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Wachsmuth, Curt
Die Stadt Athen im Alterthum (Band 1) — Leipzig, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.12670#0627

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rung des Heiligthums des Zeus Soter, die etwa in dieser Zeit
auf öffentliche Kosten unternommen zu sein seheint, in Zu-
sammenhang mit einer Huldigung für den makedonischen
Königssohn ausgeführt').

Mitten in diese Periode der Abhängigkeit Athens von
Demetrios hinein fällt die Noth des „vierjährigen Krieges"2),
in dem Athen unter der Leitung des energischen und talent-
vollen Demochares sich gegen Kassandros wehrte, der zuletzt
Athen einschloss und belagerte, bis Demetrios endlich (303)
der Stadt zu Hülfe kam3). Dem Eifer des Demochares ist

Archont war) eingebracht wurde, zeigt C. Curtius im Philolog. XXIV
S. 91 ff. Pausan. I 8, 2 £vTaüÖa (bei Ampliiaraos und Eirene) Auxoüp-
Yöc Tg kcTtcu xaXxoüc ö AuKocppovoc. Bei der Panagia Pyrgiotissa (d. i.
den Pesten der Attalos-Stoa) ist die Basis eines Standbildes des Lykur-
gos gefunden mit der Aufschrift AuKoOpfoc ö j!>r)Twp (Eph. Arch. N.
3702 = Imyp. öveKb. 1800 I N. 22); doch sind meines Erachtens die
2üge der Inschrift, ist sicher die Fassung der Aufschrift der Vermuthung
ungünstig, dass diese Basis zu der damals aufgestellten Statue gehöre,
wenn- man nicht annehmen will, dass in römischer Zeit diese Inschrift
erst hinzugefügt sei (anders urtheilt Köhler im Hermes VI S. 99
Anm. 2).

1) In der arch. Ephem. Heft 15. 1872 N. 421 wird eine im Peiraieus
gefundene, freilli h recht verstümmelte Bauurkunde mitgetheilt, welche
von den Vorstehern einer Arbeit am Heiligthume Aiöc Cujxi.poc (Z. 2)
aufgesetzt ist: von der Arbeit wird Z. 36 ein npoTtGAaiov, Z. 37 ein kiujv
erwähnt, dem Charakter der Paläographie nach fällt sie in die Jahre
336 — 270; Alles andere bleibt freilich ganz ungewiss..

2) Ich kann die gewöhnliche, von Clinton {fasti Mellen, z. Jahr
302 v. Chr. S. 187 und Appendix S. 390 Anm. t. d. Uebers. v. Krüger)
und Grauert. Analelcten S. 336 aufgestellte, auch von C. Müller, frg.
hist. Gr. II S. 445 Anm. 1 angenommene Ansicht, die den in dem
Ehrendekret für Demochares (bei Ps. Plutarch., Leb. d. 10 Eedn. S. 850'1)
genannten TCTpaeiiic TCÖXeuoc für diesen von 306 — 303 geführten Krieg
hält, gegenüber der Beziehung auf die kriegerischen Ereignisse um das
Jahr 295, für welche Droysen (in Zeitschr. f. A.-W. 1836 N. 161 ff. und
Presch, d. Hellen. I S. 563 ' plaidirt, nur festhalten aus Gründen, die im

izelnen hier nicht dargelegt werden können. Grote, Gesch. Griech.
^1 S. .728 Anm. 121 d. Uebers. findet für keine von beiden Ansichten
genügende Anhaltspunkte: Dittenberger ist im Hermes II S. 291 ff.
Droysen's Ansicht mit eigeuthümlicher Begründung beigetreten; ihr
zugestimmt hat auch Klüber in Verhandl. d. Würzburg, philolog.
Gesellsch. S. 111.

* 3) S. Grauert, Analelcten S. 336 ff., Droysen, Gesch. d. Hellen. I
s- 500 ff., Grote, Gesch. Griech. VI S. 725 f.
 
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