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https://doi.org/10.11588/diglit.44010#0246
; Ein grawfamlich gelchicht Seſchehen zu paffaw Dot1 dein Juden als hertiach volgt-
hre ftrit Criſtoff acht partickel des la e ſchite er die ſarament den juDcn bb gc tragen die lud vfi ſchulklopffer, Wye ſtychc perl Jud das kacrament
remét auß der kirché. legt das in lin auff den riſch dle vnuermarligt gcwes die ſacrament pn Ir [ynagog. vnd vber auff irem altar.iN plut darauß gangen
aſché.hatdy dannn drei tag behalté Cen ſein.darumb ſy im eli guldé gaden annwpurrden dye den Juden. Das er vi ander juden gelehen haben.
+ S f;; I
S ; . rrvs|E
S Up rz N §
3 NW sss j SK r /
MIA U
Z Id [ MF s
Ü : K A | MÜ
() JM MJ |
| . -
Ibye texlten.ſy auß Dye lacramêt ſchick [ye verprenten ſy die ſacramêt verſus Ihre vecht manall Judenzu Haſſawnvo Mppe furt mä ly furgericht. verurtarlr[
ten zwen partickel gen Prag. zwe gen chenob vnſer glaub gerecht wer logê diedy lacramêt gekauffi verſchickt ge die vier getau fackel mtand.kolman
ſalczpurg.zwecn yn [Die Mewenſtat auß dem offen zwen engel.vf.i taube Cltolen vnd vergrant haben vnd walch.lein gekopfr wrorden.
|p rezereyxſt man den pfeyrl vnd vettel (ye verprent man ſy mit ſampt deju Moye wirt der Lriſtoff dcs ſacramcucz bye hebe man an zw parwen. vnserm'
die das ſacramêt behylie dz darnach den.die yn rrem gleuben blyben. vnd verkauffer.auff cinem wage zcreſſen hberrenzulob exn gorzhauß . Huß der
geſtochen vnd verprani baben, vmb das lacrament gewylthaben. mit gluendenzangcn . juden lynagog r.
124. Flugblatt auf den Iudenfrevel 1477. Passauer Holzschnitt von | 480.
nur enthauptet. Die îNichtbekehrten, den Rabbiner Maier und seinen Sohn,
dann die Veitl, Salomon, Vetterl und Isel verbrannte man lebendig, ebenso den
Knecht. Darauf sollen sich verſchiedene Iudenfamilien zum Glauben bekehrt
haben. Die übrigen vertrieb man aus der Stadt. Die Synagoge wurde nieder-
gerissen, der Frithof demoliert, wobei einige Grabsteine in die Stadt verſchleppt
wurden. Auf Oberhaus werden im ſog. Böhmerland noch die ,Iudenteller“
gezeigt, in denen jene Angeklagten gesessen haben sollen; die hellen und luftigen
Räume entsprechen nicht den im Mittelalter üblichen Kerkern, meist Holzver-
ſchlägen, in denen man kaum liegen, viel weniger stehen konnte. Auch gibt das
Protokoll an, daß sie in einem Turm versperrt waren. An der Stätte des Frevels
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hre ftrit Criſtoff acht partickel des la e ſchite er die ſarament den juDcn bb gc tragen die lud vfi ſchulklopffer, Wye ſtychc perl Jud das kacrament
remét auß der kirché. legt das in lin auff den riſch dle vnuermarligt gcwes die ſacrament pn Ir [ynagog. vnd vber auff irem altar.iN plut darauß gangen
aſché.hatdy dannn drei tag behalté Cen ſein.darumb ſy im eli guldé gaden annwpurrden dye den Juden. Das er vi ander juden gelehen haben.
+ S f;; I
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3 NW sss j SK r /
MIA U
Z Id [ MF s
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Ibye texlten.ſy auß Dye lacramêt ſchick [ye verprenten ſy die ſacramêt verſus Ihre vecht manall Judenzu Haſſawnvo Mppe furt mä ly furgericht. verurtarlr[
ten zwen partickel gen Prag. zwe gen chenob vnſer glaub gerecht wer logê diedy lacramêt gekauffi verſchickt ge die vier getau fackel mtand.kolman
ſalczpurg.zwecn yn [Die Mewenſtat auß dem offen zwen engel.vf.i taube Cltolen vnd vergrant haben vnd walch.lein gekopfr wrorden.
|p rezereyxſt man den pfeyrl vnd vettel (ye verprent man ſy mit ſampt deju Moye wirt der Lriſtoff dcs ſacramcucz bye hebe man an zw parwen. vnserm'
die das ſacramêt behylie dz darnach den.die yn rrem gleuben blyben. vnd verkauffer.auff cinem wage zcreſſen hberrenzulob exn gorzhauß . Huß der
geſtochen vnd verprani baben, vmb das lacrament gewylthaben. mit gluendenzangcn . juden lynagog r.
124. Flugblatt auf den Iudenfrevel 1477. Passauer Holzschnitt von | 480.
nur enthauptet. Die îNichtbekehrten, den Rabbiner Maier und seinen Sohn,
dann die Veitl, Salomon, Vetterl und Isel verbrannte man lebendig, ebenso den
Knecht. Darauf sollen sich verſchiedene Iudenfamilien zum Glauben bekehrt
haben. Die übrigen vertrieb man aus der Stadt. Die Synagoge wurde nieder-
gerissen, der Frithof demoliert, wobei einige Grabsteine in die Stadt verſchleppt
wurden. Auf Oberhaus werden im ſog. Böhmerland noch die ,Iudenteller“
gezeigt, in denen jene Angeklagten gesessen haben sollen; die hellen und luftigen
Räume entsprechen nicht den im Mittelalter üblichen Kerkern, meist Holzver-
ſchlägen, in denen man kaum liegen, viel weniger stehen konnte. Auch gibt das
Protokoll an, daß sie in einem Turm versperrt waren. An der Stätte des Frevels
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