberer oder
Jâger). Aber noch Sethe, AZ., 35,1897, 3, findet « zu hsptj stimmt Oo<ra<pat<; ».
Bei den nâchsten zwei Namen sind wir ûbel daran. oûev(v)écp7]ç liât Maspero (65)
noch als Wn-nfr erklârt. Wir wissen jedoch aus Umschreibungen wie Onnophris,
daB der ursprûnglicb "^^I^ (so0 lautende Name, dank der Endung -w, -u, sein r
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stets erbalten bat. Auch die Vokale stimmen gar nicht. In den hieroglyphischen Listen
suchen wir vergebens; die Auszùge haben hier offenbar einen Namen weggelassen.
Vielleicht wâre es am besten, nicht zu raten, wenn wir aber einmal emendieren dùrfen,
so mùssen wir uns an das weiter unten durch Emendation gefundene (e)v0-4p erinnern.
Dann erhielten wir \ ! oùe-v-sve^p. Das erinnert uns an 1 ; die Umstellung des
Wir
wâre so zu erklâren, daB es ursprûnglicb klein unter das ntr gestellt war :
wùBten dann, wo der Konig der Statue 1 von Gizeh1 (de Morgan, II, 253; Borchardt
und Spiegelberg, AZ., 35, 1897, 11) und des Steines von Palermo, I, 3, hingehôrte.
Einstweilen ist das aber blos eine kùhne Vermutung, denn die Form veô-^p, die wir
zunâchst durch Emendation erhielten, mûBte noch zu (e)v07)p verbessert werden.
Ebenso wenig finden wir ein Gegenstùck zu oôcracpohr)? (oder s. o.?). DaB das mit
dem angeblichen hspty nichts zu thun baben kann, erwàhnte ich oben. Nun steht aber
ein recht gut passender Name am Ende der II Dynastie in Turin J? °t^|^"""Sr* > m
Sakkarah (Nro. 10) '^'^^Ijjj- Die letztere Tradition hat das w'z (oder | ws?) auf-
gefaBt, als ob es nur phonetische Schreibung von wz in wzfi wâre. Dann mûBte man
das (in der Folge nur defektiv bezeichnete?) w als ersten Konsonanten von wzfî « lâssig,
sàumig sein », aufïassen. Natùrlicb wâre das ein seltsamer Sinn, obwohl man schlieBiich
es als « jemand der es gemùtlich hat, bequem leben kann » verstehen kônnte. Ich vermute,
Manetho batte kein î, das er wohl modem mit ot (oust, out?) wiedergegeben' hàtte,
sondern las ^^^^j^ (oder , . was fur ihn ja dasselbe war). Die Voka-
lisation ist mir nicht ganz klar, aber die Gleichheit cler Namen ist doch mindestens
hôchst wahrscheinlich. Wie dieser Konig bei Manetho eine Dynastie hinunter kam,
bleibt noch zu erklâren. Vielleicht hat die Verderbnis des 9 Namens von Abydos, der
dadurch dem in Turin folgenden Namen âhnlich wurde, etwas damit zu thun.
Bei dem nâchsten Namen haben wir eine doppelte Form bei Manetho : Mieêdbj-ç und
*Mi£g(ç (nacb dem Genetiv MieStèo? bei Afr.). Stand ursprùnglich *{jné6ia7)ç? Nur so kônnen
wir den euphonischen Vorschlag e- verstehen; einfaches e6i< enthielte ja keine Doppel-
1. Dass die Persônlichlceit der Statue unter den drei dort erwàhnten Kônigen lebte, hat man mit Unrecht
geschlossen. Er scheint nur ein Amt an ihren Grâbern bekleidet zu haben, lebte also etwas spàter.
2. Nicht h, das man gewôhnlich las, vgl. die Punkte oben und links. Schon Maspero (122) scheint an
dem h gezweifelt zu haben.