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die der zehn Eponymerj d. Ii. der Archegeten der Phylen am
Südrand des Marktes auf1); ausserdem wurden sie als Soteres
auf Quadrigen in Gold oder wohl vielmehr aus vergoldeter
Bronze abgebildet und diese Bilder unmittelbar neben Harmo-
dios und Aristogeiton aufgestellt. Dieser Platz war zwar
bisher immer gesetzlich freigeblieben, jetzt aber schienen ihn
die neuen Befreier von der Tyrannis passend einnehmen
zu können2); und hier wurde ihnen, gleich wie man Har-
modios und Aristogeiton jährlich opferte, ein Altar errichtet:t).
Selbst der Punkt in oder vor der Stadt, wo Demetrios von
seinem Wagen abgestiegen war, wurde consekrirt und dort
ein Altar des „herabfahrenden Demetrios"1) in Nachahmung
1) Das letztere ist zwar nicht überliefert, folgt aber aus dem
orsteien mit Nothwendigkeit; hatte man ja selbst in Delphi nicht ver-
säumt, den von Pheidias gearbeiteten Statuen der Eponymen die von
Antigonos und Demetrios hinzuzufügen (s. Pausan. X 10, 2). Auch
scheint nach der scharfsinnigen Erklärung Kirchhoffs im Hermes II
S. 4G7 f. die ganze jetzt mit voller Sicherheit als irrig zu bezeichnende
Nachricht, des Plutarch., Demctr. 10, dass die Priester der Soteren von
Ol. 118, 2_123, 2 an Stelle der ersten Archonten als Eponymen ge-
dient hätten, eben auf ein MiBsverständniss einer derartigen Nachricht
zurückzugehen, das durch eine dummdreiste Polgerung noch ärger ge-
macht wurde.
2) Diodor. XX 46 ot b' 'AOnvaioi ypä^avToc v|j>'|<picu.a Cxpaxo
K\eouc eiyricpicavxo xPucac p.ev ckövac e<p' äpu.axoc cxfjcai toü xe
Avrifovou Kai Ar|u.nxp(ou nXnciov 'Apuobiou Kai 'ApicxoYeixovoc. Wie
sonst bei Ehrenstatuen der Volkebeschluss lautete, sie aufzustellen ev
«Topa TtXt'iv Trap' 'Apiuobiov Kai 'Apicxo-feixova (vgl. Rangabe, ant. hell.
II N. 565), so hiess es jetzt ev dyopä rrXt'iv irap' 'Apuöbiov Kai 'Apicxo-
Teixova Kai xouc cwxfjpac (s, Rangabe II N. 413 = Ciarisse, cxplic.
inscr. Gr. par 1840. S. 11 Z. 38 ff.).
3) Diodor. a. a. 0. oi b' 'AOnvaioi, -fpdiyavxoc yrnpicua Cxpaxo-
K^eouc, eijnicpkavxo . .'. Kai ßwu.öv ibpucau.evouc -rrpoca-fopeucai cujxqpujv,
vgh Plutarch. a. a. 0. u.6voi öe cuuxfjpac äveYpaiyav Oeoüc und dens. 12
■"■epl be xoüc ßujp.ouc xouc ckeivujv ££r)v9ncev Vi yf\ kük\w ttoAü Kwveiov
(eins der warnenden Naturzeichen). Ueber die Opfer an Harmodios
und Aristogeiton, die der Polemarch brachte, s. Mommsen, Heortolog.
8- 281; vgl. auch Kohler im Hermes VI S. 94 Anm. 1. Wäre nicht
ausdrücklich der Altar der Soteren bezeugt, so würde es gestattet
sein an den Cult zu denken, den sie als Eponymen erhielten: dass diese
Altäre vor ihren Statuen hatten, bemerkt Köhler im Hermes V S. 340.
4) Plutarch., Demctr. 10 xöv xöirov, ö'irou upüjxov dneßri xoü
äpuaxoc KaOtepujcavxec Kai ßuju.öv emöevxec Armnxpiou Kaxaißdxou rtpoc-
'lTopeucav. Ueber Zeüc Kaxaißdxnc s. Preller, gr. Mytli. I- S. 219.
die der zehn Eponymerj d. Ii. der Archegeten der Phylen am
Südrand des Marktes auf1); ausserdem wurden sie als Soteres
auf Quadrigen in Gold oder wohl vielmehr aus vergoldeter
Bronze abgebildet und diese Bilder unmittelbar neben Harmo-
dios und Aristogeiton aufgestellt. Dieser Platz war zwar
bisher immer gesetzlich freigeblieben, jetzt aber schienen ihn
die neuen Befreier von der Tyrannis passend einnehmen
zu können2); und hier wurde ihnen, gleich wie man Har-
modios und Aristogeiton jährlich opferte, ein Altar errichtet:t).
Selbst der Punkt in oder vor der Stadt, wo Demetrios von
seinem Wagen abgestiegen war, wurde consekrirt und dort
ein Altar des „herabfahrenden Demetrios"1) in Nachahmung
1) Das letztere ist zwar nicht überliefert, folgt aber aus dem
orsteien mit Nothwendigkeit; hatte man ja selbst in Delphi nicht ver-
säumt, den von Pheidias gearbeiteten Statuen der Eponymen die von
Antigonos und Demetrios hinzuzufügen (s. Pausan. X 10, 2). Auch
scheint nach der scharfsinnigen Erklärung Kirchhoffs im Hermes II
S. 4G7 f. die ganze jetzt mit voller Sicherheit als irrig zu bezeichnende
Nachricht, des Plutarch., Demctr. 10, dass die Priester der Soteren von
Ol. 118, 2_123, 2 an Stelle der ersten Archonten als Eponymen ge-
dient hätten, eben auf ein MiBsverständniss einer derartigen Nachricht
zurückzugehen, das durch eine dummdreiste Polgerung noch ärger ge-
macht wurde.
2) Diodor. XX 46 ot b' 'AOnvaioi ypä^avToc v|j>'|<picu.a Cxpaxo
K\eouc eiyricpicavxo xPucac p.ev ckövac e<p' äpu.axoc cxfjcai toü xe
Avrifovou Kai Ar|u.nxp(ou nXnciov 'Apuobiou Kai 'ApicxoYeixovoc. Wie
sonst bei Ehrenstatuen der Volkebeschluss lautete, sie aufzustellen ev
«Topa TtXt'iv Trap' 'Apiuobiov Kai 'Apicxo-feixova (vgl. Rangabe, ant. hell.
II N. 565), so hiess es jetzt ev dyopä rrXt'iv irap' 'Apuöbiov Kai 'Apicxo-
Teixova Kai xouc cwxfjpac (s, Rangabe II N. 413 = Ciarisse, cxplic.
inscr. Gr. par 1840. S. 11 Z. 38 ff.).
3) Diodor. a. a. 0. oi b' 'AOnvaioi, -fpdiyavxoc yrnpicua Cxpaxo-
K^eouc, eijnicpkavxo . .'. Kai ßwu.öv ibpucau.evouc -rrpoca-fopeucai cujxqpujv,
vgh Plutarch. a. a. 0. u.6voi öe cuuxfjpac äveYpaiyav Oeoüc und dens. 12
■"■epl be xoüc ßujp.ouc xouc ckeivujv ££r)v9ncev Vi yf\ kük\w ttoAü Kwveiov
(eins der warnenden Naturzeichen). Ueber die Opfer an Harmodios
und Aristogeiton, die der Polemarch brachte, s. Mommsen, Heortolog.
8- 281; vgl. auch Kohler im Hermes VI S. 94 Anm. 1. Wäre nicht
ausdrücklich der Altar der Soteren bezeugt, so würde es gestattet
sein an den Cult zu denken, den sie als Eponymen erhielten: dass diese
Altäre vor ihren Statuen hatten, bemerkt Köhler im Hermes V S. 340.
4) Plutarch., Demctr. 10 xöv xöirov, ö'irou upüjxov dneßri xoü
äpuaxoc KaOtepujcavxec Kai ßuju.öv emöevxec Armnxpiou Kaxaißdxou rtpoc-
'lTopeucav. Ueber Zeüc Kaxaißdxnc s. Preller, gr. Mytli. I- S. 219.