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mit der Neuzeit iſt aber jedenfalls die Tatsache bemerkenswert, daß alle jene Er-
zeugnisse, die einſt von Handwerkern, jetzt aber in den Fabriken hergestellt
werden, troß Maschinenverwendung durchaus nicht billiger, ſondern im Verhältnis
zum Preise der Lebensmittel gegen früher wesentlich te ur er geworden sind.

Die Juden.

In einem Gemeinwesen, wo die Handelschaft eine so bedeutende Rolle spielte
wie in Pasſau, machten sich auch die schon in der Raffelſtätter Zolloronung 903
auftretenden Iuden frühzeitig ansässig. Von Kaufmannſchaft und Handodwertt, die
nur Bürger betreiben konnten, waren sie ausgeschloſſen; daher blieb ihnen, da
den Christen durch Kirchengesetz das Zinsennehmen verboten war, nur das reine
Geldgeschäft. Dadurch machten sie sich allerdings mächtige Herren bis hinauf
zum deutschen Kaiser zu Gönnern; auch der Biſchof von Passau begünſtigte sie,
so erscheint 1204 ein Iude David als Mautner. Bedrückung der kleinen Leute
scheint im Sommer 1210 einen
Aufruhr. Hervorgerufen zu
haben, bei dem die Iuden mißrs &. —
handelt und geplündert wur- Y|Jy, -.
den; sie verlangten vom Biſcho, | Yi :
eine Entschädigung von 100 ).. F 1,6 >
Mart Silber, zu der diesem dre -en t..
Passauer Bürger 200 Pfd. Pfg. M
vorstreckten. Die Iuden wurden F
nicht für gleichberechtigt an- Ey
erkannt, ja sie mußten ihre |
Perſon sogar vermauten wie |
irgend eine Ware; sie waren !
auch äußerlich gekennzeichne
die Männer durch einen gelbe
Tuchring, die Frauen ourch |
einen gelben Saum am Kleid. |
Nach Gewohnheit des Mitter IU G
alters mußten sie auch, obgleich U | V
es nur wenige Familien waren, 14
in einem abgeſschloſſenen Quar- |
tier, einem G h ett o abſeitse. [.
wohnen. Dort hatten sie auh |
ihr eigenes Bad .und ihre 123. Wallfahrtskirche St. Salvator 1479-




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