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Tadd, James Liberty
Neue Wege zur künstlerischen Erziehung der Jugend: Zeichnen, Handfertigkeit, Naturstudium, Kunst — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.24971#0021

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Erjkes Aapitel

Eiirlertung -M-s«

n dcin sters cindringlichcr crörlcrten prsblcin Lrziehnng koimnt
gegcnwärrig nchcn dcr gcistigcn auch dic körpcrlichc nnd ästhctischc Ent-
wickclung zn höhcrcr Gcltnng. Ich halte das Asthctische, das Schönc in
sstatur nnd Aunst, fnr ctwas U?ichtigcs in dcr Lrzichung, hc-
sc-ndcrs insofcrn es siäi nin dcn Ausdrnck und die lderkörperung
dcs Schöncn in dcr Ivunst handclt. In was für Lehensnerhält-
niffcn auch iininer die Iugend aufwachscn mag, ffe hat das Rcclu auf dic
tzreudc, dic ans dein Auffasscn und Ivcnncn dcs Schöncn in ffcarur und Ivunst
crwächst. iks inüsscn dahcr ihre Ivrafrc ss gelstldet werdcn, daß sic das kUahrc,
Gute und Schönc in ihrcr Uingehung sich zu cigen inachcn kann.

Das innß zu dcrsclhcn Zcit gctan wcrdcn, in dcr die heranwachsendc
Gcncraric'N sthcrhanpt fnr das Lehcn ausgcrüftet wird. Gic in dicscr pcrisdc
nur cin Handwcrk lehrcn odcr für irgcnd cin Gewcrhc gcschickt inachcn wsllcn,
ist törichr. Dicjcnigcn Ukcthoden des >Iandfcrtigkcitsuntcrrichtcs, wclchc dic
Anwcndung dcr lVerkzcugc und die Ühungcn der IVcrkstart zur -Iauptsachc
machcn, haden incincn Deifall nichr. Die Schülcr werden zu Ulaschincn, zu
gcdankenarincn Mechanisincn?

Die zucrst zu lstldcndcn IDcrkzcugc sind Gcist, Augc und -Iand — dic
ergünischen wcrkzcugc. Ihncn ist dic größtc Sorgfalt zu
widincn. Ls ist uur cin kleincr vorteil, daß der Zogling in
handwerksiuäßigcr stUeisc z. v. eine Ukaschine haut oder irgcnd
ein IDcrkftück vollcndet, wenu sein Mrganisinus nicht uollkonnnen, dic -ssand nicht
sicher, das Atige uicht trcu und dcr Geist nicht ins Gleichgcwichr gchracht ist.

* „wir lehren die Liiabeii, ebeiisolche Maimer, wie ivir es siiid, zu iverden. wir gcben

ihiieu uicht dcu Mut, «illos zu seiu, ivao sie köimeii. wir gebeu ihueii keiue Erziehuug, uls
ob ivir >iii ihre edle Uatur glaubeu. wir erzieheu kauiu dcu Lörper; ivir erzicheu ivcder
Zluge uoch Haud. wir übeli deu Verstaiid iiu Erkeuucu uud vergleicheu eiuiger Eatsachcu uud
uiacheu sie gewaudt iui .Zaudhabeu vou Zahlen uud wörtern; ivir strcbeu dauach, Rechuer,
Advokateu, Ingcuieure zu erziehcu, aber uicht, fahige uud grostfühleude Mcuscheu zu bildeu.
Das groste Ziel dcr Erziehuug uiug deui Ziele deo Lcbeuo augenicsscu seiu. Es iiiug sittlich
seiu; Felbstvertraueu uiug gelehrt ivcrdeu; deui Meuscheu uiug Intereffe an sich selbst ciu:
gcstögt iverdcu. Mit der seiuer Natur eigeueu wigbegierde uiüffcu ivir ihu zu deu >v.uellcu
dcs gcistigeu Lebcns führeu, ihn lehreu, ivas er au sciucr gauzeu stxraft besttzt, uud ihu

bcsceleu uiit Ehrsurcht vor deiu grostcu Geist, iu deui er lebk." Liuersou „I^ectures auci

LioAraphical Llretcties" 8. IZ4.

Die Haupt:
iverkzcugc

Notlvcudigkcit
dcr ästhetischeu
Erziehnug
 
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