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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 2.1908/​9

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Bernath, M. H.: England and America. Recent publications
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https://doi.org/10.11588/diglit.19219#0141

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Literatur;

Carter, Jesse B. (of the American Scliool at
Rome): Roma Quadrata and the Septimonlium.

Caskey, L. D. and Hill, B. H. (of the Ame-
rican Scliool at Athens): The metopon in the
Erechthe'fon.

The Builder. For September, 1908. London.

Staple Sun, Holborn. London.

Lethaby's Greek buildings. (Review; cf. füll
title under «Books»), — Corstopitum. (Review;
füll title under «Books»). — Eden, G. J.: English
church furniture. — Some nol.es on old London.
(Documentary contributions to the architectural
history of this city). — The church of Madonna
di Vico.

Die Kunstdenkmäler des Großherzog-
tums Baden, Kreis Offenburg, bearbeitet von
Max Wingenroth. LXXXVII1 und 718 S. mit
390 Textbildern, 24 Lichtdrucktafeln, 3 Karten
und 52 Wappenbildern. Tübingen, J. G. B. Mohr,
1908. Lex.-8°. Kart. 16 Mk., in Hlbfrz. 21 Mk.

Als die Bearbeitung der staatlichen Inventare
in den deutschen Landen ansetzte, war Baden
mit unter den ersten auf dem Plan. Seit Er-
scheinen des ersten Bandes sind nun 21 Jahre
verstrichen. Sein Bearbeiter Franz Xaver Kräng
und sein Mitarbeiter Redtenbacber sind zu den
Vätern gegangen. Die noch lebenden, verdienst-
vollen Mitarbeiter sind alt geworden. Eine neue
Generation hat ihnen Feder und Stift entwunden.
Ist sie der Aufgabe gerecht geworden, reiht sie
sich würdig ihren großen Vorgängern an, hat sie
gebührenden Gebrauch gemacht von den gewal-
ligen Fortscbritten, die sich in Wissenschaft und
Technik seither vollzogen haben? Das sind die
Fragen, die auf den Bearbeiter des neuen Bandes
lasten mußten und deren Beantwortung Pflicht
der Kritik ist.

Zunächst rein äußerlich fällt auf, daß Kraus
272 Orte auf XII und 691 Seiten erledigt hat,
während Wingenroth für 156 Orte LXXXVIII und
718 Seiten in Anspruch nimmt, wobei noch be-
achtet werden muß, daß der Band von Kraus
ein ungleich wichtigeres Gebiet mit den bedeut-

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samcn Kultur- und Kunstzentren Konstanz und
Reichenau erschließt. Kraus präzisiert sein
Programm mit den Worten: «Daß die Beschrei-
bung der einzelnen Denkmäler möglichst knapp
und kurz gehalten werden mußle, lag in der
Natur des Unternehmens, wollte dieses seinem
Zwecke entsprechen und überhaupt in einer ab-
sehbaren Zeit zustande kommen». Wingenroth da-
gegen schreibt: «Ich habe in einer Einleitung ver-
sucht, ein Bild von der geschichtlichen und kunst-
geschichtlichen Entwicklung der Gegend zu geben,
ohne damit aber dem zünftigen Historiker neues

bringen zu wollen..... Endlich ist auch bei

den einzelnen Orten ihre Geschichte ausführlicher
gegeben, als es sonst in dem Werke . . geschehen
ist. . . . Meine Absicht war . . . die, . . . das
Buch für den Benutzer im Lande draußen
brauchbar zu machen.» Man kann ja nun hier-
über verschiedener Ansicht sein. Ich halte da-
für, bei völliger Würdigung der sehr löblichen
Absicht und bei aller Anerkennung der für ein-
zelne Fälle erzielten Bequemlichkeit, daß in einem
wissenschaftlichen Werk die umfangreiche Re-
kapitulation der bisher gewonnenen historischen
Ergebnisse bei dem naturnotwendigen Verzicht
auf eigene neue Forschung einen nicht zu billi-
genden und dem Wesen eines Inventars unan-
gemessenen Ballast bedeutet, und ich halte weiter
dafür, daß Wingenroth über den realen Wert des
von ihm eingeschlagenen Weges sich einer Täu-
schung hingibt. Mit einem Opus, das 16 Mark
kostet, kann man leider bei uns «im Lande
draußen» keine Proselyten machen. Der ganze
Text ist zu breit angelegt. Für unbedingt ver-
werflich halte ich die wortreichen und weit-
schweifigen Beschreibungen von Dingen, die den
beigegebenen deullichen Abbildungen ohne wei-
teres zu entnehmen sind. Ich verweise z. B. auf
die Beschreibung der Turmfassade von Schuttern
auf S. 128 ff. Ich würde es lebhaft bedauern,
wenn Wingenroth in der von ihm in die Wege
geleiteten 2. Auflage des I. Bandes die dem Zweck
einzig angemessene Kraus'sche Prägnanz durch
die von ihm gewählte Breite des Ausdruckes ent-
stellen würde. Es bietet sich dem Bearbeiter der
2. Auflage des I. Bandes ohne Veränderung des
Gesamtcharakters reichlich genug Anlaß zu ver-
dienstvoller Betätigung in der Ergänzung des über-
sehenen Materials, in der Berichtigung von Feh-
 
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