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Mai 193 9

XIII. JAHRGANG, Nr. 18


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ANERKANNTES ZENTRALORGAN EUR SAMMLER, MUSEEN. BIBLIOTHEKEN. KÜNSTLER UND KUNSTHÄNDLER
VERÖEFENTL1C H U NGS-ORGAN DER FACHGRUPPE DES KUNST- UND ANTIQUITÄTENHANDELS, LAND OESTERREICH

Erscheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 76-77. In den Monaten Mai bis Oktober
jeden zweiten Sonntag. Bankkonti: Deutsche Bank, Dep.-Kasse M,
Berlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Barclays Bank Ltd. 262, Kirkdale
Sydenham, London S. E. 26. Postscheck: Berlin 1180 54: Wien
1147 83; Den Haag 1455 12; Paris 1700 14; Prag 592 83; Zürich 81 59

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin IV 62, Kurfürstenstr. 76-77
Telefon: 25 72 28

Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buch-
händlern. Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl.
Postzustellung RM 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag
RM 5.50; für das Ausland (nur im Umschlag) RM 4.40; oder
Frankreich ffrs. 65; Holl an d hfl. 3.25; S c h w e i z sfrs. 7.70;
und die nicht angeführten Länder RM 4.40; Übersee $ 1.80

Galerie Haberstock
Berlin W9 • Bellevuestraße 15

sucht ständig zu kaufen:

Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts

Kunstwerke auf Reisen


Verschiedene unglückliche Vorfälle der letz-
ten Zeit, insbesondere der Brand des Dampfers
„Paris“ und der von uns ebenfalls in der letzten
Nummer erwähnte Zwischenfall bei der Ver-
ladung der luxemburgischen Kunstschätze nach
Amerika lassen erneut das Problem der Ver-
sendung von Kunstwerken, insbesondere auf
dem Schiffswene, aktuell erscheinen. Es hat

sich übrigens herausgestellt, daß die Verluste
an Kunstwerken bei dem Brande in Le Havre
doch größer waren, als nach der ersten befrei-
enden Nachricht anzunehmen war, da auch
Private mit Verschickungen beteiligt waren.
Nun ist in beiden — wie übrigens den meisten
derartigen — Fällen kaum anzunehmen, daß
menschliche Fahrlässigkeit, etwa die Außer-
achtlassung von Vor-
sichtsmaßnahmen bei der
Verpackung, die ja durch
Fachleute geschah, das
Unglück verschuldet wur-
de; aber es zeigt sich
eben auch hier wieder,
daß die Macht der Ele-
mente in vielen Fällen
stärker als noch so große
Erfahrung vorauszusehen
im Stande ist. Und das
sollte, worauf auch hier
bereits öfter hingewiesen
wurde, als eine Warnung
dienen, ohne absolut
zwangsläufige Notwen-
digkeit Kunstwerke von
ideell unschätzbarem und
unersetzlichem Werte
den Gefahren größerer
Transporte auszusetzen.
Denn auch bei dem
glücklicherweise seltenen
gänzlichen Verlust wis-
sen die Museumsdirek-
toren immer wieder ein
Lied davon zu singen, daß
bereits bei gefahrloseren
und kleineren Transpor-
ten, vielfach auch ver-
ursacht durch den Wech-
sel der Temperatur, klei-
nere Schäden bei der
Rückkehr der Gemälde
in ihre Museen festzu-
stellen sind, die auf die
Dauer einfach nicht mehr
zu verantworten sind,
weil etwa schon kleinere
Ausspringungen und Ab-
blätterungen den Verfall
Jahrhunderte alter — aber
auch ebenso lange erhal-
tener — Kunstwerke zu
beschleunigen imstande
sind.

Seite aus einer astronomischen Handschrift, für König
Wenzel in Prag 1392—94 angefertigt. Im Initial Alfons X. von Kastilien
am Astrolabium. Ausstellung gotischer Buchmalerei in der
Nationalbibliothek, Wien (2 Fotos A. Düringer)

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So reizvoll also auch
immer wieder der Ge-
danke erscheinen mag,
mittels nationaler Mei-
sterwerke etwa im Aus-
lande eine Kulturpropa-
ganda zu treiben, so ge-
fährlich sind derartige
Unternehmungen. Wir
glauben, daß die Herzen
der verantwortungsbe-
wußten deutschen Kunst-
freunde bei dem Gedan-
ken, daß das Beste an
deutschem Kunstgut der
Unsicherheit der Elemen-
te, etwa des Ozeans, an-
vertraut würde, stillste-
hen müßten. Wir haben es
vor allem auch gar nicht
einmal notwendig, mit un-
seren Kulturgütern hau-
sieren zu gehen. Schon
aus rein ideologischen
Gründen muß gefordert
werden, daß grundsätzlich
mit der Anschauung ge-
brochen wird, der Berg
müsse zum Propheten
kommen, wenn der Pro-
phet nicht zum Berge
will. Auch das Kunstwerk
will „erworben“ werden,
soll man es besitzen, und
die Wallfahrt unserer
Väter zu den Meister-
werken hat einen tieferen
ethischen Sinn als dar
bequeme Verfahren, sen-
sationelle Besucherzahlen
aufweisen zu können, weil
man dem Publikum die
Kunstwerke bis vor die
Tür bringt.


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Helenas Auszug zum Venus fest. Miniatur aus Guids da
Columnas ..Trojanischem Krieg“ Wien um 1545—50. Ausstellung
gotischer Buchmalerei in der Nationalbibliothek, Wien

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Die Nationalbibliothek zeigt aus den künstle-
risch reichen und bedeutenden Beständen ihrer
Handschriftensammlung eine Ausstellung go-
tischer Buchmalerei in Handschriften und
Wiegendrucken aus dem Zeitraum von 1270 bis
1500, welche Werke aus Österreich, Böhmen
und Mähren umfaßt, und für die ein eigener,
von K. Holter gearbeiteter Katalog vorliegt.
Das genannte Gebiet ist für die deutsche Buch-
malerei von besonderer Wichtigkeit, weil hier

Buchmalerei in Wien
ein lebhafter Austausch von Einflüssen aus dem
Westen und aus dem Süden stattgefunden hat,
die sich mit eigenen Traditionen mischen und
in Salzburg, in Wien, in Brünn und in Prag
sowie an verschiedenen anderen Orten hoch-
entwickelte Schulen und Pflanzstätten hervor-
gebracht haben. Unter Karl IV. ist Böhmen nicht
allein im südostdeutschen Bereich führend.
Diesen Erzeugnissen folgt dann die durch den
Namen König Wenzels bezeichnete Werkstatt,

PAUL TIECKE
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