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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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Drobny, Franz: Das Schloß Mirabell in Salzburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0122

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108 Franz Drobny-Karlsbad.

das einheitliche Satteldach verändern natürlich vollständig den Charakter der Ostfront
(Mirabellplatzseite). Abbildung 7 zeigt deren Bestand im Jahre 1907. Auch die Nord-
und Südfront haben durch diesen Geschoßausbau einige Veränderung erfahren. Die
westliche Gartenfront ist so ziemlich in alter Weise erhalten geblieben; nur die figuren-
geschmückte Balustrade
ist nicht wieder aufgebaut
worden und an Stelle
des geschweiften. Giebels
wurde ein gerader an-
geordnet.

In alter Form erhal-
ten ist ferner die Hoffront
mit dem Risalite, der
den zweigeschossigen Mar-
morsaal enthält (Abbil-
dung 8). Nur die Balu-
strade am Mittelbau fehlt.

Von Innenräumen
sind der Hauptsache nach
unangetastet dieVestibüle,
die Kapelle (Abbildung 9),
die Prachtstiege und der
Marmorsaal; indes haben
letztere nach dem Brande
neue Decken erhalten.

Meister Hildebrandts
eigenste Handschrift zei-
gen die berühmte Pracht-
treppe und der Marmor-
saal (Abbildungen 10 und
11). Die Geländer der
dreiarmigen Treppe bilden
geschweifte, ornamentale
Bandgestaltungen, mit
darauf ruhenden Kinder-
figuren ; auf den Postamen-
Abbildung 9. Schloßkapelle. ten sind Kindergruppen

(nach dem oben gegebenen

Kontrakte von G. Rafael Donner) angeordnet, welche Laternen getragen zu haben
scheinen. Die letzteren sind nicht mehr vorhanden. Auf den Podesten stehen in um-
rahmten Nischen Figuren, deren eine (Paris) mit G. R. DONNer F. 1726 bezeichnet ist.
Die übrigen Nischenfiguren sind von geringerem Werte und offenbar nicht von Donners
Hand. Die Decke ist aus der Zeit nach dem Brande; die alte Decke trug ein Fresko,
nach Hübner «das heydnische Empiereum darstellend, vermutlich von Rottmayer»;
nach obigen Kontrakten von Ältomonte. Von den prächtigen Kristallleuchtern, die Hübner
beschreibt, ist nichts mehr vorhanden.
 
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