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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0617

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- 605 —

Periode vom pelopoimesischen Krieg an bis zu Alexander
herab muss noch die allgemeine Bemerkung hinzugefügt i
werden, dass — wenn man aus den Trümmern der Ueber-
lieferung sich ein Gesammtbild zu construiren versucht —
dieser ganze Zeitraum derjenige gewesen zu sein scheint, in
dem die choregischen Siegesdenkmäler am prachtvollsten her-
gestellt wurden. Denn zwar war es bereits in der voraus-
gehenden Periode allgemein üblich, dass die Choregen ihren
Sieg monumental verherrlichten1); aber vollendete Kunst-
werke lassen unter diesen Monumenten sich nur in dieser Zeit
nachweisen. Die in grosser Breite entwickelte Kunstthätigkeit,
der die massenhaften und grossartigen monumentalen Auf-
gaben fehlten, welche der attische Staat in der Kimonisch-Peri-
Meischen Periode ihr geboten hatte, stand eben jetzt in voller
Kraft der privaten Nachfrage zu Gebote. Allein Praxiteles,
dessen Wirken ganz in diese Zeit gehört, hat drei derartige
„Dreifüsse" gearbeitet, darunter eins seiner berühmtesten
Werke, den Satyr2): und wie in den Anfang dieser Periode
(in die Zeit des peloponnesischen Krieges) das durch seine
Schönheit auffallende Weihgeschenk, welches Aristokrates, der
Sohn des Skellias, als Sieger in einem kyklischen Wettkampf
im Pythion aufstellte3), und das nicht minder glänzende

1) So sagt z. B. Isaios V 41 von seinen Ahnen, im Besonderen
von seinem Urgrossvater und seinem Grossvater, der 429 starb: ol
'IMexcpoi trpÖYovoi . . ndcac uev xoplYlac exop'Tflcav . . . Kai xouxwv
P-apxupia ev toTc iepoTc dva9r|uaxa exetvoi ev xwv Tcepiövxuiv, uvn.|aeia
T*ic aüxwv dpcxfjc, dveöecav, toüto juev £v Aiovucou Tpiirobac, oüc x°P'l-
YoOvxec Kai viküj vxec SXaßov, toOto 5' ev TTuGiou.

2) Pausan. I 20, 1 ?cxi bi öböc dno toO irpuxaveiou KaXoujuevri
Tpiirobec . . . Cdxupoc "fdp £cxiv, iqp' üj TTpaEixeXnv cppovfjcui
Mera. Athen. XIII S. 5911' iKkoj)-\v auTfl (Opüvn.) xiüv ä-faXMdxujv
^npaSixeXiic) e'buuKev, eixe töv "£pwxa öeXoi Xaßctv eixe töv iul xpi-
nööuuv Cdxupov. Von zwei andern Dreifussarbeiten giebt eine Inschrift
Nachricht, die Kumanudis im Philistor IV S. 93, Pervanoglu im bullett.
<1. inst. \SGl S. J61, Benndorf nach einer Abschrift Koehler's in Gotting.
Sei. Anz. 1871 S. 607 herausgegeben hat: f)v (Nikitv) ndpcbpov Bpouiui
K^Eivoic iv df-wo Ttxvnüüv | [TTp]a?ixeXv|c öiccoic e\'ca9' Otto xpirroav,
vgl. Benndorf a. a. 0. S. G08 f.

8) Piaton, Gorg, S. 472a 'ApicxoKpdTV)c 6 CkeXXiou, oü aü eexiv tv
"ueiou (so schrieb für TTuOoT Otfr. Müller in Ersen, u. Gruber's Encykl.
% d. W. Attika S. 236 Anm. 18) xoOxo xö koXöv dvdenua. Vgl. die
erhaltene Aufschrift bei Rangabe, ant. hell. 1 N. 341 [jetzt = C. i. AU 1
 
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