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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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Thiersch, Hermann: Antike Bauten für Musik, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0050

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bindung mit den ersten Gewölbemalereien bringt, würde sich besonders gut erklären,
wenn man auch hier eine Holzkuppel ansetzen dürfte, sei es in Kalotten-, sei es in
Halbkugelform.1 Es genüge, zunächst eine holz verschalte Verdachung mit sphärisch
gewölbten Kassettenfeldern, ein Problem anziehend gerade für die Art des Pausias, als
das Wahrscheinlichste zu konstatieren.2 Die von Pausanias besonders genannten flgür-

Abbildung 5. Die Tholos von Epidauros im Querschnitt und Ansicht.
Rekonstruktionsversuch entworfen und gezeichnet von Prof. August Thiersch-München.8

liehen Bilder des Pausias in der Tholos dagegen (Einzelfiguren) haben wahrscheinlich
die schmalen "Wandfelder zwischen den Fenstern eingenommen.

1 Beim Lysikrates- Denkmal ist eine Flachkuppel aus dem Deckstein geschnitten. Vergl. Stuart und
Revett, Altertümer v. Athen IV, pl. IV und VIII, 2. Ein steinernes, nicht hölzernes Dach besaß die Pry-
tanentholos zu Athen.

2 Mein Vater, Prof. August Thiersch in München, bemerkt dazu: Holzkuppeln mit Rippen aus Bohlen
(wie sie de Türme und Moller wieder eingeführt haben) können einem im Schiffbau so geübten Volke wie
dem griechischen keine großen Schwierigkeilen bereitet haben. Um dem Druck einer solchen Kuppel auf
die Umfassungsmauern zu begegnen, erscheint der Außenkranz der stämmigen dorischen Säulen mit ihrer
ungewöhnlich dicht geschlossenen Steindecke besonders geeignet. Die Kassettenquadern dieser Decke seien
(nach einer Beobachtung von J. Bühlmann) nicht so locker versetzt wie sonst oft.

3 Im Querschnitt links ist die Fensterbank, der xaxaXoßeu?, mit A, das als Fenstersturz dienende Ge-
 
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