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Die Brief- und Kartenmaler
aber befaßten sich ausschließlich mit der Herstellung und Tem Vertrieb solcher
Einzelblätter; dieſe waren Heiligenbilder oder berichteten an Stelle von Zeitungen
über Mißgeburten, Kometenerscheinungen oder Verbrechen und fanden reißende
Abnahme). Das älteste erhaltene Passauer Erzeugnis ist der Bericht über den
Iudenfrevel 1477 (Bild 124).
Diebilligen Blätter waren meiſt
ktunstlos mit Farbe angestrichen,
feiner ausgeführt wurden die
Schilder und Zeichen in den
Wappenbriefen. Das Haupt-
verdienſt brachte aber wohl III .I
die Anfertigung von Spiel- he
karten; das eine Karten- z wr Gern rums Ä. . “al
malerrecht läßt sich in Paſſau Ost U. Im I] U M uu | 4
von 1551 bis 1814 verfolgen.. “ . . zj - R § UL
Bei denHeiligenbildern erwuchs imm s
die Konkurrenz der sog. Bilol- r got
maler, die solche säuberlich auf 178. Visitkarte für Generalvikar Graf Auersberg.
Pergament ausführten und auch
die zahlreichen Vo tiv ta f eln in die Wallfahrtskirchen anfertigten (Bild 26, 60).
Passau war kein Boden für Kupferstecher. Seit dem Blatt von Leonhard Abent
1576 wurden alle Stadtansichten und Porträts in Augsburg, München oder
Wien gestochen, erſt Friedr. Karl brachte 1792 wieder Kupferstiche mit Ansichten
von Freundenhain und Hacklberg und stellte die Visitkarten mit Bildern und
Vignetten her (Bild 178), die in den adeligen Kreisen bevorzugt wurden").











Die Kirchen.

Dom St. Stefan.

Schon der Patron deutet darauf hin, daß der Dom zu den ältesten, auf
römiſche Zeit zurückgehenden Kirchengründungen Deutschlands gehört. Um 476
amtierte hier bereits ein Priester und das kirchliche Leben ist auch durch die
Völkerwanderung nicht dauernd unterbrochen worden. In baiwariſcher Zeit
geschehen schon im Iahre 630 Schenkungen zum Dom, wie solche auch von den
Herzogen eifrig erfolgen; 739 wird mit der Errichtung des Bistums (S. 145)
die Stefanskirche zur Hauptkirche der Diszeſe. Der Bau wurde 977 zerstört,
so daß ein (teilweiſer) Neubau notwendig wurde; ein Biſchof wie Pilgrim hat
sicher viel zu seiner Verschönerung beigetragen. Der „Fund“ der Gebeine der
Dziösesanheiligen 1120 legt nahe, daß man damals an einen Erweiterungsbau.

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