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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0252

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— 240 —

eines ionischen Baus sicli erhalten haben, wohl des Tempels der
Tyche, den Herodes hier errichtete. Wo sein eigenes Grab-
denkmal lag, bleibt noch unbestimmbar; schwerlich ist es
jedoch auf dem östlichen Hügel zu suchen, wo gleichfalls
Reste einer umfangreichen Bauanlage zu Tage treten, sondern
unmittelbar in dem Stadion1).

. 11) Kap. 20 § 1—Kap. 21 § 3
Pausanias kehrt wieder nach dem Kreuzpunkte des Pry-,
taneion zurück und geht nun den Weg, der von hier nach
dem Theater führt, nach den daselbst aufgestellten Dreifüssen
Tpmobec genannt, was er mit den Worten anzeigt: ecn be
öböc ötTiö toö TrpuTavdou KaXouuevn Tpi-nobec (20, 1). lieber
den Gang dieses Weges kann im Allgemeinen Icein Zweifel
sein, da Anfangs- und Endpunkt desselben feststehen. Dass
das Prytaneion an der Mitte des Nofdabhanges der Burg lag,
ist schon gesagt. Ebenso ist das Dionysostheater am Südost-
abhang der Burg mit so bedeutenden Resten und insbesondere
mit den jeden Zweifel ausschliessenden Ehrensitzen der Obrig-
keiten und der ungleich grösseren Fülle der Priesterschaften
jetzt durch die von Strack so glücklich unternommenen und
von der archäologischen Gesellschaft fortgesetzten Ausgrabun-
gen wieder zum Vorschein gekommen2); und auch vorher konnte
seine Lage füglich'1) nicht zweifelhaft sein. Die Position des

1) S. Philostratos, Leb. d. Sophist. II 1, 5 tö b£ £iri edxepa toO
CTubiou vedic £tt^X6i Tuxnc icai &ya\^a e\eq>dvnvov tue Kußepvujcr|c Trdvra
ebd. 15 äiro0av6vToc aüxou ('Hpwoou) . . . 'A6r)vaToi . . . e0ai|iav iv Tili
TTava0r|VciiKa>. Die Reste auf dem Gipfel des östlichen Hügels ge-
hören dem Material und der Ausführung nach freilich auch in die Zeit
des Herodes. Vgl. Ziller in Zeitschr. f. Bauw. 1870 S. 492.

2) S. Vischer im N. schweizer. Museum III S. 1 ff.; ßhusopnlos
in Ephem. arch. 1862 S. 285 ff.; Geizer in Monatsb. d. Berlin. Akad.
1872 S. 1G4 ff.

3) Freilich sah noch Stuart (AUerth. II S. 191) das Theater ffix
das Odeion des Perikles an, indem er das Odeion des Herodes für das
Dionysostheater hielt, wovon schon der bauliche Charakter beider An-
lagen gleichmassig hätte abhalten sollen. Die zuerst von Chandler ge-
fundene richtige Ansicht ist von Loako schon in der ersten Auflage
seiner Topographie (S. 142 ff. übers, v. Rienaecker) mit den durch-
schlagenden Gründen, die oben berührt sind, erwiesen. Auch der Gang
der Wanderung des Pausanias auf der Burg, wo er die oberhalb des
 
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