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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 34.1912

DOI Heft:
Nr. 1-2
DOI Artikel:
Jacoby, Adolf: Zum ägyptischen Idealalter
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Bissing, Friedrich Wilhelm von: Lesefrüchte
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https://doi.org/10.11588/diglit.12745#0028

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18

LESEFRUCHTE

âgyptischen Idealalters und des romischen Saeculam eingewirkt. Es ergiebt sich daraus
von selbst, dass wir in den 110 Jahren einen àltertùmlichen Zug der samaritanischen
Christologie vor uns haben.

Auch in Mârtyrerlegenden begegnet uns dièse Altersgrenze. So wird der auch
durch koptische Texte bekannte Mârtyrer Eusignios hingerichtet, als er eben 110 Jahre
ait geworden war, also das Hôchstalter erreicht hatte '.

Man darf endlich die Frage aufwerfen, ob nicht eine Erinnerung an dièse feste
Zabi vorliegt, wenn im deutschen Weihnacbtsspiel der àlteste Hirte, der berufen ist,
noch die messianische Zeit zu erleben und Jesum zu schauen, HO Jabre ait ist2. Die
Frage ist darum nicht unberechtigt, weil man daran denken muss, dass dièse Spiele
auf eine lange Geschichte zurùckschauen und ihre Wurzel ira geistlichen Schauspiel,
litterarischer, gelehrter Ûberlieferung haben. Offenbar handelt es sich auch hier um
eine âusserste Grenze menschlichen Lebens, die jedenfalls in der allgemeinen Erfah-
rung ihren Ursprung nicht hat.

LESEFRUCHTE3

von

Fr.-W. von Bissing

33. Noch einmal das Schlachtbild von Deschasche.— Capart, Man., 1901, N. 69,
schreibt : « Sous l'ancien Empire, nombreuses sont les mentions de luttes contre les
Libyens et il me semble que la scène de guerre trouvée par Pétrie à Deshasheh repré-
sente la défaite d'un corps de Libyens par les Égyptiens. » Danach scheint er die
Darstellung àhnlich aufgefasst zu haben, wie ich in N. 21 dieser Lesefruchten, was ich
doch feststellen môchte.

34. Zum Typus der Venus pudique in archaischer Zeit. — In der Revue
archéologique, 1910, I, S. 249 habe ich fur die von Capart, primitive art in Egypt,
S. 167, verôfïentlichte Elfenbeinfigur die Ansetzung in archaische Zeit als wahrschein-
lich, aber unsicher angenommen. Nun lèse ich bei Mace, The cemeteries of Naga ed
Der, II, S. 32 ûber die Hockergrâber der Ilten-IIIten Dynastie : « in three cases, ail
women, oneorboth hands were over the pudenda. » Das scheint mir die Einreihung der
Statuette, wie sie Naville und Capart befùrwortet hatten, zu sichern.

1. Recueil, XXIII; Spiegelberg, Koptische Kreuslegendcn, S.-a. 14. Vgl. zu diesem Eusignios noch Hey-
denreicii, Griechische Studien Hermann Lipsius dargebracht, 1894, 93 ff. drs. in Deutsche Zeitschrift jûr
Geschichtsœissenschaft, IX (1893), 14 ff. drs. in Archio fur Litteraturgeschichte, X, 319-863. Baronius, Annal.,
ad ann. 362, ibid. ad aim. 392.

2. Seebrucker Hirtenspiel bei a. Hartmann, Weihnachtslied und Welhnachtsspiel in Oberbayern, 1875,
117 :

Hunnerschl und zêcha Jahr
Bin i alt-aber nùt ganz und gar.

3. Vergl. Recueil de Traoauœ, XXXIII.
 
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