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Ijj Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
' Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Beitungsexpeditionen angenommen.

1S41.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscrivtions-^
preis für den Band von 26 Nunimern 3 st. 54 kr. ^ ’' * 1 •
ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. ob. 9.'/, Sgr.

Deutsche Krieger.


liegt das Dörfchen traulich in den grüt
^"chsturen Frankreichs da im Abendschein.

langsam ziehn die hochgcwachs'nen, kühn
Germanen ein. die stolze Wacht am Rhein.

blicken Frau und Mädchen, ach so bebend
^ scheu zum Fenster nach den Kriegern aus:
uns die nächste Stunde wohl noch lebend
^stammen sieht, noch steht das kleine Haus? —

man nicht Feuer schleudern in die Hütten?
man nicht plündern, morden? — Schau doch, schau!
-^le schein ja und wahrlich, dort inmitten
er ^riegerschaar steht eine fränksche Frau;

Vom Gatten hat sie weinend scheiden müssen,

Da er das Schwert ergriff für's Vaterland;
Vielleicht schon ist er ewig ihr entrissen
Und mit ihm auch des Glückes Unterpfand.

Sie hält in ihren furchtgelähmten Händen
Ein Körbchen mit des Gartens reifer Frucht.
Glaubst du, durch solche Spende abzuwenden
Des Kriegers Zorn und seines Schwertes Wucht?

Sie schaut so ängstlich auf, sie schaut so zagend
Zum Säugling nieder, den ihr Arm umspannt,
Jndeß das Blut, heiß durch die Adern jagend.
Purpurne Rosen auf die Wange bannt.

Sie bittet stumm und reicht die goldncn Früchte,
Da schauen sie zwei deutsche Augen an
Und mit dem bärtig braunen Angesichte
I Neigt sich zum Kind herab der Kriegesmann.

Er küßt so sanft die volle Rosenwange;

Er faßt so zart das runde Aermchen an,

Und bei des deutschen Wortes mildem Klange
Die Frau den Thränen nicht mehr wehren kann.

Sie lauschet, wie er „Engel" sagt und „Liebchen",
j Klingt so des Mörders Rede? kann's den» sein?
Hell schaut ihn an das harmlos muntre Bübchen
Und jauchzt und freut sich, wie der Abendschein

Den Helm umfunkelt. Immer wieder bückt sich
Der deutsche Krieger zu dem Frankenkind.

Ein Fühlen, ganz nur edel menschlich, drückt sich
Aus in den Augen, die voll Thränen sind.

-



Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Deutsche Krieger"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Bajonett <Motiv>
Deutscher Soldat
Freundlichkeit
Frankreich
Angst
Deutsch-Französischer Krieg <1870-1871>
Karikatur
Frau <Motiv>
Kind <Motiv>
Mutter <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 54.1871, Nr. 1341, S. 97
 
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