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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0623

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— 611 —

Die nach einer schon alten Legende auf* 3ß0 angegebene,
jedenfalls beträchtliche Zahl von Ehrenstatuen, die Demetrios
in Stadt und Land errichtet wurden *■), ist freilich nicht1
bestimmt beweisend für die Beliebtheit des Prostaten, der
Archontat, Strategie und andere republikanische Aemter
wiederholt bekleidete; sie ist nur ein charakteristisch illustri-
rendes Beispiel davon, wie diese Ehrenbezeugung, vor zwei
Menschenaltern noch eine grossartige Auszeichnung, jetzt
allgemein geworden war; das gewaltige Anwachsen eines
förmlichen Waldes solcher Bronzestatuen gehört ja zu den

V S. 342 Anm. 2 folgt) efpaiye TTpuixofdvi-jc Kauvioc. Plinius, n. liist.
-XXXV. 10, 101 cum Athenis celeberrimo loco Minervae delubri propylon
pingeret (Protogenes), ubi fecit nobilem Paralum et Rainmoniada. Cicero,
in Verr. IV 60, 135 quid Athcnienses (arbäramini innerere velle) ut ex
marmore Iacchum aut Paralum pictum (amittant). Die Erörterung
über die Darstellung beider Gemälde selbst und über den Ort der Auf-
stellung des letzteren sowie die Frage ob in diesem ein Wand- oder
Tafelgemälde zu sehen sei bleibt dem letzten Abschnitt vorbehalten.

1) Nonius S. 528 Varro Ebdomadum sub imagine Bemetri: hie
Demetrius acneas tot aptust, Quot luces habet annus absolutus (nach Sca-
ligers Emendation). Nepos, Milt. 6 idem populus . . . trecentas statuas
Demctrio Phalereo dccrevit. Plinius, n. hist. XXXIV G, 27 nullique arbi-
tror pluris statuas dicatas quam Phalereo P)emetrio Athenis, siquidem
VCCLX statuere ,nondum anno hunc numerum dierum excedente. Laert.
Diog. V 75 eiKÖvuuv riEiwOn, (Anurixpioc) x«^küjv £fcf|Kovxa upöc xaic
TpiciKociuic, wv ai uXe'ouc eqp' 'uittuuv fjcav Kai apudxwv Kai cuvwpi-
owv, cuvxeXec9eicai ev oü&e xpiaKOciaic v)uepaic xocouxov ecTroubdc8r|.
Auch Strabon IX S. 398 erwähnt mehr als 300 Statuen von ihm,
Plutareh.,

praec. reip. gercnd. K. 27 in runder Summe 300 wie Nepos;
und Dion Chrysostomos XXXVII 41 gar 1500. Von dieser letzten Ueber-
treibung abgesehen, geht die Fassung: so viel Statuen wie Tage
im Jahre (Varro, Plinius) wohl auf ein altes Epigramm zurück (s. Preller
m Jahrb. f. Piniol. • Bd. 73 S. 82); und ganz abenteuerlich, sicher
aus einem Missversfändniss dieser Pointe entstanden ist die Wendung
des Diogenes, dass ihm diese Bilds-äulen in dem Zeiträume von noch
nicht voll einem Jahre errichtet seien (s. Vischer im N. Rhein. Mus. X
S. 391 = cpigr. arch. Beitr. aus Griechenl. S. 61). Endlich sind
jedenfalls die Bildsäulen nicht bloss in Athen sondern auch im übrigen
Attika errichtet; so giebt eine Inschrift (bei Vischer im Eh. Mus. X
S. 386 ff. = epigr. Beitr. S. 59 ff. = Rangabe, ant. hell. II N. 744 -
Lenormant, rccherch. arche'ol. ä Eleusis S. 5 N. 3 = Hirschfeld, tituli
statuar. N. 41) Kunde von einer solchen Ehrenstatue in Eleusis (vgl.
auch Bursian in Jahrb. f. Phil. Bd. 87 S. 86) und eine andre (bei
'{angäbe" II N. 422) von einer solchen in Aixone.

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