Eine zusammenhangende wissenschaftliche Topographie
von Athen aufzustellen ist es noch zu früh. Was zu Leake's
Zeiten möglich schien, die Aufgabe als ein Ganzes anzufassen
und zu lösen, hat sich bei fortschreitender Erkenntniss als
zur Zeit noch unausführbar herausgestellt. Zwar fehlte es
auch nach Leake's und Otfr. Müllers klassischen Arbeiten
nicht an solchen, die den Muth hatten, den Stier bei den
Hörnern zu packen. Allein man hatte (wie schon bemerkt)
die Schwierigkeiten unterschätzt, wenn man glaubte, dass einem
glücklichen Wurf schon jetzt gelingen könne, was nur mit
der Zeit Stück für Stück zu gewinnen sein wird.
Indessen ist doch nicht ganz Weniges gerade in neuerer
und neuester Zeit theils durch glückliche Funde bei Aus-
grabungen und Terrainuntersuchungen, theils durch ein-
dringende Specialforschungen mit wissenschaftlicher Sicher-
heit oder wenigstens mit hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt
oder festzustellen. Aber eben nur Bausteine zur Topographie
von Athen können und sollen damit gegeben werden, kein
fertiges Gebäude. Auf schwankendem Grunde einen ganzen
Bau aufzuführen, kann ja zu nichts nützen; und häutig genug
muss man hier auf eine voreilige bestimmte Fixirung ver-
zichtend sich genügen lassen den Punkt zu bezeichnen, bis
zu dem mit den bisherigen Mitteln die Forschung vordringen
kann und weiteres geduldig von der Zukunft erwarten. Diese
Natur der zu Gebote stehenden Hilfsmittel bringt es mit sich,
dass man ganz der Verlockung widerstehen muss, auch nur
einzelne Theile mit Benutzung aller vorhandenen Notizen im
Detail zu rekonstruiren, also z. B. von der Agora, über deren
einzelne Stiftungen und Anlagen ja so viele Nachrichten im
Einzelnen vorliegen, sich ein ausgeführtes topographisches
Bild zu gestalten; der Phantasie muss dabei dermalen noch
ein so grosser Antheil eingeräumt werden, dass man eben im
von Athen aufzustellen ist es noch zu früh. Was zu Leake's
Zeiten möglich schien, die Aufgabe als ein Ganzes anzufassen
und zu lösen, hat sich bei fortschreitender Erkenntniss als
zur Zeit noch unausführbar herausgestellt. Zwar fehlte es
auch nach Leake's und Otfr. Müllers klassischen Arbeiten
nicht an solchen, die den Muth hatten, den Stier bei den
Hörnern zu packen. Allein man hatte (wie schon bemerkt)
die Schwierigkeiten unterschätzt, wenn man glaubte, dass einem
glücklichen Wurf schon jetzt gelingen könne, was nur mit
der Zeit Stück für Stück zu gewinnen sein wird.
Indessen ist doch nicht ganz Weniges gerade in neuerer
und neuester Zeit theils durch glückliche Funde bei Aus-
grabungen und Terrainuntersuchungen, theils durch ein-
dringende Specialforschungen mit wissenschaftlicher Sicher-
heit oder wenigstens mit hoher Wahrscheinlichkeit festgestellt
oder festzustellen. Aber eben nur Bausteine zur Topographie
von Athen können und sollen damit gegeben werden, kein
fertiges Gebäude. Auf schwankendem Grunde einen ganzen
Bau aufzuführen, kann ja zu nichts nützen; und häutig genug
muss man hier auf eine voreilige bestimmte Fixirung ver-
zichtend sich genügen lassen den Punkt zu bezeichnen, bis
zu dem mit den bisherigen Mitteln die Forschung vordringen
kann und weiteres geduldig von der Zukunft erwarten. Diese
Natur der zu Gebote stehenden Hilfsmittel bringt es mit sich,
dass man ganz der Verlockung widerstehen muss, auch nur
einzelne Theile mit Benutzung aller vorhandenen Notizen im
Detail zu rekonstruiren, also z. B. von der Agora, über deren
einzelne Stiftungen und Anlagen ja so viele Nachrichten im
Einzelnen vorliegen, sich ein ausgeführtes topographisches
Bild zu gestalten; der Phantasie muss dabei dermalen noch
ein so grosser Antheil eingeräumt werden, dass man eben im