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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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Bühlmann, Josef: Das Mausoleum in Halikarnaß
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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0035

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bestandteil des Mausoleums gebildet habe (I. Bd., S. 96). Alle Architekturteile dagegen,
nämlich Säulen, Gebälk, Hallendecken und Bedachung, sowie sämtliche Bildwerke, be-
standen aus weißem Marmor, über dessen Herkunft Newton ebenfalls keine Notiz gibt,
der jedoch von anderen Autoren wenigstens für die Bildwerke als parischer Marmor
bezeichnet wird. Wahrscheinlich war auch die Cellawand mit diesem Material bekleidet.
Wenn der grünliche Stein, wie wahrscheinlich, am Unterbau in die Erscheinung trat,
der Aufbau dagegen äußerlich aus weißem Marmor bestand, so war das Bauwerk auch

Abbildung 12. Partie der nördlichen Peribolos-Mauer (nach Newton, Taf. VI, unten).

hierin dem Denkmal des Lysikrates ähnlich, dessen Unterbau aus dunklem pyräischen
Kalkstein, der Aufbau aus pentelischem Marmor hergestellt ist (Abb. 11).

Einen wesentlichen Umstand haben die bisherigen Rekonstruktionen des Denkmals
gänzlich außer acht gelassen, nämlich die Umgebung desselben. Und doch haben die
englischen Untersuchungen Tatsachen zutage gefördert, die nicht unbeachtet bleiben
können, die sogar für das einstige Aussehen des Denkmals in hohem Maße mit-
bestimmend waren. Das Bauwerk erhob sich in der Nähe des ehemaligen Hafens auf
einer mäßigen Anhöhe; unter derselben lag nach der oben angeführten Stelle Vitruvs
die Agora. Leider haben die englischen Forscher versäumt, durch ein Nivellement die
 
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