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Des Henkers Töchterleiin
„Topp, Junker, zu! Ich furcht' mich nicht!"
Er zog mit freudigem Gesicht
Sic zu sich auf, dann ging 's im Trab
Leicht Hügel auf und Hügel ab.
Ob von der Doppellast es litt?
Des Thieres Trab ward bald zum Schritt;
Da oben schäkerten die Zwei,
Und mit der „Schwester" war 's vorbei.
„Du liebe Maid, willst Braut mir sein?
Schlag' ein, wozu noch lange frei'n?
Führ' Dich in meines Vaters Haus,
Mit meiner Reiselust ist 's aus."
Da senkte triib den Blick die Maid:
„Glaub' 's, daß Ihr herzlich gut mir seid;
Doch werdet nicht Ihr um mich frei'n —
Ich bin . . des Henkers Töchterlein."
D'rauf senkte trüb' den Blick auch er.
Und sprach der Maid von Lieb' nicht mehr;
Bald war der Beiden Ziel erreicht;
Die Dirne sprang zu Boden leicht;
„Habt, Junker, Dank! Doch noch ein Wort:
Bcschant das Herrenhaus Euch dort!
„Ich finde, das ist unter den Sculpturen das hervor-
ragendste Stück, sowohl in Erfindung wie in Ausführung." —
„Das mag immerhin sein, Herr Graf, aber ich finde die Eom-
position unschicklich. Sie müssen mir zugeben, solch' ein junges
Mädchen gehört in die Küche und nicht auf den Panther."
Da wohnen Vater und Mutter mein,
Bin keines Henkers Töchterlein." H. Ireimuth.
Des Henkers Töchterleiin
„Topp, Junker, zu! Ich furcht' mich nicht!"
Er zog mit freudigem Gesicht
Sic zu sich auf, dann ging 's im Trab
Leicht Hügel auf und Hügel ab.
Ob von der Doppellast es litt?
Des Thieres Trab ward bald zum Schritt;
Da oben schäkerten die Zwei,
Und mit der „Schwester" war 's vorbei.
„Du liebe Maid, willst Braut mir sein?
Schlag' ein, wozu noch lange frei'n?
Führ' Dich in meines Vaters Haus,
Mit meiner Reiselust ist 's aus."
Da senkte triib den Blick die Maid:
„Glaub' 's, daß Ihr herzlich gut mir seid;
Doch werdet nicht Ihr um mich frei'n —
Ich bin . . des Henkers Töchterlein."
D'rauf senkte trüb' den Blick auch er.
Und sprach der Maid von Lieb' nicht mehr;
Bald war der Beiden Ziel erreicht;
Die Dirne sprang zu Boden leicht;
„Habt, Junker, Dank! Doch noch ein Wort:
Bcschant das Herrenhaus Euch dort!
„Ich finde, das ist unter den Sculpturen das hervor-
ragendste Stück, sowohl in Erfindung wie in Ausführung." —
„Das mag immerhin sein, Herr Graf, aber ich finde die Eom-
position unschicklich. Sie müssen mir zugeben, solch' ein junges
Mädchen gehört in die Küche und nicht auf den Panther."
Da wohnen Vater und Mutter mein,
Bin keines Henkers Töchterlein." H. Ireimuth.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Des Henkers Töchterlein" "Kunst-Kritik"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1871
Entstehungsdatum (normiert)
1866 - 1876
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 54.1871, Nr. 1334, S. 44
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg