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Zeitschrift für christliche Kunst — 34.1921

DOI Heft:
Heft 1- 3
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Mittelalterliche Kruzifixe
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https://doi.org/10.11588/diglit.4344#0032

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22

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST.

Nr. I -3

Abb. 1.
Kruzifixtorso des XII. Jahrhunderts aus St, Jakob, Köln.

angehörendes, dem Hildeshei-
mer Einflußkreise angehörendes
Kreuz im Viktoria-Albert-Mu-
seum in London1. Zwischen
diesen zwei Entwickelungspolen
ist jedenfalls unser Kruzifixus
anzusetzen; unter dem Einfluß
der Metalltreibtechnik steht er
ganz gewiß und gehört zu den
Vorläufern der Plastiken der
Rheinlande im XII. Jahrh.über-
haupt. Ich möchte ihn eben
in Rücksicht auf die Weichheit
des Stiles mit den Reichenauer
Arbeiten in Beziehung bringen
und ihn keinesfalls nach 1150 da-
tieren. Innerhalb unserer Gruppe
ist er jedenfalls der ältere2.

Ho1zkruzifixus, köl-
nisch, XII. Jahrh.

Der aus Eichenholz ge-
schnitzte, wohlerhaltene Ge-
kreuzigte kam unlängst wieder
an das Tageslicht. Kreuz wie
Korpus sind original und ohne
Ergänzung, die Kreuzenden
scheinen beschnitten zu sein;
Polychromie war nur in ganz
kümmerlichen Resten in den
Faltentiefen erhalten. Das Kreuz
hat sichtlich einmal im Freien
gehangen, die vorspringenden
Teile sind leicht vom Regen
ausgewaschen. Der Kruzifixus
ist vollrund. Eine Beschrei-
bung erübrigt sich bei der klaren
Abbildung (Abb. 2).

1 Abbild, bei Creutz, Kunst-
geschichte der edlen Metalle. Stutt-
gart 1909, S. 134, 135, 168.

2 Kunstdenkmäler der Rhein-
provinz. VI. 6. Köln. I.Bd. S.360,
Abb. 200. Hier setzt Rahtgens den
Kruzifixus in das Ende d. XII. Jahrh.
H. R e i n e r s , Kölner Kirchen S. 86.
 
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