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14. Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
^ ' Handlungen, sowie von allenPostämtern und
n gse xvediti on en angenommen.

M'°-1943.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptione-^

preis für den Band von 26 Nummern 3 fl.54kr.

od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/, Sgr.


Die braune Burgci.

Von einem Kreise meist tanncnbcwaldeter Hügel umgeben,
hinter denen in abwechselnder Form schneebedeckte Hochberge sich
^uporheben, liegt ein grünes Thal, dessen Boden mehr als zur
Hülste von üppig wucherndem Moorgrunde gebildet wird.

Die verschiedenartig geschichtete Stellung der vorderen
Hügel, wie nicht minder der weiter zurückgeschobenen Alpenkette
Mietet der aus- und niedergehenden Sonne selbst bei halb be-
wölktem Himmel zahllose Pässe und Bcrgspalten zum Durch-
suche und machen das Bild dieser bald ernsten und düsteren,
üald wieder aumuthig lächelnden Gegend zu einem wahren Ka-
i^idoskop der zauberhaftesten Lichteffektc.

Man muß einige Zeit da zugebracht haben, um einen
^3nff zu bekommen, welch' wunderbare Mittel die Natur be-

sitzt, um ein und derselben Scene immer wieder einen anderen
Ausdruck, ja fast möchte man sagen, eine ganz andere Physiognomie
zu verleihen. Wer Stille und Ruhe sucht, der flüchte sich in
dieses Thal, denn einsam ist er ja doch nicht, und Monotonie
erdrückt ihn ebenso wenig, weil die Natur selbst für bunten
Wechsel sorgt und so der ewig wirkende, erhabene, ruhelose Geist
der Weltseele ihn hier umweht.

Die Bewohner dieses Thaies sind arme Häusler, welche
ihr Stückchen Feld bearbeiten oder noch häufiger sich vom Stechen
des Torfes erhalten, den sie nach der 1^/2 Stunden entfernten
Stadt als Brennmaterial verkaufen.

Einer der reicheren Bauern in diesem Thale, ein kluger
Mann, der in seinen jüngeren Jahren ein Stück Welt gesehen
hatte, kam aus deu Gedanken, den Moor des Bodens zu Ge-
sundheitsbädern gleich ähnlichen Kurorten zu benützen und richtete
zu diesem Zwecke seinen stattlichen Hof mit dessen Nebengebäuden
in gar verständiger und anerkennenswerther Weise ein.

Wenn gleich Heinrichsbad, wie der Hof nun heißt, wegen
Mangel an Rcclame und guten Verkehrswegen noch keinen Gast
aus der weiten Ferne zu beherbergen hatte, so bringt doch jedes-
mal der Sommer aus der nächsten Stadt eine kleine Anzahl von
Passagieren, welche hier theils ihre Sommerfrische genießen,
thcils den Moorbädern ihre rheumatisch gequälten Leiber au-
vertrauen.

Immerhin hat das Thal hiedurch einen anderen, einen
civilisirteren Charakter erhalten, wenn auch von einem Leben,
ivie es der kleinste sogenannte „Curort" aufzmveisen hat, keine
Rede sein kann.

Gerade dieß aber erschien mir als ein Vorzug, und ich
denke mit Vergnügen an die paar Monate, die ich zu meiner
Erholung im Heinrichsbade zubrachte.

Nur an Regentagen und den Tagen darnach, wo der feuchte


Ick
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die braune Burgei"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Watter, Joseph
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Schlaf
Kind <Motiv>
Hund <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 54.1871, Nr. 1342, S. 105
 
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