glücklichsten Fall nur ein mögliches Bild gewinnen kann.
Es erscheint desshalb räthlicher und methodisch richtiger,
das mannichfaltige Detail, welches in den topographischen
Rahmen einzuspannen doch unthunlich ist, hier ganz bei Seite
zu lassen und vielmehr in vollem Umfang zu benutzen zu
der antiquarischen Aufgabe, die dem fünften Abschnitt dieses
Buches reservirt bleibt, eine antike Stadteinrichtung an dem
Bilde Athens vorzuführen, also um bei dem gewählten Bei-
spiel stehen zu bleiben, den Markt als Mittelpunkt des poli-
tischen und gottesdienstlichen Lebens, als städtisches Centrüm
und Stätte des Handels und Verkehrs mit all den Anlagen
und Stiftungen, die durch litterarische und monumentale Zeug-
nisse bekannt sind, bis in's Einzelne hinein zu schildern —
ohne den undankbaren Versuch zu machen, jedes einzelne
Monument mit irgend einer vagen Vermuthung zu lokalisiren.
Die rein topographische Untersuchung soll aber hier vor-
weg genommen werden. Die bedingte Sicherheit, die auch
nach dieser Bescheidung bei relativ so spärlichen monumen-
talen Anhaltspunkten gar oft bleibt, ist mir keineswegs ver-
borgen; indessen wird doch auch, wo diese fehlen, ein freiwil-
liges Zusammengehen aller Einzelnachrichten und ein un-
erzwungenes Uebereinstimmen derselben mit allgemeinen
Grundgesetzen städtischer Ansiedelungen im hellenischen
Alterthum die Beruhigung geben, auf der richtigen Fährte
zu sein. Erst wenn eine Ansicht zu ihrer Stütze der Beugun»-
oder gewaltsamen Deutung eines Zeugnisses bedarf, mag sie
im Uebrigen auf einer noch so einschmeichelnden Idee be-
ruhen, ist der feste Boden verlassen. Ganz ohne Hypothesen
kommt ja freilich auch der Besonnenste, wenn er nicht gar
zu trauriges Stückwerk geben will, auf diesem Boden zumal
nicht aus: es ist aber hier ganz besonders nothwendig, die
Grenzen zwischen sicher, wahrscheinlich und bloss möglich
fest zu ziehen.
Und eben desshalb ist es auch geboten, die Untersuchung
selbst, so zu sagen, im Rohzustande vorzulegen: eine Dar-
stellung, die die gesicherten Resultate zusammenzufassen
suchte und nur in den Anmerkungen die Gründe für die
gewonnenen Ergebnisse bald andeutete, bald ausführte, würde
nicht bloss auf unüberwindliche Schwierigkeiten stossen, son-
dern auch den Hauptzweck, methodische Orientirung, nur
Es erscheint desshalb räthlicher und methodisch richtiger,
das mannichfaltige Detail, welches in den topographischen
Rahmen einzuspannen doch unthunlich ist, hier ganz bei Seite
zu lassen und vielmehr in vollem Umfang zu benutzen zu
der antiquarischen Aufgabe, die dem fünften Abschnitt dieses
Buches reservirt bleibt, eine antike Stadteinrichtung an dem
Bilde Athens vorzuführen, also um bei dem gewählten Bei-
spiel stehen zu bleiben, den Markt als Mittelpunkt des poli-
tischen und gottesdienstlichen Lebens, als städtisches Centrüm
und Stätte des Handels und Verkehrs mit all den Anlagen
und Stiftungen, die durch litterarische und monumentale Zeug-
nisse bekannt sind, bis in's Einzelne hinein zu schildern —
ohne den undankbaren Versuch zu machen, jedes einzelne
Monument mit irgend einer vagen Vermuthung zu lokalisiren.
Die rein topographische Untersuchung soll aber hier vor-
weg genommen werden. Die bedingte Sicherheit, die auch
nach dieser Bescheidung bei relativ so spärlichen monumen-
talen Anhaltspunkten gar oft bleibt, ist mir keineswegs ver-
borgen; indessen wird doch auch, wo diese fehlen, ein freiwil-
liges Zusammengehen aller Einzelnachrichten und ein un-
erzwungenes Uebereinstimmen derselben mit allgemeinen
Grundgesetzen städtischer Ansiedelungen im hellenischen
Alterthum die Beruhigung geben, auf der richtigen Fährte
zu sein. Erst wenn eine Ansicht zu ihrer Stütze der Beugun»-
oder gewaltsamen Deutung eines Zeugnisses bedarf, mag sie
im Uebrigen auf einer noch so einschmeichelnden Idee be-
ruhen, ist der feste Boden verlassen. Ganz ohne Hypothesen
kommt ja freilich auch der Besonnenste, wenn er nicht gar
zu trauriges Stückwerk geben will, auf diesem Boden zumal
nicht aus: es ist aber hier ganz besonders nothwendig, die
Grenzen zwischen sicher, wahrscheinlich und bloss möglich
fest zu ziehen.
Und eben desshalb ist es auch geboten, die Untersuchung
selbst, so zu sagen, im Rohzustande vorzulegen: eine Dar-
stellung, die die gesicherten Resultate zusammenzufassen
suchte und nur in den Anmerkungen die Gründe für die
gewonnenen Ergebnisse bald andeutete, bald ausführte, würde
nicht bloss auf unüberwindliche Schwierigkeiten stossen, son-
dern auch den Hauptzweck, methodische Orientirung, nur