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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0352

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— 340 —

stellt sie die einzige Tradition dar, die uns über diesen Punkt
vorliegt

Trotzdem ich mir also die Lückenhaftigkeit unseres Wis-
sens in dieser Beziehung nicht verhehle, so kann doch mit
voller Bestimmtheit gegen Forchhammer2) behauptet werden,
dass eine Ausdehnung der Stadtmauer über den Bissos hinaus
in die Agraigegend unzulässig'ist. Freilich verlassen uns süd-
lich des Olympieion für die ganze Strecke bis ein Stück west-
lich der Nordwestecke des protestantischen Kirchhofs alle
Spuren der Stadtmauer: aber nicht bloss zeigen sich auf den
jenseitigen Felsschichten gleichfalls nicht die geringsten Beste,

eic xexxapac ävbpac, xö be ufjKOc erd cxabiouc u' (so hat C. Müller,
frg. hist. Gr. V S. 9 richtig hergestellt für rf, was mit gewöhnlichem
Schreibfehler in Hdschr. steht; die einfache Berechnung des für die
Phalanx nöthigen Raumes erweist das), Geujpoövxec xö büo uepn cxebiov
toO xeixouc uttö xüjv TroXeuiwv TrepieiXuuu^va. Auch bei Aristodemos

V 3 lesen wir 6 uev xoO äcxeoc rrepißoXoc £Hr]K0VTa cxaMuuv exetxic8r|.

1) Denn nicht im Einzelnen verwerthbar sind die allgemeinen Ab-
schätzungen des ganzen befestigten Raumes von Athen, d. h. der Ka-
pitale, des Zwischenraums zwischen den langen Mauern nach der
Hafenstadt und des Peiraieus auf 180 oder gar 200 Stadien. Die
erstere ergiebt sich aus Thukyd. VII 28, 3 CupaKOÜcac ttöXiv oübev
eXäccu) aüxr)v yc Ka6' aüxiqv xüjv 'AOnvaiujv und aus (dem wohl diese
Notiz aus Thukydides entnehmenden) Plutarch., Nih. 17 Cupaicoucac
ttöXiv 'AGnvwv oük JXdxxova und Strab. VI S. 270 TrevxdnoXic fäp fjv
xö rraXaiöv (Cupdi<oucai) ö-fbor|KOVxa Kai eraxöv exabiuuv exouca tö
xeixoe. Die zweite findet sich unmittelbar bei Dion Chrysostomos

VI 4 biaKodwv cxabiujv eTvai xr|v Ttep(u.expov xüjv. 'AGnvwv xoö TTei-
paiewc cuvxiGeuevou Kai tüjv bid uecou xeixwv irpöc xöv rrepißoXov
xoO äcxeoc. Unmittelbar auf den Stadtumfang bezieht sich die Ver-
gleichung mit dem Servianischen (nicht dem kaiserlichen, wie Forch-
hammer S. 11 = S. 283 supponirt) Rom, vgl. Dionys. Halic., antiq.
Born. IV 13 ei be xüi xeixei . . . ßouXr|6etr| |nexpeiv aüxriv Kaxä xöv 'AGti-
vaiujv kükXov xöv uepiexovTa tö äcxu, ou iroXXü) xivi |uei£ujv 6 Tr)c
'Pujunc äv aüxuj cpavein kükXoc xmd IX 68 xoO TrepißöXou Tr)c rröXeiuc
övtoc ev xüj xöxe Xpövu; öcoc 'AGrivaiuJV xoO äcxeoc ö kukXoc: allein
auch diese Vergleichung zweier wenn gleich nicht ganz unbekannter so
doch im Einzelnen nicht bekannter Grössen hilft uns nicht weiter.

2) Topogr. S. 9 (281) ff., gegen ihn hatten sich Curtius bereits
in der Allgem. Litt. Zeit. 1842 S. 500 ff., und Ross, Theseion S. VI ff.,
auch Vischer, Erinner, u. Eindr. a. Griech. S. 117 Aum. * erklärt;
auf Grund der neuen Aufnahmen wendete sich Curtius (att. Stud.
I S. 71) nochmals gegen seine Ansicht. Porchhammer ist freilich auch
jetzt noch nicht überzeugt (s. Philolog. XXXIII S. 125).
 
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