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auch eine umfassende Ausbesserung der Befestigungswerke zu
verdanken ') und wahrscheinlich auf diese Reparaturen bezieht
sich ein grosses uns urkundlich erhaltenes Psephisnia, wel-
ches unter die Finanzverwaltung des Sohnes des Lykurgos,
Habron fällt2).
Kaum hatte sich aber das Kriegsglück in der Schlacht
bei Ipsos (302) entschieden gegen Demetrios ausgesprochen,
so fielen auch die Athener von dem vergötterten Manne ab
und erklärten sich für „neutral". Erreicht war damit nur,
dass sich alsbald in der Stadt ein Anhänger des Kassandros,
Lachares, zu tyrannischer Gewalt emporschwang, ein Mann
der gemeinsten Habgier, der der Burggöttin einen grossen
Theil ihres Festapparates und Schmuckes, namentlich alles, was
von Gold und Silber war, bis auf die ihr geweihten Schilde
entwandte:1). Als dann Demetrios durch eine neue Welle
1) Ps. Plutarch., Leb. d. 10 Bedn. S. 851'1 (Anuoxdpei) [i<axep"faca-
laevui] oiKobouV|v xeixujv Kai uapacKeuv)v öttXujv Kai ßeXwv Kai urjxavn-
pdiiyv icai öxupuicauivw xv]v ttöXiv ein toü xexpaexouc TroXeu,ou.
2) Bs ist das die bekannte, von Otfr. Müller (de münimentis Athc-
narum quaestiones historicae et tituli de instauratione eorum perscripti
explicatio, Gotting. 1836) und Rangabe, ant. hell. II N. 771 heraus-
gegebene Inschrift (vgl. auch Ussing in Zeitsehr. f. A.-W. 1848 S. 491),
deren chronologische Bestimmung sehr variirt. Die Beziehung auf
diese Zeit hat Schäfer im Piniol. IX S. 1G5 begründet und mit einigen
nothwendigen Modifikationen Dcmostli. III 1 S. 73 Anm. 5 festgehalten.
C. Curtius durfte keinesfalls, wie er im Philo]. XXIV S. 280 that, im
Anschluss an 0. Müller's Ansicht (S. 30) diese Restauration der Be-
festigungen mit der von Demosthenes angeregten (s. oben) in Zu-
sammenhang bringen: nichts spricht für eine solche Continuität, sicher
nicht Diodor. XVII i, der von einer neuen Inangriffnahme der Mauer-
bauten beim Erscheinen Alexanders in Griechenland gar nichts meldet.
Er erzählt, die Athener hätten, als Alexander urplötzlich vor Theben
rückte, ihre frühere Geringschätzung fahren lassen, seien vielmehr
nun in grossen Schrecken gerathen: biönep 'AOnvaioi xd uiv dirö
xr]c xaipac ei|Jn(picavxo KaxaKop.i£eiv, xtüv bä xeixiüv ernüeXeiav xr|v
evbexop-tvnv xroieicOai, d. h. sie trafen die nöthigen Vorkehrungen für
einen etwaigen plötzlichen Einfall Alexanders in Attika: nicht , mehr,
nicht weniger.
3) Athen. IX S. 405' •fuHv>'lv eiroincev 'AOnväv Aaxdpnc oübev
evoxXoöcav. Plutarch., Isis u. Osir. 71 xr|v AÖnväv Aaxdpr|C eEebuce.
Pausan. I 29, IC 6'ca uev (von dem Lykurgischen Schatz der Athene)
üpyupou TceTioiiiiaeva fjv Kai xpucoü, Aaxdpnc Kai TaOxa ecüXnce xupav-
vi'icac. Ders. I 25, 7 fixe bt (Aaxdpnc) dereibae tt dKponöXeuuc i<a9eXdiv
auch eine umfassende Ausbesserung der Befestigungswerke zu
verdanken ') und wahrscheinlich auf diese Reparaturen bezieht
sich ein grosses uns urkundlich erhaltenes Psephisnia, wel-
ches unter die Finanzverwaltung des Sohnes des Lykurgos,
Habron fällt2).
Kaum hatte sich aber das Kriegsglück in der Schlacht
bei Ipsos (302) entschieden gegen Demetrios ausgesprochen,
so fielen auch die Athener von dem vergötterten Manne ab
und erklärten sich für „neutral". Erreicht war damit nur,
dass sich alsbald in der Stadt ein Anhänger des Kassandros,
Lachares, zu tyrannischer Gewalt emporschwang, ein Mann
der gemeinsten Habgier, der der Burggöttin einen grossen
Theil ihres Festapparates und Schmuckes, namentlich alles, was
von Gold und Silber war, bis auf die ihr geweihten Schilde
entwandte:1). Als dann Demetrios durch eine neue Welle
1) Ps. Plutarch., Leb. d. 10 Bedn. S. 851'1 (Anuoxdpei) [i<axep"faca-
laevui] oiKobouV|v xeixujv Kai uapacKeuv)v öttXujv Kai ßeXwv Kai urjxavn-
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2) Bs ist das die bekannte, von Otfr. Müller (de münimentis Athc-
narum quaestiones historicae et tituli de instauratione eorum perscripti
explicatio, Gotting. 1836) und Rangabe, ant. hell. II N. 771 heraus-
gegebene Inschrift (vgl. auch Ussing in Zeitsehr. f. A.-W. 1848 S. 491),
deren chronologische Bestimmung sehr variirt. Die Beziehung auf
diese Zeit hat Schäfer im Piniol. IX S. 1G5 begründet und mit einigen
nothwendigen Modifikationen Dcmostli. III 1 S. 73 Anm. 5 festgehalten.
C. Curtius durfte keinesfalls, wie er im Philo]. XXIV S. 280 that, im
Anschluss an 0. Müller's Ansicht (S. 30) diese Restauration der Be-
festigungen mit der von Demosthenes angeregten (s. oben) in Zu-
sammenhang bringen: nichts spricht für eine solche Continuität, sicher
nicht Diodor. XVII i, der von einer neuen Inangriffnahme der Mauer-
bauten beim Erscheinen Alexanders in Griechenland gar nichts meldet.
Er erzählt, die Athener hätten, als Alexander urplötzlich vor Theben
rückte, ihre frühere Geringschätzung fahren lassen, seien vielmehr
nun in grossen Schrecken gerathen: biönep 'AOnvaioi xd uiv dirö
xr]c xaipac ei|Jn(picavxo KaxaKop.i£eiv, xtüv bä xeixiüv ernüeXeiav xr|v
evbexop-tvnv xroieicOai, d. h. sie trafen die nöthigen Vorkehrungen für
einen etwaigen plötzlichen Einfall Alexanders in Attika: nicht , mehr,
nicht weniger.
3) Athen. IX S. 405' •fuHv>'lv eiroincev 'AOnväv Aaxdpnc oübev
evoxXoöcav. Plutarch., Isis u. Osir. 71 xr|v AÖnväv Aaxdpr|C eEebuce.
Pausan. I 29, IC 6'ca uev (von dem Lykurgischen Schatz der Athene)
üpyupou TceTioiiiiaeva fjv Kai xpucoü, Aaxdpnc Kai TaOxa ecüXnce xupav-
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