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*'• Juli 1938

D I E


ART»/* WORLD

XIL JAHRGANG, Nr. 28/29

LMONDE*fARTS

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR SAMMLER, MUSEEN, BIBLIOTHEKEN, KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖFFENTLICHUNGS - ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

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Leo Frank (W i e n),
Große Deutsche Kunstausstellung,
stärker gefördert werden kann als eben im
Hause der Deutschen Kunst mit seinen klaren
Richtlinien.
Die neue Kunst bricht mit einer indirekten
Tradition. Es ist ganz natürlich, daß unsere
heutigen Künstler von den uns so nahestehen-
den Meistern des 15. und frühen 16. Jahr-
hunderts lernen und von den im besten Sinne
populären Romantikern. Was für die Malerei
gilt, gilt auch für die Graphik und ebenso für
die Bildhauerkunst, nur daß es sich hier mehr
um die Auseinandersetzung mit der Antike
dreht. Die selbständige künstlerische Weiter-
führung der Tradition ist natürlich und ange-
bracht, vor allem, wenn sich das künstlerische
Erbe umstellt im Dienste anderer Vorstellun-
gen und Begriffe. Man braucht da nicht erst
an die Wiedergabe von Autobahnen, Hoch-
öfen und Bauwerken zu. denken: wir sehen
auch die Landschaft, den Raum und das Tier
mit anderen Augen als unsere Ahnen. Immer-

hin spielen die erstgenannten Motive aus dem
Bereiche von Industrie und Technik auf dieser
Ausstellung eine bemerkenswerte Rolle: geben
sie doch unserer Zeit sozusagen das Gesicht
und singen das hohe Lied der Arbeit. Unter
den Künstlern, die sich, damit befassen, ist mit
an erster Stelle Erich Mercker zu nennen mit
seiner imposanten Autobahnbrücke ..Teufels-
tal“ und seinen Thomasstahlwerken. Aber
auch Scheuritzel, Albitz, Gerwin, Jortzig, Kley
u. a. haben das Malerische in diesen Motiven
erfaßt.
Die Kraft des Nationalsozialismus hat
selbstverständlich auch viele Künstler inspi-
riert. Ihre Arbeiten reihen sich heute als
etwas ganz Selbstverständliches ein in das
Geschehen unserer Zeit. Wir neuen Elk Ebers’
„So war SA“, Ferdinand Staegers „Werksolda-
ten“, E. J. Michels „Arbeitsdienst“ und die
Plastiken von Mayer-Fassold „Pimpf- und Anni
Spitzler-Proschwitz’ „HJ-Trommler“.

Qroße Deutsche Kunstausstellung 1938
i m H a u s e der Deutschen Kunst zu M ü n c 11 e n

Bei der ersten Ausstellung, die nach des
Führers eigenen Worten ein Anfang sein
sollte, durfte und konnte man nicht die Er-
wartung hegen, daß sie in allen Teilen, restlos
ausgeglichen sei. In diesem zweiten Jahre darf
man mit anspruchsvolleren Erwartungen kom-
men und es sei gleich gesagt: man ist nicht
enttäuscht, sondern man wird freudig
die gesteigerten Leistungen und vor allem,
auch die innere Ausgeglichenheit feststellen
als die besten Anzeichen dafür, daß die Künst-
lerschaft — wohlgemerkt ohne krampfhaftes
Suchen! — sich ihres Weges bewußt ist. Um
Zahlen sprechen zu lassen, sei bemerkt, daß
im Vorjahre aus den vielen Tausenden von
Einsendungen kaum soviele Werke zugelassen
werden konnten, daß das Haus gefüllt war.
In diesem Jahre liefen 11 000 Kunstwerke ein,
an denen 100 Künstler mehr beteiligt waren,
mit dem Ergebnis, daß 500 Arbeiten mehr aus-
gestellt werden konnten. Dabei mußte eine
ganze Reihe guter Arbeiten wegen Platz-
mangels zurückgestellt werden mit der Absicht,
sie an die Stelle von verkauften treten zu
lassen. Diese Absicht ist umsomehr zu be-
grüßen, als damit die Möglichkeit verbunden
ist, dem Käufer das erworbene Kunstwerk so-
fort zuzustellen und dem Künstler gleich den
Erlös auszuzahlen.
Nachdem wir doch gerade von praktischen
Neuerungen sprechen, sollen noch weitere Er-
wähnung finden. Wo die Mittel des Künstlers
für einen würdigen Rahmen nicht ausreichen,
stellt die Ausstellungsleitung einen solchen zur
Verfügung und berechnet ihn erst beim Ver-
kauf des Bildes. Ebenso übernimmt sie ge-
gebenenfalles die Tönung von Gipsplastiken
und die Beschaffung von Sockeln. Im Interesse
der Bildhauer liegt auch die stärkere Heran-
ziehung der leichter verkäuflichen Klein-
plastiken. Das sind zwar rein interne Maß-
nahmen, aber sie gehören sicher auch zum
Kapitel Kunstpflege.
Als Ganzes betrachtet bietet die Ausstel-
lung den Abglanz einer heraufziehenden an-
deren Zeit. Wir sehen heute, daß der Welt-
krieg ein neues Zeitalter heraufbeschwor und
die Gährung in der Kunst gehörte zum
Wetterleuchten, das dessen Kommen anzeigte.
Erst unsere Zeit bringt die Klärung, die nir-
gends besser in Erscheinung treten, nirgends

„ T>ie zweite „Große Deutsche Kunstaus-
>j,eflung“ ist vom Führer im Rahmen des
(.a8'es der Deutschen Kunst am 10. Juli mit
,<Lr großen Rede feierlich eröffnet worden.

G

(Foto Ausst.-Ltg.)
 
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