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St. Franz Xaver
geweiht ist. Nach dem Frührokokostil des zarten Stukkes und dem Altarbild ist
sſie um 1725 gebaut worden.
In dem den Jeſuiten zugewiesenen, nach den Bränden 1694 wieder aufgebauten
ehem. Klerikalſeminar befand sich auch eine den Hl. Ignatius und Philippus
Neri geweihte Hauskapelle, die heute ganz verändert iſt.

St. Anton,
die Kirche des Kapuzinerkloſters, dem die Seelsorge in Mariahilf übertragen
war, läßt sich nach Lage und Form nur mehr im Bild (26 und 72) feststellen,
da sie nach der Säkularisation samt der dabei befindlichen Kapelle 14 Nothelfer
abgebrochen wurde. An ihrer Stelle steht heute die Innstadt-Brauerei.

Die Ausstattung vorstehender Kirchen mit rund 110 Altären, deren Zahl
bereits im Mittelalter etwa 75 betrug, weist allein schon auf den starken Bedarf
an Werten kirchlicher Kunst hin, die den einschlägigen Handwerkern guten Ver-
dienſt einbrachten. Zu den einzelnen Altären sind zahlreiche Stiftungen von
„Jahrtagen“ durch Privatperſonen und Zünfte gemacht worden; aber nicht alle
waren mit eigenen Benefizien ausgestattet. Diese letzteren mußten, als nach den
Stadtbränden die Gilten nicht mehr eingingen und die Stiftungskapitalien der
Geldentwertung verfielen, mehrfach zuſammengelegt werden!").

Uebrigens hat der fromme Sinn der Bürgerschaft noch weitere Andachtsſtätten
und Haustkapellen errichte. So 1427 die Kapelle St. Os wald im Igel -Haus
an der Schrotgasse, 1499 die Kapelle 14 Nothelfer am Anger, eine namen-
loſe am Bratfiſchwinkel, eine weitere, St. Io h ann es (Täufer und Evan-
geliſt) 1514 gestiftet, 1636 neugebaut in. der Ilzſtadt, jezt Haus Ur. 36
Freyungerſtraße. Eine Stiftung des Obersſt- Iägermeiſters Graf Boymund-
Payersberg iſt St. Iohann von Ne p o muk auf dem Sturmberg, deren Innen-
ausstattung aus der Zeit von 1730 noch wohlerhalten iſt.

Die bischöflichen Schlösser.

Der alte Biſchofshof.

Bei Gründung der Diözese 739 ist natürlich dem ersten Biſchof Vivilo auch
ein Wohnsitz überwiesen worden; wahrscheinlich war dies der alte Herzog s hof
in der Südoſstecke des ehemaligen Römerkastells. Dieſer Bi scho f s h of ist, da Küche,
Keller und Stallung in eigenen Gebäuden untergebracht waren, nicht sſehr um-
fangreich gewesen; das Bedürfnis einer Erweiterung ſtellte sich erst ein, als der
Biſchof Landesherr und Reichsfürſt wurde; eine ſolche konnte aber, da im
Süden der Innabhang, nach Westen zu der 1155 an das Domtgapitel verschenkte
Pfaffenhof und im Norden der Dombau vorlagerte, nur nach Osten hin statt-

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