Trasse wird noch deutlicher, wenn man ihre südöstli-
che Fortsetzung anfügt, den FW 13 (Karte 23; 41).
Dann entsteht eine 22 km lange, etwa geradlinige
Strecke, in welcher es nur im Orts- und Feldflurbe-
reich von Egmating Abweichungen gibt. — Das Ziel
des FW 3 ist aus der Orientierung des Abschnittes in
den Wäldern zwischen Egmating und Neuperlach/
Trudering nicht zu ermitteln. Er weist auf die Isar
bei Bogenhausen zwischen Föhring und München
hin. Eine Untersuchung dieses durch die offene
Feldflur führenden letzten Abschnittes wird eine
Richtungsänderung und die Hinwendung des Fern-
weges auf München erkennen lassen (vgl. Karte 2;
22 u. S. 180f.). — Der FW 3 berührt nach Verlassen
von Egmating keine einzige Ortschaft mehr und
verläuft damit ausgesprochen ortsfern. Die einzige
Berührungsmöglichkeit eines Wohnplatzes bestünde
nordöstlich von Hohenbrunn bei dem am FW 1/2
angelegten Straßenhof (Karte 101; 110,8), sofern er
damals noch existiert hat. Von diesem wird unten
gesprochen (vgl. S. 204f.).
Verhältnis zur Flur: Östlich und nordöstlich Ho-
henbrunn durchschneidet der FW 3 Wölbäcker-Ein-
heiten, die zum Außenbereich der Feldflur gehören
(Karte 21; 100). Der Befund weist hier im Nord-
osten vor der Trassierung des FW 3 einen vollstän-
digen Ausbau der Feldflur nach. Unten wird ge-
zeigt, daß dieser Feldbereich beim Anlegen des Fern-
weges allerdings nicht mehr bestellt worden ist (vgl. S.
203 ff.), sondern daß es sich damals um Grünland oder
um bereits wieder herangewachsenen Wald handelt.
Damit steht im Einklang, daß in dem beschriebenen
Abschnitt zwischen Egmating und Perlach/Trude-
ring heute noch offene Feldfluren vom FW 3 nicht
durchfahren werden. Insgesamt ergibt sich daraus
eine Streckenführung, welche trotz der Geradlinig-
und Zielstrebigkeit eine Zerstörung bewirtschafteter
Äcker so gut wie ganz vermeidet. Der FW 3 dürfte
überwiegend im Wald verlaufen sein.
Nutzungsintensität: Die vielfach zu beobachtende
Tiefe der Fahrgeleise und die bis zu 40 m breite
Streuung der Mehrfachspuren belegen einen intensi-
ven und wohl auch lange anhaltenden Fahr- oder
besser gefahrenen Lasten verkehr.
Überlieferung: Für den durch Fahrspuren ausge-
wiesenen Teil des FW 3 gibt es keine Überlieferung.
An seinem letzten Abschnitt in der Feldflur zwi-
schen Perlach/Trudering und der Isar haftet der
Name »Marktstraße«. Diese führt, wie unten gezeigt
wird (vgl. S. 180f.), nach München (Karte 2; 22).
Datierung: Das Durchfahren von Wölbäcker-Ein-
heiten im Randgebiet der Feldflur von Hohenbrunn
schließt eine frühe Datierung des FW 3 sowohl im
Hinblick auf die feldwirtschaftliche Situation wie im
Verhältnis zu den Fernwegen 1/2 aus. Letztere sind
vorher entstanden. Diese Altersrelation stimmt mit
der erwähnten und unten zu belegenden Orientie-
rung auf den Münchener Isar-Übergang überein.
DER FERNWEG 4
Der FW 4 bildet die Westhälfte der über Helfendorf
führenden Fernverbindung zwischen der Inn-Brücke
bei Rosenheim und der Isar-Brücke bei München
(Karte 27). Er liegt thematisch außerhalb unserer
Betrachtungen. Als Glied in der zeitlichen Abfolge
der verschiedenen Fernwege bedarf er jedoch einer
Charakterisierung, denn er trägt zum Verständnis
der historischen Entwicklung und indirekt auch zur
Datierung der älteren Fernwege bei. — Der FW 4
beginnt bei Großhelfendorf und führt über Peiß,
Dürrnhaar, Siegertsbrunn, Hohenbrunn und Per-
lach (Karte 4; 11; 24—26). Nach Osten wird er durch
den FW 14 bis Kirchdorf am Haunpold und dann
durch den FW 13/14 bis Rosenheim fortgesetzt (Kar-
te 41; 42). — Auf dem kurzen Abschnitt zwischen
Helfendorf und Peiß überschreitet er den Randwall
der würmeiszeitlichen Endmoräne. Danach verläuft
er bis München in der Schotterebene.
Verlauf des FW 4
(Karte 27; Beil. 1)
Der FW 4 läßt Kleinhelfendorf mit 700 m Abstand
seitlich liegen. Er setzt in Großhelfendorf ein (Karte
4) und durchfährt Göggenhofen und Peiß (Karte 3;
27). Dabei nutzt er alte Ortsverbindungs- und Wirt-
schaftswege, denen sich die Flurgrenzen anpassen.
Erst 650 m nordwestlich ändert sich die Situation.
Von jetzt ab beginnt er die Gewanne rücksichtslos
zu schneiden und stellt deshalb nun eine Neutrassie-
rung in einer vorhandenen Flur dar. Sie läßt im
Nordosten den bisherigen Ortsverbindungsweg seit-
lich liegen und degradiert ihn zu einem Waldweg.
Die weitgehende Deckung des Verlaufes des FW 4
mit dem der Chaussee wird in dem Waldabschnitt
zwischen Peiß und Höhenkirchen belegt. Hier treten
beiderseits der heutigen Straße parallel dazu gerich-
tete Fahrspuren in flacher bis mäßiger Intensität auf.
Sie können in einer ehemaligen Trassenbreite von
50 m vierfach nebeneinander laufen. Materialgru-
ben, denen der Kies für die Schüttung des Straßen-
dammes der CH 1 entnommen worden ist, unterbre-
- 52
che Fortsetzung anfügt, den FW 13 (Karte 23; 41).
Dann entsteht eine 22 km lange, etwa geradlinige
Strecke, in welcher es nur im Orts- und Feldflurbe-
reich von Egmating Abweichungen gibt. — Das Ziel
des FW 3 ist aus der Orientierung des Abschnittes in
den Wäldern zwischen Egmating und Neuperlach/
Trudering nicht zu ermitteln. Er weist auf die Isar
bei Bogenhausen zwischen Föhring und München
hin. Eine Untersuchung dieses durch die offene
Feldflur führenden letzten Abschnittes wird eine
Richtungsänderung und die Hinwendung des Fern-
weges auf München erkennen lassen (vgl. Karte 2;
22 u. S. 180f.). — Der FW 3 berührt nach Verlassen
von Egmating keine einzige Ortschaft mehr und
verläuft damit ausgesprochen ortsfern. Die einzige
Berührungsmöglichkeit eines Wohnplatzes bestünde
nordöstlich von Hohenbrunn bei dem am FW 1/2
angelegten Straßenhof (Karte 101; 110,8), sofern er
damals noch existiert hat. Von diesem wird unten
gesprochen (vgl. S. 204f.).
Verhältnis zur Flur: Östlich und nordöstlich Ho-
henbrunn durchschneidet der FW 3 Wölbäcker-Ein-
heiten, die zum Außenbereich der Feldflur gehören
(Karte 21; 100). Der Befund weist hier im Nord-
osten vor der Trassierung des FW 3 einen vollstän-
digen Ausbau der Feldflur nach. Unten wird ge-
zeigt, daß dieser Feldbereich beim Anlegen des Fern-
weges allerdings nicht mehr bestellt worden ist (vgl. S.
203 ff.), sondern daß es sich damals um Grünland oder
um bereits wieder herangewachsenen Wald handelt.
Damit steht im Einklang, daß in dem beschriebenen
Abschnitt zwischen Egmating und Perlach/Trude-
ring heute noch offene Feldfluren vom FW 3 nicht
durchfahren werden. Insgesamt ergibt sich daraus
eine Streckenführung, welche trotz der Geradlinig-
und Zielstrebigkeit eine Zerstörung bewirtschafteter
Äcker so gut wie ganz vermeidet. Der FW 3 dürfte
überwiegend im Wald verlaufen sein.
Nutzungsintensität: Die vielfach zu beobachtende
Tiefe der Fahrgeleise und die bis zu 40 m breite
Streuung der Mehrfachspuren belegen einen intensi-
ven und wohl auch lange anhaltenden Fahr- oder
besser gefahrenen Lasten verkehr.
Überlieferung: Für den durch Fahrspuren ausge-
wiesenen Teil des FW 3 gibt es keine Überlieferung.
An seinem letzten Abschnitt in der Feldflur zwi-
schen Perlach/Trudering und der Isar haftet der
Name »Marktstraße«. Diese führt, wie unten gezeigt
wird (vgl. S. 180f.), nach München (Karte 2; 22).
Datierung: Das Durchfahren von Wölbäcker-Ein-
heiten im Randgebiet der Feldflur von Hohenbrunn
schließt eine frühe Datierung des FW 3 sowohl im
Hinblick auf die feldwirtschaftliche Situation wie im
Verhältnis zu den Fernwegen 1/2 aus. Letztere sind
vorher entstanden. Diese Altersrelation stimmt mit
der erwähnten und unten zu belegenden Orientie-
rung auf den Münchener Isar-Übergang überein.
DER FERNWEG 4
Der FW 4 bildet die Westhälfte der über Helfendorf
führenden Fernverbindung zwischen der Inn-Brücke
bei Rosenheim und der Isar-Brücke bei München
(Karte 27). Er liegt thematisch außerhalb unserer
Betrachtungen. Als Glied in der zeitlichen Abfolge
der verschiedenen Fernwege bedarf er jedoch einer
Charakterisierung, denn er trägt zum Verständnis
der historischen Entwicklung und indirekt auch zur
Datierung der älteren Fernwege bei. — Der FW 4
beginnt bei Großhelfendorf und führt über Peiß,
Dürrnhaar, Siegertsbrunn, Hohenbrunn und Per-
lach (Karte 4; 11; 24—26). Nach Osten wird er durch
den FW 14 bis Kirchdorf am Haunpold und dann
durch den FW 13/14 bis Rosenheim fortgesetzt (Kar-
te 41; 42). — Auf dem kurzen Abschnitt zwischen
Helfendorf und Peiß überschreitet er den Randwall
der würmeiszeitlichen Endmoräne. Danach verläuft
er bis München in der Schotterebene.
Verlauf des FW 4
(Karte 27; Beil. 1)
Der FW 4 läßt Kleinhelfendorf mit 700 m Abstand
seitlich liegen. Er setzt in Großhelfendorf ein (Karte
4) und durchfährt Göggenhofen und Peiß (Karte 3;
27). Dabei nutzt er alte Ortsverbindungs- und Wirt-
schaftswege, denen sich die Flurgrenzen anpassen.
Erst 650 m nordwestlich ändert sich die Situation.
Von jetzt ab beginnt er die Gewanne rücksichtslos
zu schneiden und stellt deshalb nun eine Neutrassie-
rung in einer vorhandenen Flur dar. Sie läßt im
Nordosten den bisherigen Ortsverbindungsweg seit-
lich liegen und degradiert ihn zu einem Waldweg.
Die weitgehende Deckung des Verlaufes des FW 4
mit dem der Chaussee wird in dem Waldabschnitt
zwischen Peiß und Höhenkirchen belegt. Hier treten
beiderseits der heutigen Straße parallel dazu gerich-
tete Fahrspuren in flacher bis mäßiger Intensität auf.
Sie können in einer ehemaligen Trassenbreite von
50 m vierfach nebeneinander laufen. Materialgru-
ben, denen der Kies für die Schüttung des Straßen-
dammes der CH 1 entnommen worden ist, unterbre-
- 52