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Zeitschrift für christliche Kunst — 34.1921

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Heft 1- 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.4344#0054

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44

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE!KUNST. Nr. 1-3

F. C. HEIMANN f.

Der Vorsitzende der Vereinigung zur Förderung der Zeitschrift
für christliche Kunst ist am 8. November zu Köln plötzlich
gestorben. Nicht lange hat er seit dem Ableben des Domkapitu-
lars Dr. Düsterwald den Vorsitz innegehabt, aber seit Jahrzehnten
ist er einer der eifrigsten Programmträger der Zeitschrift gewesen.

Fritz Heimann, Geheimer Baurat und Konservator der Stadt
Köln, war einer jener seltenen Menschen, die im besten Sinne
des Wortes populär sind. Populär war er als Mensch, als Kölner
vom besten Korn, populär war er vor allem auch in der Kunst
und Geschichte seiner Vaterstadt. Ich habe ihn immer vergleichen
müssen mit Orazio Marucchi in Rom. Wie dieser hat er in rich-
tiger Erkenntnis des Wertes der Geschichte und der Kunst für die
wahre Heimathebe sein Wissen in breiteste Kreise zu tragen ge-
sucht. Die Vorträge und Führungen, die er in Köln und anderswo
gehalten hat in seinem Leben, sind buchstäblich zahllos.

Heimann brachte neben der Liebe zur Kunst, speziell der christ-
lichen, ein umfassendes Detailwissen mit, das begleitet war von
einer reichen Erfahrung auf dem Gebiete der Denkmalpflege, die
er sich schon früh erwerben konnte in Hildesheim an der Seite
Bertrams, des )etzigen Kardinals von Breslau.

Weit wertvoller als das, was Heimann in seiner Tätigkeit als
Hochbauarchitekt in Köln geschaffen hat, ist das, was er als Kon-
servator für die Erhaltung von Altköln geleistet, für das kirchliche
wie profane Altköln. Das wird ihm nicht vergessen werden auf
Jahrhunderte.

Ob Heimann das getan hat, worum wir alle ihn so oft gebeten?
Ob er die erdrückende Masse von Einzelwissen über Köln nieder-
geschrieben hat? Wenn nicht, dann ist Köln und den Rheinlanden
außerordentlich viel genommen worden: die lebendige Tradition.

Die Zeitschrift verliert in ihm einen überaus interessierten
Freund und geschätzten Mitarbeiter. Eines der nächsten Hefte
wird noch einen Aufsatz aus seiner Feder bringen. Wir stehen
trauernd an seiner Bahre, aber auch voll des Dankes. Möge Gott
ihm lohnen, daß er in solcher Liebe sein Lob und seinen Dienst
gesucht hat das ganze Leben hindurch.

R I. P.
 
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