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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0320

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im Peiraieus angeführt wird1); er wird auch direkt als ein
Hafen des Peiraieus genannt-).

Damit allein schon steht fest, dass wie Peiraieus der Haupt-
hafen, so die beiden Nebenhäfen Zea xmd Munychia heissen.
Nun sind aus den inschriftlichen Arsenalinventaren, die ßoeckh
im 3. Bande der Staatshaushaltung der Athener publicirt hat,
Zea und Munychia als Kriegshäfen bekannt; in der That zei-
gen sich auch in beiden beträchtliche Eeste der Schiffshäuser3).
Und zwar muss nach Ausweis dieser Inschriften der Zeahafen
der grössere sein, da er 196 Schiffshäuser hatte, während in
Munychia nur 82 lagen *): damit ist das Paschalimäni als Zea,
das etwa um die Hälfte kleinere Bassin des Phanäri als Mu-
nychia festgestellt. In dem grossen Haupthafen sind von der
Natur selbst scharf markirt eine südöstliche und eine nörd-
liche Bucht. Die erstere ist richtig als der dritte Kriegshafen
Kav9dpou Xiuf|v") bestimmt, die zweite ist bisher noch nicht
mit Sicherheit benannt.

Dass in der südlichen Bucht ein Kriegshafen zu erken-
nen ist, geben schon die von Ulrichs S. 181. angeführten und

1) Photios u. d. W. Mouvuxia == Bekker, An. Gr. I S. 279, 23 und
Etym. Magn. u. d. W. Mouvuxia' töttoc cct! toO TTeipaiüüc. Vgl. auch
Schol. Demosthen. XVIII 107 Mouvuxia töttoc irepi töv TTeipatä.

2) Schol. Clem. Alexandr., Protrept. IV 47 Bd. I S. 429 Dindorf
(Bd. IV S. 113 Klotz) Mouvuxia "Apxeu.ic Lv tlu TTeipaiei Tiu.äxai Kai
ä-rr' aÜTf|c uepoc toO \iuevoc Mouvuxiov livöuacTai. Schol. Kallimach.,
Hymn. an Artemis V. 259 Mouvuxiov yäp ecn uepoc toO TTetpaitüc toö
Xiuivoc tüjv 'AOnvwv, was freilich sehr ungenau gesagt ist und leicht
missverstanden werden konnte.

3) Graser hat im Zeabassin noch 38 gemessen, 9 im Munychia-
bassin s. S. 62 f. Dass die fraglichen Ueberreste wirklich Schifl'sschuppen
angehören, was erst Ulrichs erkannte, ist ganz unzweifelhaft, s. Graser
S. 10 Anm. 10.

4) S. Boeckh a. a. 0. S. 08.

5) Von der Form des Kdv0apoc genannten Trinkgefässes kann
dieser Name nicht genommen sein, was Osann zu Stuart II S. 135 Anm.
vermuthet, da der Hafen ebenso wie in den Inschriften auch in der
Litteratur immer ö KavOdpou \iu.t'iv heisst, so bei Aristoph., Fried. 145,
Schol. z. a. 0. Hesych. u. d. W. Bekk., an. Gr. I S. 271,' 7, nicht Kdv-
öapoc, welche Form im Schol. Aristoph. a. a. 0. ausdrücklich verworfen
wird mit Berufung auf Philochoros (Frg. 15üc bei Müller, frg. hist. Gr.
IV S. 047), der erzählt, dass von einem heiniischen Heros diese Benen-
nung herstamme. (Nur bei Plutarch., Pholcion 28 steht ev KavOdpw Xiuevi.)
 
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