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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 22.1900

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Nr. 4
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Spiegelberg, Wilhelm: Patarbēmis: Herodot, II, cap. 162
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Spiegelberg, Wilhelm: Baïēth
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https://doi.org/10.11588/diglit.12425#0180

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ais 'Axapëtx'.î erscheint1. Denn auf Grunc! der âgyptischen Lautgesetze kann man nur das
Prototyp In^^^ ^^^^î &et~har'ràjek « Haus des Harbekis » herstellen. Gegen die
ùbliche Autïassun"-2 des Stadtnamens als einer Zusammensetzung mit Hathor AOup
spricht der Vokal a in -cap, welcher niemais ans einem o Laut entstehen kann.

Der Name des Gottes ist auch sonst in Eigennamen naehzirweisen, so in nsTe/xpiïîjxtç3
und Apê^xtç (Peyron, Pap. gr., 11/46). Die von Wilcken, A. Z., 83/160, angenommene
Identitât mit dem hierôglyphen ^^^^z?s (Lieblein, 1218) ist nicht môglich. Dieser
Name ist bk-H°r « Diener des Horus » zu lesen, was ein bilinguer Text durch o^piton
wiedergiebt*. Ûberdies wùrde bk « Diener » = &ook nicht die Vokalisation mit e ergeben
kônnen. Es bleibt nur die Erklârung aus Hai\-\-bjek (= Sauf, &hk), « Horus-Sperber ».
In dieser Verbindung môchte ich Har fur clen vorangestellen Genetiv halten, welcher
von bik abhàngt. Dièse seltene Construction liegt ja auch z. B. in % [ gs^ç

« des Nhn Sohn Hnm-hip » vor.

Neben 'Apov/.tr kommt auch 'Apêr^iç5 vor, mit Ubergang des x in die Aspirata /.. Da
nun Herodot in dem oben besprochenen Stadtnamen -ap&QXK schreibt, so wird man
den Namen des âgyptischen Abgesandten am besten Ha-capg-^iç herstellen. Die korrekte
Form dièses Namen « welchen Gott Harbekis gegeben bat » wùrde *ne-ceap(it)êî)xi(: lauten,
wie sie auch thatsàchlich zu belegen ist6. Aus nsTsap- ist zunàchst netap- geworden, wîe
sich neben nexeapoîjptç ein neTapofjpiç (s. Parthey, Agyptische Personennameri), neben
nexeapirox.paxTiç (Parthey) ein nexapiro^pàxTQç findet (Grenfell-Hunt, Greek papyri, 32/8).
Das île ist dann — sei es unter dem Einfluss des folgenden a oder unter der Einwirkung
der hâufigen II*.- bildungen 7 — in a ùbergegangen. Einen ganz gleichen Fall stellt der
Eigenname Haxavoùxuç8 « welchén die Gôttin cAnukis gegeben hat » dar, welcher aus
*neTeavowi<; entstanden ist.

B AIH 6

von

Wïlhelm Spiegelberg

Zu der Bemerkung des Horapollo, 1, 7 : xaXeïxat yàp irap' Aîyj—fois ô UpaÉj pat>;o hat9
Wiedemann richtig die Erklârung gefùgt, dass das in Frage stehende Wort dem âgyp-
tischen J | bik « Sperber » entsprêche. Dagegen halte ich den Vorschlag, auf
Grund dieser Gleichung paï^O in pàï-^x zu verbessern allein deshalb fur unannehmbar, weil

1. Zu der Umschrift von ht vgl. abgesehen von 'Aôwp, cA6ypi auch cÀ0p76tç aus Ht-hri-'ib.

2. S. Wiedemann, Zœeites Bach Herodot, S. 195, und Pietschmann, Pauly-Wissoiea unter A^cupSr^/jç.

3. Pap. Casati. 47/1. So ist nach einer freundlichen Mitteilung vou Herrn Prof. Wilcken zu lesen. Der
Wechsel von 7t und g ist ganz gewôhnlich, vgl. z. b. -avouêiç neben avouTuç in Eigennamen.

4. S. Spiegelberg, Demotische Studien, 1, n° 461.

5. Vgl. auch Pa/). Pétrie II, 39 « : Apêf^toç.

6. Pap. Casati, 47/1, s. oben.

7. Auch der mundartliche Wechsel zwischen s und a (z. B. im achmimischen Dialect steht hàufig
fur e) kônnte dabei in Frage kommen,

8. In dem n. pr. SevuocTavoûxcç. Wilcken, Àg. Zeitschr., 1833/S. 165, vgl. ferner, Toaeavo-jçtç, Sevirar^o-tç
in Spiegelberg, Demotische Studien, I, n° 278, 352, und § 9, 3.

9. Samrnlung altàgyptisc/œr WôrCer, icelchc con klassischen Autoren umschrieben oder ûbersetst worden
sind, S. 19.
 
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