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Tadd, James Liberty
Neue Wege zur künstlerischen Erziehung der Jugend: Zeichnen, Handfertigkeit, Naturstudium, Kunst — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.24971#0040

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Hünftes Rapüel

Berdarnüges Zeichnen

armn ssll dic Arbcir, dic mir dcr rcchlcn >AMid geran wcrdcn
kann, anch init dcr linken gcmacht werdcnr' In viclen >Aand-
wcrken, dic Geschicklichkeir crsordcrn, wcrdcn bcidc y»rndc ge-
branchl; jc geschicktcr die linke Hand ist, dcsto tüchtigcr dcr Arkeircr. Ixünstler,
dic das beidarmigc Zeichncn für töricht haltcn, dcnkcn nicht daran, daß wir
nicht vcrsnchcn wollen, nnt dcr linkcn >Zand zn zcichnen nnd zn inalen. U)ir
benutzcn stc aus phvstologischcn nnd crzichlichcn Gründcn.
Dcr phvstologischc Grnnd für dic bcidhandigcn llbmigen ist
dic Tatsacbc, daß dic glcichcn Üinskclbcwcg11ngc11 phpstologisch
znsaminengcordnct smd. Dic Diologic Ichrt, daß dcr rkrsolg intcnstvcr nnd
dancrhaftcr ist, jc inchr dic Ginnc in harmonischcr Tatigkeit znsaimncnwirkcn.
lVcnn ich mit dcr rcchtcn Hand arbeitc, bcnntzc ich dic linke Gehirnhalftc,
wcnn dic linkc yand tatig ist, dic rcchtc. Dic bcwußtc Lewegnng setzt bc-
stiimnrc motorischc Zcntrcn dcs Gchirns in Akrion, jcdcr wechscl in der Lc-
wcgnng cin andcres. NArd dic Dcwegung mit Ixrast nnd Gcnanigkcit durch-
gcführt, so wird dadurch die rkntwich'clung dcs cntsprcchcndcn motorischcn
Zcntrmns gcfordcrt. Durch dicsc organischc Tatigkeit wird Gchirn nnd Geist
entwickclt.

Ich glanbe sast, daß Gchirn nnd Gcist, Gcdanke und Linbildung kraftigcr
werdcn, jc fcstcr dic vcrbindnng jcdcr Aand init dcr cntsprcchendcn Gchirn-
halftc ist* nnd init jc größcrcr Eeichtigkcit bcidc znsaininenarbcitcn. Die
^csnltatc mcincr Mcthodc smd mir cin Zöcwcis dafür.

Ich crwarte bcffcre Rcsnltatc von dcr rcchtcn >Zand, wcnn dic linkc init ihr
zuglcich übt. In ca. 24°/^ allcr Gcwcrbe gcbrancht dcr Arbcitcr bcidc Zande
ganz srei nnd bei gcwisscn Zöcschaftignngcn, wic Schnitzen, Modclliercn n. s. w.

„Icder Simicoemdruck <mf t>as Gehini, iedor 3trom inolckularer Tätigkeit von einein
Tcil deo Gehirno zuni andercn, icde zercbrale Reaktion, die sich in Muskelbewegung uinsetzt,
hinterlästt irgend cinc Modifikation dcr für die Tatigkeit angespannten nervösen Eleincnte, eine
rtachwirkung, ein Gcdächtnis an stch selbst, welchco die Rcproduktion uni so niehr erleichtert,
ie öfter die Bewegung wicderholt worden ist. wonn der Reiz cine von zwei nebeiieinander
liegenden Ncrvenzcllen trifft, zwischen dencn kcine spezifische Tiffcrenz vorhanden ist, s- wcrden
fie nachher spezifisch uiiterschicdcn scin. iOicser phpsiologischc prozeg, dessen Natur zunächst
fraglich bleibe, ist die phpsische Grundlagc dco Gcdächtnisseo, dao Zundamcnt der Enlwickelung
aller geistigen Tätigkeiten." Llauclslev, ?bvsiolo§v ot tke L-Iiucl. 3. 27.

Gründe für
die Ubung
beidcr -Zändc
 
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